Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 23.06.2013

Das größte Problem, mit dem wir es zu tun haben, sind die Falschinformationen. Die Menschen begreifen einfach nicht, warum die Wirtschaftspolitik der Nachkriegsära gegenwärtig in sich zusammenbricht. Es ist diese ganze sozialistische Agenda, bei der den Menschen die utopische Idee verkauft wurde, dass der Staat für sie da sei, während der Staat in Wirklichkeit von Rechtsanwälten gesteuert wird, die einzig ihre Eigeninteressen im Sinn haben.

Die Pensionen für die Staatsbediensteten nehmen im Laufe der Zeit exponentiell zu. Die politischen Kräfte geben den Reichen die Schuld, und dadurch wird lediglich ein Klassenkampf geschaffen, ohne dass eine Lösung in Sicht ist. Selbst wenn man all das Vermögen der sogenannten Reichen beschlagnahmen würde, könnte das System nicht aufrechterhalten werden. Daher muss auch alles in Schutt und Trümmer gelegt werden und dann geht es wieder ganz von vorne los.

Die britische Zeitung Guardian meldete, dass in London rund 50.000 Menschen gegen Austerität protestieren. Ein Redner sagte:

„Wer ist wirklich für den Schlamassel verantwortlich, in dem sich das Land befindet? Sind es die polnischen Feldarbeiter oder die nigerianischen Krankenschwestern? Oder sind es die Banker, die das Land in eine Wirtschaftskatastrophe stürzten … oder die Steuervermeider?“

Die seitens der Banker betriebene Ausbeutung ist eine echte Katastrophe gewesen. Sie sind ihre schlimmsten Feinde gewesen und am Ende sind sie zu dem Symbol geworden, das den Klassenkampf, wenn nicht gar eine Revolution inspiriert. Sie sind nicht die Vertreter derjenigen, die Arbeitsplätze schaffen, sie sind lediglich Menschen, die kostenlos mit dem Geld anderer Leute traden wollen. Wenn sie gewinnen, ist es ihre, und alle Verluste werden an den Steuerzahler weitergereicht. Banker sollten Banker sein, keine Hedge-Fonds-Manager, und damit aufhören, die Ersparnisse anderer zu nutzen, um 100% der Gewinne einzustreichen.

Die Aufhebung der Glass-Steagall-Gesetzgebung war die entscheidende Maßnahme, mit der der Weltwirtschaft der Garaus gemacht wurde. Das war die schlimmste einzelne politische Maßnahme, die jemals hätte vollzogen werden können, und heute bezahlen wir einen enormen Preis dafür. Und durch den Zusammenbruch des Jahres 2007 wurde zusätzlich sogar noch die Liquidität der Märkte vernichtet.

Glass-Steagall-Signing-Repeal

Die zweitschlimmste politische Maßnahme war die Schaffung des Euros, während das wahre Ziel von Anfang an die Föderalisierung Europas war. Dadurch wurde das gesamte europäische Bankwesen ausgehöhlt und das hat wiederum zu einer tiefgreifenden Schädigung der gesamten Weltwirtschaft geführt.

Die Lösung seitens der Politik ist immer dieselbe: Noch mehr Macht an sich reißen. Was die Freiheit anbelangt, befinden wir uns jetzt in einer Abwärtsspirale, und wie weit wir in Zukunft noch in diese Tiefen hinabsteigen werden, wird davon abhängen, ob die Menschen aufwachen und begreifen werden, dass es sich hier nicht um einen Klassenkampf handelt, sondern es vielmehr der Kampf Volk gegen Staat ist. Das ist auch der Grund, warum ich sage, dass Berufspolitiker viel zu gefährlich sind, weil es ein Leichtes ist, Berufspolitiker zu kaufen, so wie man bei Clinton gesehen hat, der den Bankern mit der Aufhebung von Glass-Steagall die Schleusen geöffnet hatte.

Das Ganze wird nicht sonderlich nett enden. Die Frage ist, wann die Gesellschaft aufwachen wird. Wie hoch wird der Preis sein, den wir zu zahlen haben? Sie werden den Reichen die Schuld geben und die Idioten werden klatschen und rufen: ´Schnappt sie euch!` Was wird geschehen, wenn kein Vermögen mehr übrig ist, auf das man noch Hatz machen kann? Wir enden dann mit einem klassischen kommunistischen Staat, wo es kein Vermögen mehr gibt – nur noch Berufspolitiker, die jedem außer sich selbst die Schuld geben.

Steuererhöhungen, wohin das Auge blickt

Aktuell kann man sich in Frankreich richtig billig Villen mieten, da anscheinend jeder, der Geld hat, Frankreich bereits verlassen hat. Die britische Labour Party schlägt nun eine 2%ige Grundsteuer vor. In Großbritannien oder Frankreich gibt es keine Grundsteuer. Der Trend steigender Immobilienpreise in London ist dadurch bereits verlangsamt worden. Wenn sich die Preisanstiege im Londoner Stadtzentrum verlangsamen, geht diese Entwicklung im Anschluss auch auf die Vororte über.

Ungeachtet dessen ist aber immer noch so, dass die Lage in London besser scheint, da wir beim Wirtschaftszyklus im Oktober 2015 auf ein bedeutendes Hoch zusteuern.

Es steht außer Frage, dass die Steuern zurzeit überall am Steigen sind, egal wohin man blickt. Kein Staat scheint bereit zu sein, Reformen durchzuführen oder auch nur die fortwährend steigenden Staatskosten zu adressieren.

Aber selbst komplett Gehirnamputierte müssten eigentlich begreifen, dass das Konstrukt des Staats nicht nachhaltig ist. Wenn man 10 Polizisten hat und 5 davon in Pension gehen, muss man immer noch ihre Rente zahlen und 5 neue Polizisten einstellen, wodurch die Staatskosten bereits auf 15 Polizeigehälter gestiegen sind. Das lässt sich nicht ewig fortsetzen, und alles, was die Politiker sehen, ist ein unerschöpfliches Reservoir an Vermögen, das besteuert werden muss.

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