King World News, 04.02.2014

Einer der vermögendsten Menschen der Finanzwelt warnte die Zuhörer von King World News heute, dass ein weltweiter Zusammenbruch der Märkte im Stile des Jahres 2008 gegenwärtig eine reale Gefahr darstellt. In diesem außerordentlich bedeutsamen Interview spricht Rick Rule, der Geschäftspartner des Milliardärs Eric Sprott, darüber, welche Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen auf die Anleger haben und womit in Zukunft zu rechnen ist.

Eric King: „Von der Rally des heutigen Tages einmal abgesehen haben wir ja erlebt, wie die weltweiten Märkte in jüngster Zeit gefallen sind.“

Rule: „Das erinnert mich sehr stark an das, was mein Freund und Geschäftspartner Eric Sprott vor rund vier Monaten in einem Ihrer Interviews gesagt hat, wo er im Grunde sagte, dass die Party vorbei ist, sollte die Fed die Menge an Wodka, die sie in die Bowle schüttet, reduzieren.

Wir erleben zurzeit, dass die Anleger in den weltweiten Märkten – egal, ob es nun Schulden- oder Aktienmärkte sind – auf die moderate Gefahr einer Absenkung der Belebungsmaßnahmen und einer Reduzierung der Maßnahmen, mit denen die Zinssätze nach unten gedrückt werden, reagieren.

Was wir gestern sahen, war ganz eindeutig eine Reaktion auf die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten die quantitative Lockerung – die Sie und ich ja als ´Geldfälschen` bezeichnen – wenn nicht beenden, so doch zumindest zurückfahren werden. Allein schon die Tatsache, dass sie beabsichtigen, die quantitativen Lockerung zurückzufahren, dürfte bei den Zinssätzen zu einer Abnahme des Abwärtsdrucks führen, wodurch der Kapitalwert der langlaufenden Staatsschulden gesenkt und ihre Attraktivität gegenüber den Aktienmärkten erhöht wird.

Wir erleben also gerade, dass es bei … den niedrigeren Zinssätzen und den liquiditäts-angeheizten Schulden- und Aktienmärkten zu Problemen kommt. Und wir sehen, wie sich das nun auf globaler Ebene abspielt. Einer der Gründe, warum die Reaktion auf die Ankündigung der Fed so dramatisch ausfiel, obwohl es ja nur moderate Straffungsmaßnahmen sind, ist die Tatsache, dass das weltweit stattfindende Trading gehebelt ist. Wir sehen gegenwärtig also, wie an den weltweiten Märkten ein Fremdkapitalabbau stattfindet.“

Eric King: „Wird sich das selbst befeuern und weiter beschleunigen?“

Rule: „Das hängt davon ab, wie die anderen Zentralbanken darauf reagieren werden. Es gibt neben der US-Notenbank noch andere Geldfälscher-Stätten da draußen. Die Japaner und die Europäer sind ebenfalls fleißig damit beschäftigt gewesen, ihre eigenen Währungen zu fälschen. Doch sollten diese anderen Zentralbanken nicht einspringen und die Liquiditätslücke auffüllen, dürfte es meines Erachtens zu einer massiven Flucht aus Aktien und Schuldentiteln kommen.“

Eric King: „Wenn wir hier die kurzfristigen Rallys mal außen vorlassen, wie stark kann das im Hinblick auf das Abwärtspotenzial noch außer Kontrolle geraten?“

Rule: „Das einzige Krisensymptom des Jahres 2008, das angegangen wurde, war die die kurzfristige Liquiditätsverknappung im Markt. Alle anderen Ursachen – die viel zu stark gehebelten Finanzinstitutionen und die untragbaren Haushaltsdefizite der Regierungen – existieren immer noch. Wir wissen natürlich nicht, wie das Ereignis aussehen wird, dass zu einer Vertrauenskrise führen wird, aber die Rahmenbedingungen dafür, dass diese Krise heute stattfindet, sind auf alle Fälle alle gegeben. Damit will ich sagen: Wir haben uns den Bedingungen, die zum Zusammenbruch des Jahres 2008 führten, nicht angenommen – also warum sollen sie sich dann nicht wiederholen? …

Was bei diesem Rückgang interessant gewesen ist, zumindest bis zum jetzigen Punkt, ist, dass Gold ein wenig als Fluchtwert fungiert hat. Bei umfassenden Rückgängen gehen Gold und Silber oftmals mit allen anderen Werten gleichzeitig zurück, weil die Verkaufsentscheidungen von denselben Leuten getroffen werden.

Zumindest kurzfristig ist es daher interessant, diese Divergenz zwischen den weltweiten Aktienmärkten und den Edelmetallmärkten zu beobachten. Es könnte sich dabei um Sicherheitskäufe und wertorientierte Käufe handeln oder um die Tatsache, dass die physischen Edelmetallmärkte, die extrem stark gewesen sind, nun damit anfangen, gegenüber den Future-Kontrakten oder Papiermärkten – wo die Volumina kontinuierlich zurückgehen – die Oberhand zu gewinnen.“

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