Propagandafront.de, 19.03.2014

In acht Wochen finden in der Europäischen Union die EU-Wahlen statt, und vor dem Hintergrund der schweren deflationären Depression, die weite Teile der Eurozone fest im Griff hat, der gigantischen Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit Südeuropas, der kostspieligen Dauerrettungsorgie namens Eurokrise, der nervtötenden und gierigen EU-Bürokraten sowie der generellen EU-Müdigkeit, die angesichts der fehlenden Legitimation dieses freiheitsfeindlichen Horrorprojekts kaum verwundert, nimmt die EU-feindliche Stimmung unter den leidgeplagten Melkkühen immer weiter zu.

Sollten diejenigen, die sich derzeit als Opfer des EU-Experiments fühlen, tatsächlich zur Wahlurne schreiten und all jene, die die Stimmen auszählen, ihre Aufgabe einigermaßen ehrlich betreiben, könnten die Europathen bei der kommenden EU-Wahl ihr blaues Wunder erleben.

Die Umfrageergebnisse bezüglich der Zustimmung zur EU sind seit Jahren ziemlich einheitlich: Gerade einmal 30% der Menschen der Europäischen Union sind der Auffassung, dass das den Bürgern aufgezwungene EU-Herrschaftskonstrukt Vorteile bringt, weshalb die EU-feindlichen Parteien bei den kommenden EU-Wahlen auch von der Pole-Position aus starten werden.

Aktuelle Umfrageergebnisse legen nahe, dass die EU-skeptischen und EU-feindlichen Parteien ihren Anteil an EU-Parlamentssitzen bei den kommenden Wahlen verdoppeln, wenn nicht gar verdreifachen könnten. The New Statesman schreibt:

„Präzise Projektionen für die Zahl der Sitze bei den Europawahlen sind schwierig, was mit den unterschiedlichen Wahlsystemen in den einzelnen Ländern zusammenhängt, aber das zu weiten Teilen bestehende Verhältniswahlreicht hat dazu geführt, dass die 2009 bei Umfragen erhobenen 8,1% an harten euroskeptischen Parteien letztlich 65 Sitze (8,6% der Gesamtmenge) bekamen. Basierend auf den aktuellen Trends können wir davon ausgehen, dass solche Parteien auf einen Anteil von 16% bis 22% kommen werden, was 120 bis 165 Sitzen entspräche.“

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ASR Ltd. – Europaweite Unterstützung euroskeptischer Parteien.

Und unter diesen EU-feindlichen Parteien sind einige echte Schwergewichte vertreten. Beispielsweise die britische Unabhängigkeitspartei UKIP, die laut Umfragen mit 30% als stärkste britische Kraft ins EU-Parlament einziehen würde.

In Frankreich liefert sich der Front National unter Marine Le Pen mit der UMP ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Laut aktuellen Umfragen dürfte die EU-feindliche Partei zwischen 20% und 23% aller Stimmen einheimsen und als stärkste oder zweitstärkste politische Kraft Frankreichs ins EU-Parlament einziehen.

Nicht minder beeindruckend sind die aktuellen Umfrageergebnisse der EU-feindlichen niederländischen Freiheitspartei von Geert Wilders, die auf rund 17% kommen und somit als stärkste niederländische Kraft ins EU-Parlament einziehen könnte.

Und hey, die „EU-skeptische“ Alternative für Deutschland kommt in den Umfragen ebenfalls auf monströse 6%. Die AfD sollte zur Sicherheit Wahlbeobachter entsenden.

Sollte sich der in Umfragen abzeichnende starke Zuwachs bei den EU-feindlichen Parteien bei der EU-Wahl 2014 tatsächlich bewahrheiten, hätte dies aber nur symbolische Bedeutung. So kennt das EU-Parlament keine Dauerreden, mit denen kleine Parteien Gesetzesverabschiedungen auf die lange Bank schieben könnten, und die Redezeit der EU-Parlamentarier ist streng proportional auf die Sitzanteile der jeweiligen Parteien begrenzt.

Darüber hinaus handelt es sich bei den EU-feindlichen Parteien keineswegs um eine homogene Gruppe. Hier finden sich linke, rechte und libertäre Kräfte, die sich oftmals spinnefeind sind. Von Einigkeit unter den Euroskeptikern und EU-Feinden kann also keine Rede sein.

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ASR Ltd. – Europaweite Unterstützung der 2 größten Parteien.

Und der wichtigste Punkt: Bei den sogenannten Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Parteien im EU-Parlament verhält es sich auch nicht anders als bei den Nationalregierungen: Es ist ein europathischer Haufen von Sozialisten und Marxisten, die sich bei wichtigen Entscheidungen – also stets dann, wenn es um eine weitere Zementierung der Europäischen Union, die Ausweitung der Staatsquote (dem parasitären Ausbluten des Steuersklaven) oder die Beschneidung der Freiheitsrechte der Bürger geht – immer einig sind.

Sollten die EU-feindlichen Parteien dennoch mit 15%, 16% oder einem noch höheren Stimmenanteil ins Parlament einziehen, dürfte das für die Europathen und ihre Claqueure dennoch ein ordentlicher Warnschuss sein. Zum Einen heißt es auch im politischen Alltag „The trend is your friend“, was nichts anderes heißt, als dass es bereits bei der Wahl in 2019 noch viel dicker kommen könnte – sofern die EU dann in der heutigen Form noch existiert –, und zum Anderen dürfte dies vor dem Hintergrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage in der Eurozone nur ein erster Vorgeschmack sein, was die Hassbekundungen der europäischen Bevölkerung gegenüber der Europäischen Union anbelangt.

Angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 60% in den südeuropäischen Ländern, der gigantischen Verschuldung praktisch aller Euroländer und der unablässigen Ausweitung der Staatsquote in der Europäischen Union dürfte sich der Protest in 2014 wohl nicht allein auf die Wahlurne beschränken. Es ist durchaus denkbar, dass die Unzufriedenheit der Bürger auch dieses Jahr wieder auf die Straße getragen wird und sich dort in Form von Unruhen, Zerstörung und Gewalt Ausdruck verschafft.

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