Panik & globales Finanzchaos: Warum Gold und der Dollar diesen Herbst wieder 1. Wahl sein werden
Michael Pento, King World News, 31.08.2013
Nachdem ich den überwiegenden Teil des Jahres 2013 bezüglich des Aktienmarkts bullisch gewesen bin, hatte ich die King World News Leser am 16.07.2013 davor gewarnt, dass dem US-Aktienmarkt eine bedeutende Korrektur bevorstehen würde. Seit dieser Zeit ist der S&P 500 um rund 5% zurückgegangen. Ich gehe aber leider davon aus, dass das erst der Anfang ist.
Bitte lassen Sie mich im Folgenden kurz ausführen, warum ich einen weiteren 15%igen Abverkauf bei den Aktienindizes zwischen heute und Oktober für außerordentlich wahrscheinlich halte.
Die Bank von Japan verkündete in der letzten Augustwoche, dass es ihr nun endlich gelungen ist, die höchste annualisierte Inflationsrate der letzten 5 Jahre zu schaffen (0,7%). Und somit macht es jetzt auch überhaupt keinen Sinn mehr, dass ihre Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit genauso hoch rentieren wie ihre aktuelle Inflationsrate – speziell wenn man hier noch bedenkt, dass die japanische Regierung die Inflation ausgehend von den derzeitigen Niveaus ja noch bedeutend erhöhen will.
Kein Anleger, der noch bei Trost ist, würde einem Regime Geld leihen, das gewillt ist, eine höhere Inflationsrate zu schaffen als die Rendite, die sich mit zehnjährigen Schulden verdienen lässt. Und das bedeutet, dass der einzige Käufer langlaufender japanischer Staatsanleihen bei der jetzigen Rendite die Bank von Japan sein wird.
Die traurige Wahrheit ist, dass Japan sehr nahe vor einem extremen Chaos seines Anleihemarkts und seiner Wirtschaft steht. Dieses Chaos wird Schockwellen in die ganze Welt senden. Anleger sollten sich darauf einstellen.
Zu diesem aus Japan kommenden Abwärtsdruck kommt noch das Chaos hinzu, das derzeit in den Schwellenmärkten wütet. Viele dieser vor kurzem noch boomenden Wirtschaften leiden nun unter sinkenden Wachstumsraten, Aktienmarkt-Katastrophen und Währungszusammenbrüchen, was die meisten Menschen in den Industrieländern bis zum jetzigen Zeitpunkt praktisch noch gar nicht mitbekommen haben.
So hat beispielsweise die sich rasch abkühlende indische Wirtschaft dafür gesorgt, dass die Indische Rupie gegenüber dem US-Dollar um 22% einbrach. Der indische Leitindex BSE Sensex ist in den letzten drei Monaten um 10% gefallen. Andere Länder wie Thailand, die Türkei, Brasilien, Indonesien und die Philippinen (um hier nur einige zu nennen) ereilte dasselbe Schicksal oder traf es noch schlimmer. Der US-Aktienmarkt kann das derzeit in den Schwellenmärkten stattfindende Gemetzel nicht mehr allzu lange ignorieren.
Die Bürgerkriege in Syrien und Ägypten sowie die unmittelbar bevorstehende Einmischung des US-Militärs dürfen nicht auf den Iran, den Irak, Saudi-Arabien, Russland, Jordanien und Israel übergreifen. Dies würde nämlich dafür sorgen, dass der Ölpreis noch bedeutend stärker steigt als auf die jetzigen USD 108 pro Barrel und über längere Zeit auf einem solch hohen Niveau verharrt. Steigende Energiepreise setzen die Verbraucher ja heute schon genug unter Druck.
Und die Verbraucher leiden heute bereits unter den sinkenden Realeinkommen und einem Arbeitsmarkt, der meistens nur Teilzeitbeschäftigungen bietet. Ein höherer Ölpreis würde die Verbraucherausgaben nur noch stärker lähmen und das BIP absenken. Unter diesem Szenario wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass die Unternehmen in der Lage sind, ihre Umsatzerwartungen zu erfüllen. Gehen Sie davon aus, dass die Umsätze einbrechen und es zu bedeutenden Rückgängen kommt, sollte der Ölpreis über längere Zeit hinweg auf hohen Niveaus notieren.
Der politische Stillstand in Washington D.C. muss innerhalb der kommenden 60 Tage gelöst werden. Die US-Schuldenobergrenze muss abermals erhöht werden und die Finanzierung der Regierungsbehörden muss bis Mitte Oktober autorisiert und sichergestellt werden – ansonsten würde die US-Regierung ihre Aktivitäten im Grunde einstellen müssen.
Das letzte Mal, als das Thema der Schuldenobergrenze hochkochte, war im Sommer 2011. Während dieser Phase musste der Dow Jones in gerade einmal 30 Tagen 2.000 Punkte abgeben. Es wäre vernünftig, davon auszugehen, dass ein abermaliger politischer Stillstand zu einem ähnlichen Ergebnis führen könnte.
Und zu guter Letzt ist die US-Notenbank immer noch der Meinung, dass sie mit der Größe ihrer Bilanz das Zinsniveau steuert. Daher ist es durchaus denkbar, dass sie ab nächsten Monat damit beginnen wird, den Umfang ihrer allmonatlichen Wertpapieraufkäufe sukzessive gen null zu fahren. Aber allein schon die bloße Androhung, die Anleiheaufkäufe einzustellen, war ausreichend, um bei den langlaufenden Zinssätzen für einen Anstieg von einem Prozentpunkt zu sorgen.
Der Renditeanstieg bei der zehnjährigen US-Staatsanleihe, die derzeit mit 2,77% rentiert, trug mit dazu bei, dass die Unternehmensinvestitionen und die Eigenheimverkäufe in den Sinkflug übergingen. Die Verkäufe von langlebigen Gütern gingen im Juli um 7,3% zurück, während die Unternehmensinvestitionen um 3,3% sanken. Die Eigenheimverkäufe brachen im selben Monat um 13,4% ein.
Eine bedeutende Reduzierung des Aufkaufprogramms der Fed wird dafür sorgen, dass sich die wichtige Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen in Richtung 4% aufmachen wird, was zur Folge haben wird, dass die US-Wirtschaft abermals in die Rezession stürzt.
Anleger müssen begreifen, dass jede dieser oben aufgeführten Zahlen diesen überbewerten Aktienmarkt noch viel stärker in die Tiefe senden könnte. Nichtsdestotrotz bewirbt Wall Street weiterhin den Mythos, dass in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung bevorsteht, und verkündet derzeit lautstark, dass die Aktien weiter in die Höhe schießen werden.
Im Gegensatz dazu empfehle ich, in Bargeld und in physisches Gold und Silber zu gehen, um sich vor den unmittelbar bevorstehenden Verwerfungen und dem Chaos zu schützen, das in nächster Zeit an den weltweiten Märkten stattfinden wird.
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