Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 29./30.12.2013

Einige Menschen scheinen zu glauben, dass es einen ernstzunehmenden Plan gäbe, eine Neue Weltordnung mit einer Eine-Welt-Regierung zu schaffen. Man bekommt aber nicht einmal den US-Kongress dazu, sich auf irgendetwas zu einigen, genauso wenig wie die Europäische Union.

Ja sicher, die Theorie war, dass man Europa vereinigt und Krieg dadurch künftig unmöglich macht. Nun zeigt sich jedoch, dass es in Wirklichkeit nicht möglich ist, solch eine einheitliche Struktur zu schaffen, und die Chancen auf einen Krieg dadurch sogar noch erhöht werden. Die Idee bestand darin, dass es keinen Krieg geben würde, wenn man eine alleinige Regierung hätte.

Das ist eine absurde Theorie und die Europäer stellen gerade unter Beweis, dass dieses Konzept nicht funktioniert. Wird es dennoch jemand probieren? Natürlich würden sie es gerne versuchen. Ja, es gibt biblische Prophezeiungen, aber selbst diese beziehen sich nicht auf die gesamte Welt. Es scheint, dass sich die Möglichkeit einer Eine-Welt-Regierung nur nach einem Krieg ergeben würde. Und es ist unwahrscheinlich, dass es eine Entwicklung geben wird, bei der die Politiker ihre Macht freiwillig aufgeben.

Wir dürfen hochgesteckte Ziele nicht mit praktischen menschlichen Fähigkeiten durcheinanderbringen. Eine Eine-Welt-Regierung und eine Eine-Welt-Währung sind unbrauchbar, da man die Menschen nie dazu bekommen wird, sich auf irgendetwas zu einigen. Kann der Dollar durch eine Weltreservewährung ersetzt werden? Ja. Aber es ist unmöglich, eine Einheitswährung zu schaffen, die in allen Geschäften auf dem Planeten verwendet wird. Ein solches Szenario könnte nur durch Krieg geschaffen werden. Hier geht es um wirtschaftliche Macht und Souveränität – und kein Politiker wird das kampflos aufgeben.

Der Zusammenbruch der Wirtschaft kommt von ganz alleine, da sich dieser Zusammenbruch nicht aufhalten lässt, ohne die Macht der Politiker zu reduzieren, was nicht passieren wird.

Einige sagen, dass es überwältigende Beweise für die Schaffung einer Eine-Welt-Regierung gibt und führen dafür die Rockefellers, Soros und viele andere an. Wollen sie den Kapitalismus abschaffen? Nein – sie wollen ihn einfach nur noch stärker kontrollieren und unterdessen so tun, als würde es immer noch Freiheit geben. Das derzeit bestehende kapitalistische System wird durch Steuererhöhungen und die Überregulierung von allem (beispielsweise durch Obamacare) zum Einsturz gebracht.

Kein Staat wird eine Eine-Welt-Regierung akzeptieren. Ja schauen Sie sich doch nur die zunehmenden Bürgerunruhen und die gegenseitigen Schuldzuweisungen an, die sich gegenwärtig bereits in Europa beobachten lassen. Was die Menschen gerne schaffen würden, ist das Eine, aber sie werden nie in der Lage sein, eine Neue Weltordnung ins Leben zu rufen.

Man wird die Menschen nie dazu bekommen, sich auf die Schaffung eines Eine-Welt-Staats zu einigen. Keine Panik! Die Bürgerunruhen werden sicherstellen, dass es keine Neue Weltordnung geben wird. Falls Sie glauben, dass sie die Wirtschaft absichtsvoll zum Einsturz bringen – sorry –, sie sind ja sogar zu blöd dafür, zu begreifen, dass sie selbst die Ursache des Problems sind. Aus ihrer Sicht sind immer die Menschen an allem Schuld – niemals sie selbst [die Politiker].

Schauen Sie nur auf die irrationalen Entscheidungen des französischen Staatspräsidenten Hollande oder des Internationalen Währungsfonds. Sie sind völlig ignorant und im Machtrausch. Glauben diese Leute ernstlich, dass die Menschen ihr Geld einfach auf der Bank lassen werden, damit sie kommen und es sich holen können? Sie haben von der menschlichen Natur nicht die leiseste Ahnung.

Es müsste einen Krieg geben, der die politische Struktur vollkommen vernichtet. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Politiker ihre Macht jemals freiwillig aufgeben würden.

Neue Weltordnung: Wird die Wirtschaft absichtlich zum Einsturz gebracht?

Frage: „Sie glauben nicht an die Neue Weltordnung und daran, dass die Banker den Zusammenbruch der Weltwirtschaft orchestrieren?“

Antwort: Leider nicht. Die Banker befinden sich nun auf dem Rückzug. Sie sind dabei erwischt worden, wie sie verschiedene Märkte manipuliert haben, um kurzfristige Gewinne zu realisieren. Sie müssen das Rohstoff-Trading aufgeben und Morgan Stanley hat sein Energie-Trading gerade erst an Russland verkauft.

Die Idee einer Neuen Weltordnung war die treibende Kraft hinter dem Euro. Die Theorie war, dass man einfach eine europäische Regierung schafft und so den Krieg ausmerzt. Diese Theorie hat sich als unhaltbar erwiesen. Die Europäische Union zerreißt es gerade. Frankreich ist völlig verrückt und will alles besteuern – von YouTube bis hin zu allen elektronischen Geräten.

Die einzige Möglichkeit, eine Neue Weltordnung zu schaffen, ist mit Gewalt (Krieg), aber es ist wahrscheinlicher, dass so etwas erst nach einem Krieg geschieht. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die weltweiten Staaten ihre Souveränität aufgeben. Dafür brauchen wir ja nur nach Europa blicken.

„Alles, was wir brauchen, ist die richtige große Krise, und die Nationen werden die Neue Weltordnung Akzeptieren.“ – David Rockefeller

Rockefellers Worte stammen aus einer Ära, wo sie glaubten, dass der Sozialismus/Kommunismus die perfekte Welt hervorbringen würde. Ja ich stimme zu: Es braucht die richtige Krise, um so eine Idee zu starten, aber sie haben auch Kondratjew getötet, weil er sagte, dass der Wirtschaftszyklus auch den Kommunismus vernichten würde.

Kein System wir auf immer und ewig andauern. Es ist völlig egal, wie es konstruiert ist. Kein System existiert auf immer und ewig – nicht einmal unseres. Es ist immer nur eine Frage der Zeit. Alles hat seinen Ort und seine Zeit und Veränderungen gehören ganz einfach dazu.

Gibt es Menschen, die die Wirtschaft (Kapitalismus) gerne zum Einsturz bringen würden, um eine Neue (sozialistische) Weltordnung zu schaffen? Ja. Sind sie in der Lage, das umzusetzen? Nein. Das ist überhaupt nicht das Thema. Die Wirtschaft bricht derzeit schon aufgrund des Sozialismus ganz von alleine zusammen.

Natürlich zeigen sie auf die Reichen und die obersten 1%, um ihre kommunistische Agenda zu rechtfertigen. Das sind die Menschen, denen sie die Schuld in die Schuhe schieben werden […] Wir können das generationsübergreifende Schneeballsystem nicht aufrecht erhalten und alles besteuern, was sich bewegt. Rom hat sich auf exakt dieselbe Art und Weise selbst vernichtet – nichtfinanzierte Pensionszahlungen.

Was Lenin predigte, hörte sich für den Einzelnen – der dachte, die Reichen würden ihres Vermögens beraubt, damit es dann in seiner eigenen Tasche landet – ganz wundervoll an. Wenn man eine USD 1 Million nimmt und einer Million Menschen USD 1 gibt, erreicht man damit nicht sonderlich viel.

Das ist der Ursprung der Neuen Weltordnung. Eine Welt frei von Krieg; ein Land namens Utopia. Sorry. Das ist unmöglich, wie der Kommunismus bereits unter Beweis gestellt hat.

Jede Art von Neuer Weltordnung wäre eine Agenda für nach den Krieg. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Politiker ihre Macht zum jetzigen Zeitpunkt freiwillig an jemand anders abtreten. Es bedarf keiner düsteren Gruppe, um den Zusammenbruch der Wirtschaft zu orchestrieren. Die Politiker haben es bereits verrissen und sicherstellt, dass der Niedergang vonstattengeht, ohne dass solch ein Plan implementiert wird.

Der Baum ist bereits durchgesägt worden. Die Frage ist, in welche Richtung er fallen wird. Ich versuche mich dafür einzusetzen, dass ich den Baum gemeinsam mit allen Menschen, die ich kenne, vielleicht in Richtung Freiheit und weg von irgendeinem sozialistischen Staat drücken kann, sollte es das sein, was die Menschen unter der Neue Weltordnung verstehen. Es wird die Zeit kommen, wo wir vor dieser Wahl stehen werden.

Für den Wirtschaftszusammenbruch bedarf es keiner Verschwörungen

Frage: „Ich glaube, Sie sagen, dass Verschwörungen egal sind, weil sich das System ganz von alleine selbst vernichtet […]“

Antwort: Ja, ganz genau. Als der Euro aufgrund dieser Theorie einer Neuen Weltordnung – nach der eine einzelne Regierung Krieg unmöglich machen würde – ins Leben gerufen wurde, hatte ich klargestellt, dass der Euro scheitern würde, außer es würden europaweit einheitliche Staatsschulden geschaffen. Die EU-Politiker sagten, dass die Einführung des Euros Phase I sei und die Vereinheitlichung der Staatsschulden Phase II, weil sie nicht daran glaubten, dass sie den Menschen diese Idee verkaufen könnten.

Nun, Phase II fand niemals statt, und die Verantwortlichen von damals sind heute nicht mehr da, und die heute Verantwortlichen wissen überhaupt nichts von Phase II und müssen unterdessen auch noch die aktuelle Struktur verteidigen.

Es braucht keinerlei Anstrengungen irgendeiner dunklen Gruppe, um das System zum Einsturz zu bringen – das wird ohne irgendwelche Hilfe geschehen. Die US-Schuldenstruktur – bei der nie irgendetwas zurückgezahlt wird – weist denselben verhängnisvollen Fehler auf.

Die Wirtschaft wird so oder so zusammenbrechen, ganz gleich, was sich irgendeine Gruppe wünscht. Ja, diese strukturellen Fehler könnten heute behoben werden. Doch dafür müssten sich die Staaten verändern und einen Teil ihrer Macht aufgeben. Daher ist der Zusammenbruch auch unvermeidlich.

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