Grenzenloser Irrsinn: Die Europathen glauben, der Euro sei zu retten, wenn sie den Völkern der Eurozone die Vereinigten Staaten von Europa aufzwingen
Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 20.07.2015
Die Geschichte wiederholt sich, weil sich die Natur des Menschen niemals ändert. Ich hatte gewarnt, dass Albert Einstein mit seiner Aussage Recht hatte, dass man ein Problem niemals mit derselben Denkweise lösen kann, mit der es geschaffen wurde. Sie werden es nie erleben, dass irgendein politischer Verantwortungsträger jemals einräumen würde, dass sie selbst die Ursache der Krise sind – es ist immer irgendjemand anderes. Das sind genau dieselben Typen, die in der Schule ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und dann behaupteten, der Hund hätte den Hefter gefressen.
Der französische Präsident Francois Hollande hat erklärt, dass die 19 Länder, die derzeit den Euro verwenden, nun so schnell als möglich in einen vollumfänglichen sozialistischen Staat mit eigenem Haushalt und Parlament verwandelt werden müssen, um die einzelnen Nationalregierungen so von ihren gescheiterten sozialistischen Strategien zu befreien. Wenn irgendetwas zum Zusammenbruch des Euros führt – dann das.
Francois Hollande behauptet, die Griechenland-Krise veranschauliche das Problem – und bei diesem Problem handelt es sich natürlich niemals um ihre gescheiterten Träume, sondern das Problem sei vielmehr die fehlende Föderalisierung Europas, da die Menschen bei der Troika keinerlei Mitsprache haben.
Hollande schrieb in einem Kommentar, der am Sonntag im „Journal du Dimanche“ veröffentlicht wurde: „Was und bedroht, ist nicht zu viel Europa, sondern zu wenig Europa.“
Die einzelnen Nationalregierungen werden vollumfänglich pleitegehen. Die Renten wird es komplett zerfetzen und die jungen Frauen, die jetzt um die 20 Jahre alt sind, schauen bei ihrer Suche nach Heiratspartnern heute schon nach Männern, die mindestens doppelt so alt sind, weil in vielen Gegenden mit einer Jugendarbeitslosigkeit von über 60% keinerlei Hoffnung besteht. Die gesellschaftlichen Veränderungen fallen dramatisch aus, da das Einzige, was mit dem sozialistischen Traum erreicht wurde, die Bereicherung der Staatsbediensteten ist, die sich zu Lasten der Bevölkerung, deren Lebensstandard sinkt, die Taschen vollgesteckt haben.
Sie hatten versprochen, dass die EU eine Handels- und Wirtschaftsunion sein würde, und sie hatten von Anfang an bestritten, dass es jemals die Vereinigten Staaten von Europa mit einer Einheitsregierung geben würde. In einem Versuch, ihren Traum allen anderen Menschen aufzuzwingen – ganz gleich, ob man das wollte oder nicht –, schauen die Politiker auf jeden mit abweichender Meinung herab, als sei er zu dumm, das wertzuschätzen, was die Eliten geplant haben.
Es können kaum Zweifel daran bestehen, dass die Euro-Krise weiter anhalten wird, und die Chancen, dass das Ganze gut ausgehen wird, stehen bei null! Die politischen Verantwortungsträger begreifen einfach nicht, dass es sich beim Euro von Beginn an um einen vollumfänglichen staatlichen Reinfall gehandelt hat. Es besteht keinerlei Aussicht auf eine Lösung, da es genauso ist, wie Einstein gewarnt hat: Es gibt keine Lösung, wenn man dieselbe Denkweise beibehält.
Und wenn das Ganze dann scheitert, besteht ihre Lösung immer darin, noch mehr Macht an sich zu reißen und der Wirtschaft das aufzuzwingen, was die Politiker gerne hätten. Das ist der Grund, warum kein Imperium von Dauer war – alle Imperien werden in Schutt und Asche gelegt und landen zum Schluss wieder dort, wo sie hergekommen sind.
Das Economic Confidence Model weist auf den 30.09./01.10.2015 (Mittwoch/Donnerstag) hin. Beim Euro ist der Monat September ein bedeutender Umkehrpunkt mit einem Richtungswechsel. Die Warnung schmerzt mich, aber wir werden hier mit Wirtschafts-Totalitarismus und dem Ende jedweder Form von demokratischer Regierung konfrontiert.
Darüber hinaus scheint es bei den Zinsen eine Zyklenumkehr zu geben. Normalerweise ist es bei einer Finanzkrise so, dass die Zinsen fallen und es zu einer klassischen Flucht in Richtung Qualität (Staatspapiere) kommt. Da die Zinssätze derzeit aber so niedrig sind und die Staaten in ernsten finanziellen Schwierigkeiten stecken, scheint es wahrscheinlich, dass die Märkte in der Phase nach Oktober 2015 Zinsanstiege erzwingen werden. Die Volatilität wird von November bis Januar ansteigen, während das Vertrauen erschüttert werden wird.
Wir werden es nicht mit den typischen Trading-Mustern zu tun haben. Das wird dazu führen, dass es extrem schwer werden wird, die Entwicklung nachzuvollziehen, und die überwiegende Mehrheit wird komplett daneben liegen, was zusätzlich noch zur Verwirrung beitragen wird. Sie sollten besser davon ausgehen, dass der Euro einen sehr bärischen Trend einleiten wird und es jetzt zu einem Anstieg der Volatilität kommen könnte. Unsere Energiemodelle für den Euro sind nach wie vor positiv, was ein Warnhinweis ist, dass der Euro über ein beträchtliches Abwärtspotenzial verfügt, da es immer noch sehr viele Menschen gibt, die an die Macht der Troika glauben.