Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, ist die gefährlichste Frau der Welt: Der IWF drängt auf die Konfiskation der Pensionsfonds und die Prolongation von Staatsschulden

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 28.06.2014

Ich hatte bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass der zurzeit von den Franzosen angeführte Internationale Währungsfonds (IWF) unter Leitung von Christine Lagarde die gefährlichste Organisation der Welt ist. Der IWF hat nun ein Konzept vorgestellt, bei dem überschuldete Staaten einen knallharten Schuldenschnitt durchführen – und dieser Schuldenschnitt soll künftig noch effizienter erfolgen, indem der Staat auf die bei den Lebensversicherungen gehaltenen Lebensersparnisse, Renten und andere Arten von Rentensparplänen die Zahlungsunfähigkeit erklärt und bestehende Staatsschulden fortwährend prolongiert, so dass man sie nicht mehr einlösen kann.

Ja Sie haben richtig gelesen: Im jüngsten Planungspapier des IWF wird sehr detailliert dargestellt, wie die Enteignung des Privatsektors, der in Staatsanleihen investiert hat, ablaufen soll, um für die Staatsschulden der sozialistischen Regierungen aufzukommen.

Ich hatte davor gewarnt, dass es sich hierbei um eine Idee handelt, die hinter den Kulissen als Lösung gehandelt wird, um für die Staatsschulden der USA aufzukommen. Dabei werden alle Pensionsfonds des Landes konfisziert. Das jüngste IWF-Planungspapier vom Juni dieses Jahres ist eine bemerkenswerte Blaupause, mit der alle vorangegangenen Erwägungen im Hinblick auf Staatsschuldenaufkäufe über Bord geworfen werden.

Bereits im IWF-Planungspapier vom Dezember 2013 wurde unverblümt verkündet:

„Die Unterscheidung zwischen externen und internen Schulden kann durchaus sehr wichtig sein. Inländische Schulden, die in inländischer Währung ausgegeben werden, bieten typischerweise eine größere Bandbreite an Möglichkeiten des teilweisen Zahlungsausfalls als in ausländischer Währung denominierte Schulden. Die Finanzrepression ist ja bereits erwähnt worden; die Staaten können den heimischen Pensionsfonds und Versicherungsunternehmen die Schulden aufbürden und sie mithilfe von Verordnungen dazu zwingen, eine weit geringere Rendite zu akzeptieren, als sie andernfalls verlangen würden.“

Der IWF hatte schon im Oktober 2013 vorgeschlagen, die Eurokrise durch Steuererhöhungen anzugehen. Der IWF plädierte für eine Grundsteuer in Europa, die überall dort eingeführt werden sollte, wo es diese heute noch nicht gibt. Darüber hinaus sprach sich der IWF für eine allgemeine „Schuldensteuer“ aus, die sich auf 10% der Ersparnisse aller Haushalte in der Eurozone beläuft.

Und die Menschen sind blind. Sie glauben, dass das die Methode wäre, um reich zu werden. In Wirklichkeit geht der Staat gegen jeden vor, denn bei den Reichen handelt es sich nur um eine winzige Gruppe von Akteuren. Aber die Menschen wollen das nicht hören – sie wollen glauben, dass die Reichen die Rechnung für alle anderen bezahlen können. Das ist aber gar nicht möglich. Bereits Julius Cäsar hatte begriffen, dass die Reichen zwar eine kleine Gruppe sind, es sich bei ihnen aber um den Wirtschaftsmotor handelt, der die Arbeitsplätze schafft.

Natürlich hätte Cäsar an Popularität gewonnen, wenn er all die Reichen, die er nicht mochte, einfach vernichtet hätte – doch am Ende löste er die Schuldenkrise nicht dadurch, dass er die Schulden auslöschte, sondern dadurch, dass er die Kreditsicherheiten neubewerten ließ, und zwar zu dem Preisniveau, das vor der Schuldenkrise (die zum Bürgerkrieg geführt hatte) verzeichnet wurde. Dadurch verloren die Kreditgeber 25% bis 30%. Die Schulden wurden aber nicht vollumfänglich ausgelöscht, sondern die Zinszahlungen gingen weiterhin an die Kapitalgeber.

Heutzutage gibt es keinerlei Diskussionen darüber, das System zu reformieren. Es gibt nur Pläne, auf die Schuldenverbindlichkeiten die Zahlungsunfähigkeit zu erklären, die Sparer zu enteignen und auf immer und ewig Staatsschulden aufzunehmen. Niemand schert sich um die aktuelle Struktur, die schlichtweg nicht funktionieren kann.

Der IWF fordert, dass das von den Menschen gesparte Geld mit roher Gewalt für den Schuldendienst eingesetzt werden soll. Um die riesigen Mengen an Staatsschulden abzubauen, hat der Staat laut dem IWF das Recht, sich an den Ersparnissen der Bürger zu bedienen. Ganz gleich, ob es sich dabei nun um Ersparnisse, Sicherheiten oder Immobilien handelt – 10% davon können konfisziert werden, so die Auffassung des IWF.

Und da die Staatsverschuldung der Euroländer mittlerweile bei weit über 90% ihres BIP liegt, schlägt der IWF vor, die Ersparnisse der Menschen zum Wohle des Staats zu opfern. Beim Sozialismus geht es nicht mehr länger darum, die Armen vor den Reichen zu schützen, sondern darum, dem Staat gegen das eigene Volk zu helfen. Die Definition hat sich geändert.

Im Januar 2014 schloss sich die Deutsche Bundesbank dem IWF-Projekt an und konzentrierte sich dabei auf die „Vermögensabgabe“. In ihrem Monatsbericht hieß es dazu:

„In der Ausnahmesituation einer drohenden staatlichen Insolvenz könnte eine einmalige Vermögensabgabe aber günstiger abschneiden als die dann noch relevanten Optionen. Eine stärkere, im Vergleich zur Vermögensabgabe aber zeitlich gestreckte Belastung des privaten Sektors über laufende Abgaben, das heißt vor allem verbrauchs- oder einkommensabhängige Steuern, oder umfassendere Kürzungen der staatlichen Ausgaben, könnten nämlich nicht mehr ausreichen oder als nicht durchsetzbar gelten.“

Im jüngsten IWF-Papier vom Juni 2014 hat der IWF einen weiteren Plan vorgestellt, nämlich die Fälligkeiten von Staatsschulden zu prolongieren. Sie haben eine 2-jährige Staatsanleihe gekauft? Nun gut, laut dem IWF könnte die Lösung darin bestehen, dass die Laufzeit einfach verlängert wird. Ihre 2-jährige Staatsanleihe verwandelt sich jetzt in eine 20-jährige Staatsanleihe. Es wird also keine Zahlungsunfähigkeit ausgerufen, sondern Sie können Ihre Anleihe einfach nicht mehr einlösen:

„Mögliche Lösung: Die vorläufigen Ideen in diesem Papier würden dem Rahmenwerk von 2002 größere Flexibilität bescheren, indem dem Internationalen Währungsfonds eine größere Auswahl an möglichen politischen Reaktionen im Hinblick auf die Probleme der Schuldenkrise an die Hand gegeben würde, während die Sorgen, die das Rahmenwerk von 2002 inspirierten, ebenfalls adressiert würden.

Speziell in Fällen, wo ein Mitgliedsland den Zugang zu den Märkten verloren hat und die Schulden als ´mit geringer Wahrscheinlichkeit nachhaltig` erachtet werden, könnte der Fonds so auf Basis einer Schuldenoperation, die auch die Prolongation von Laufzeiten beinhaltet (normalerweise ohne eine Absenkung des Zinssatzes oder der Hauptschuld), eine Ausnahmefinanzierung gewähren.

Eine solche Restrukturierungs-Operation würde in Verbindung mit der Implementierung eines glaubwürdigen Anpassungsprogramms darauf abzielen, die Aussichten auf den Erhalt der Nachhaltigkeit zu verbessern und den Zugang zu den Märkten wiederzuerlangen, ohne dass dabei das Kriterium der Wiederherstellung der ´Schuldennachhaltigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit` erfüllt sein müsste.“

Im IWF-Bericht vom Juni dieses Jahres wurde somit ein neuer weitreichender Vorschlag präsentiert. Dieser Vorschlag veranschaulicht, dass die Rechtsanwälte in technischen Wortdefinitionen denken. Es gibt also keinen wirklichen Zahlungsausfall, wenn die Laufzeiten verlängert werden. Sie kaufen also inmitten einer Krise eine 30-tägige Staatsanleihe und finden dann unter dem IWF-Plan rasch heraus, dass diese 30-tägige Staatsanleihe zum gleichen Zinssatz in eine 30-jährige Staatsanleihe verwandelt wurde.

Laut dem IWF könnten die riesigen Mengen an Staatsschulden auch abgesenkt werden, indem man einfach alle privaten Pensionsfonds konfisziert. Die überwiegende Mehrheit der Menschen schaut Fernsehshows, Sport-Events oder irgendetwas anderes, das nichts mit dem Staat zu tun hat – und genau das wissen sie auch. Die Presse wird nicht über die IWF-Pläne berichten, da es sich dabei um langweilige Meldungen handelt. Daher kann es überall, wo es solche Rentensysteme gibt, passieren, dass man eines Tages aufwacht und feststellt, dass die eigene Zukunft als Spende beim Staat gelandet ist. Herzlichen Dank für Ihren Patriotismus!

Sie haben die Menschen erfolgreich davon überzeugt, dass die Reichen die Bösen ist, und daher ist die Aufmerksamkeit der Bevölkerung nun auch auf die Reichen gerichtet, während die Menschen überhaupt nicht mitbekommen, dass die politische Hand gerade in ihre Taschen langt.

Und wie sollen Investoren beurteilen können, was sich in ihrem Fonds wirklich verbirgt, wenn der Staat demokratische Prozesse verwehrt und die Presse kontrolliert?

Eines ist sicher: Die Pensionsfonds haben all die Jahre über Staatsanleihen gekauft, weil diese Papiere als „konservativ“ und „sicher“ erachtet wurden. Ich hatte davor gewarnt, dass die Staatsschuldenkrise heraufziehen würde. Die Vorstellung der Pensionsfonds, dass Staatsanleihen extrem sicher seien, ist völlig veraltet. Und Sie glauben angesichts dessen allen Ernstes, dass die Aktienmärkte überteuert sind oder zusammenbrechen werden? Wo soll das Geld denn hingehen? Wieder in Staatsanleihen?

Der IWF ist eine nichtgewählte Diktatur, die über das Leben der Menschen herrscht, und nun fordert der IWF diese neue Strategie ein, bei der es zu einer Neubewertung der Schulden kommt. Im Grunde ist das jüngste Planungspapier des IWF nichts weiter als eine geordnete Schuldenliquidation – und zwar auf Kosten der Anleihehalter, und das heißt, dass die Rentner ohne ihr Wissen enteignet werden. Bei diesen Maßnahmen liegt der Fokus auf Ländern, die keinen Zugang zu den Finanzmärkten mehr haben oder „deren Schulden mit ´nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit nachhaltig` sind.“

Die Eurozone versucht, die Föderalisierung Europas weiter voranzutreiben, da die Europolitiker wissen, was kommt. Der IWF erklärt ihnen, dass der offerierte Lösungsweg darauf abzielt, die Machtbasis der Politiker zu erhalten, und nicht darauf, was gut für die Menschen ist. Die politischen Führer Europas haben jetzt das Handtuch geworfen und sich dazu entschlossen, noch mehr Schulden aufzunehmen, während bezüglich der Ersparnisse der Menschen nur Lippenbekenntnisse zu vernehmen sind.

Daher ist es auch wahrscheinlich, dass die Eurozone von den Plänen des IWF demnächst direkt betroffen sein wird – und wenn der Markt Wind davon bekommt, was sich am Horizont abzeichnet, wird es bereits zu spät sein. In diesem Zusammenhang muss man begreifen, dass Pensionsfonds nicht über den Tellerrand hinausblicken. Kein Pensionsfonds will der erste sein, der Staatsanleihen vollumfänglich abverkauft. Was ist, wenn die Fondsmanager falsch liegen und nichts passiert? Dann verlieren sie ihren Job. Und selbst wenn sie am Ende in den Staatsschulden gefangen sind und die Laufzeiten prolongiert oder all ihre Vermögenswerte beschlagnahmt werden, werden sie das dann einfach damit rechtfertigen, dass alle anderen auch verloren und sie nichts falsch gemacht haben.

Diese Konzepte vom IWF würden bedeuteten, dass, sollten die Schulden nicht mehr länger handhabbar sein, der Staat dazu berechtigt ist, einfach alles zu beschlagnahmen, um seine Machtbasis weiter aufrecht zu halten. Ich glaube, dass der Plan des IWF, nachdem er umgesetzt worden ist, zu weitflächigen Bürgerunruhen führen wird.

Allein die Tatsache, dass all die IWF-Vorschläge darauf abzielen, gegen die Anleger von Staatsanleihen vorzugehen – die sich dann mit den Schuldenschnitten oder negativen Zinssätzen abfinden müssen –, zeigt bereits, dass es hier nur um den Erhalt der Staatsmacht geht. Der IWF hatte jüngst argumentiert, dass die Europäische Zentralbank Staatsanleihen der Euroländer aufkaufen muss, um die Eurozone zu schützen. Diese Leute sind wie Terror-Chefs, die Kinder gehirnwaschen, damit sie sich für irgendeinen edlen Zweck in die Luft sprengen, während sie so etwas selbst nie tun würden.

Interessant ist auch, dass der IWF diesen Haircut bei Privatanlegern für eine Art von Voraussetzung hält, die von bankrotten Staaten erst einmal erfüllt werden muss, bevor es seitens staatlicher Kreditgeber weitere Gelder gibt. Entweder ihr macht, was wir sagen, ansonsten …! Das ist es, was der IWF auch mit der Ukraine und natürlich auch mit Zypern gemacht hat.

Im Gegensatz zu Unternehmensanleihen – wo es echte Bilanzen und echte handfeste Vermögenswerte gibt, die mit realen Produkten und Geschäften besichert werden – geht es bei dem IWF-Vorschlag um eine weltweite Verstaatlichung der Staatsfinanzen. Und bei den Staatsschulden handelt es sich um nichtbesicherte Schulden. Und diese Unterscheidung ist sehr wichtig.

Wenn auf Staatsschulden die Zahlungsunfähigkeit erklärt wird, erhalten Sie nichts. Dank der fortwährenden Kreditaufnahme des Staats – bei der überhaupt nicht die Absicht besteht, irgendetwas davon jemals wieder zurückzuzahlen – sind wir nun in einer Finanzwelt gefangen, die völlig korrumpiert worden ist.

Die weltweite Schuldenlast der Staaten ist so drückend, dass wir uns nun nicht nur immer schneller dem Zusammenbruch der Demokratie nähern, sondern auch dem Zusammenbruch bzw. der Vernichtung aller Marktmechanismen bei den Staatsfinanzen.

Wenn die Staaten die Schuldenlast nicht mehr länger aufrechterhalten können, wird einfach die Zahlungsunfähigkeit ausgerufen, so dass zahlreiche völlig ahnungslose Rentner ihre Zukunft verlieren, nur damit die Politiker weiterhin komfortabel leben können. Die Politiker haben kein Problem damit, die Menschen für das Halten von Staatsschulden mit riesigen Verlusten abzustrafen und zu beschuldigen, den Staat auszubeuten, weil sie Zinsen verlangen.

Der IWF-Vorschlag kommt während der Fußballweltmeisterschaft, weil sie genau wissen, dass die Presse nicht großartig darüber berichten wird und sich die Menschen mehr dafür interessieren, wer Fußballweltmeister wird als um diesen heimtückischen, heimlichen Angriff auf ihr Leben. Diese weitreichenden auf die Sparer, Anleger und Rentner abzielenden Enteignungspläne zeigen das wahre Gesicht des Sozialismus.

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