Chuck Baldwin, Chuck Baldwin Live, 27.07.2010

Am Montag dem 19.07.2010 veröffentlichte die Zeitung The Washington Post einen Investigativartikel mit dem Titel „Top Secret America“, der den Untertitel „Eine verborgene Welt, die außer Kontrolle gerät“ trug. Der Bericht fängt so an:

„Die streng geheime Welt der Regierung, welche die Regierung als Reaktion auf die terroristischen Anschläge vom 11.09.2001 schuf, ist so groß und schwerfällig geworden, dass Niemand sagen kann, wie viel Geld sie kostet, wie viele Menschen in ihr beschäftigt sind, wie viele Programme existieren oder wie viele Behörden genau dieselbe Arbeit machen.

Hier sind einige der Erkenntnisse der zweijährigen Untersuchung der Washington Post, die auf etwas stieß, was auf eine alternative Geographie der Vereinigten Staaten hinausläuft, ein streng geheimes Amerika, das sich dem öffentlichen Blick entzieht und dem es durch und durch an Kontrolle mangelt. Nach neun Jahren beispielloser Ausgaben und Wachstum ist das System um die Vereinigten Staaten sicher zu machen im Ergebnis so massiv, dass man seine Effektivität unmöglich ermitteln kann.

Zu den anderen Erkenntnissen der Untersuchung gehört:

– Um die 1.271 Regierungsorganisationen und 1.931 private Firmen sind in über 10.000 Orten überall in den Vereinigten Staaten in Programmen tätig, die mit Terrorismusbekämpfung, Heimatschutz und geheimdienstlicher Tätigkeit in Zusammenhang stehen.

– Geschätzte 854.000 Menschen, fast 1,5 Mal so viele Menschen, als in Washington D.C. leben, haben die Freigabe für die höchste Geheimhaltungsstufe inne.

– In Washington und Umgebung gibt es 33 Gebäudekomplexe für streng geheime nachrichtendienstliche Arbeiten, die seit September 2001 gebaut wurden oder sich gerade im Bau befinden. Gemeinsam belegen sie nahezu die Fläche von drei Pentagons oder 22 US-Kapitolen – rund 1,5 Millionen Quadratmeter.

– Viele Sicherheits- und Geheimdienstbehörden erledigen dieselbe Arbeit, schaffen Redundanz und Verschwendung. Beispielsweise gibt es 51 Bundesorganisationen und Militärkommandos, die in 15 Städten tätig sind und den Fluss des Geldes zu und von terroristischen Netzwerken nachverfolgen.

– Analysten, die durch im Ausland und Inland gewonnene Spionage Dokumente und Gespräche bewerten, tauschen ihre Urteile durch die Veröffentlichung von 50.000 Geheimdienstberichten jährlich aus – eine Menge, die so groß ist, dass sie gewöhnlich ignoriert wird.“

Oberflächlich erscheint es so, als wäre der Bericht der Washington Post eine heldenhafte Anstrengung einer Zeitung der Massenmedien (die zweiteinflussreichste nach der New York Times) den ausufernden Missbrauch und die Schikane der Regierung zu enthüllen. Aber freuen Sie sich nicht zu sehr darüber.

In Joel Skousen´s World Affairs Brief vom 23.07.2010 schreibt Skousen:

“Die Serie [der Washington Post] bietet gerade einmal genügend spannende Informationen um eine Menge Zeitungen zu verkaufen, jedoch fast nichts, was die illegale Seite der US-Operationen enthüllen würde – wobei es überwiegend um die Rekrutierung, das Training und die Steuerung verdeckter Agenten geht und nur ein kleiner Teil von ihnen wirkliche Feinde ausspioniert. Ein Großteil der Spionage zielt auf unsere Alliierten sowie patriotische Amerikaner ab, bei denen sich die Regierung Sorgen macht, von ihnen würden eines Tages eine Rebellion gegen den anwachsenden totalitären Staat ihren Ausgang nehmen.“

Skousen erhebt ferner den Vorwurf, dass es „bei jeder Strafverfolgungsbehörde“ des Bundes eine „dunkle Seite“ gäbe. Zu dieser „dunklen Seite“ gehört

„eine Menge an Abschottung, Frontaktivitäten, versteckten Budgets und falschen Geschichten um die ehrlichen Regierungsangestellten und Agenten davon abzuhalten in Erfahrung zu bringen, was hinter ihrem Rücken stattfindet.“

Weiter schreibt Skousen:

„Die Wenigen, die einen Blick auf die dunkle Seite der Regierung erhaschen können, werden mit Bedrohungen abgeschreckt, einige davon sind subtil und manche tödlich – Bedrohungen, die anderen die beängstigende Botschaft überbringen nicht ´zu viele Fragen zu stellen`.“

Skousen zitiert dann den Report der Washington Post und erklärt, dass die National Security Agency (NSA) seit 9/11 so stark angewachsen ist, dass sie nun „alle 24 Stunden 1,7 Milliarden abgefangene Kommunikationen [aufsaugt]: E-Mails, Mitteilungen in Foren, Kurzmitteilungen, IP-Adressen, Telefonnummern, Telefonanrufe und Mobilfunkgespräche.“

Bezüglich all dieser Regierungsorganisationen und privaten Firmen, die in Projekten zur Terrorismusbekämpfung tätig sind, auf welche sich die Post bezieht, schreibt Skousen: „Noch einmal: Diese Serie erzählt uns nichts über das Wesen von dem, was sie tun, von dem Vieles widerlich und illegal ist.“

„Was [durch den Bericht der Post] nicht erwähnt wird, ist, dass fast ein Drittel dieser [NSA] Operationen verdeckte Operationen gegen Amerikaner und andere westliche Regierungen sind, die überwacht werden müssen um sie zu kontrollieren und davon abzuhalten sich gegen die Agenda der Neuen Weltordnung zu wehren. Viele der Ausgaben sind dem Ausspionieren des unappetitlichen privaten Verhaltens von Kongressabgeordneten und sogar Staatsbeamten gewidmet, wodurch man kompromittierende Dossiers über den politischen Prozess beeinflussende Menschen gewinnt um sie zum Gehorsam zu zwingen, sollte dies notwendig sein.“

Skousen tadelt die Washington Post auch für das Versagen

„aufzuzeigen, wie bestimmte Firmen mit der Explosion bei der Zahl an Söldner-Vertragsfirmen in Zusammenhang stehen, die zu einer Streitkraft angewachsen sind, welche schlussendlich genutzt werden wird um die persönlichen Freiheiten im Inland zu bedrohen. Die Mächtigen müssen keine ausländischen Armeen anheuern um gegen amerikanische Dissidenten loszuschlagen. Sie trainieren gerade hunderttausende amerikanischer Söldner genau dies zu tun und nutzen Auslandskriege um herauszufinden, wer skrupellos genug oder prinzipienlos genug ist um Befehle anzunehmen ohne sie zu hinterfragen – genauso, wie die Nazis aussortierten und auswählten, wer zu den Braunhemden und SS-Brigaden gehören würde.“

Kurz gesagt trägt die Washington Post in Wirklichkeit wenig dazu bei die illegalen und dunklen Aktivitäten zu enthüllen, die Washington gegenüber seinen Bürgern anwendet. Die Post dient also der Vertuschung, während sie behauptet die „verborgene Welt“ der Bundesregierung zu enthüllen.

Finden Sie es nicht trotzdem interessant, auf wie wenig Interesse der Bericht der Washington Post gestoßen ist und wie wenige Medienquellen ihn überhaupt aufgriffen? Haben Sie davon irgendetwas in Ihrer Lokalzeitung gelesen? Haben Sie es auf CNN oder Fox News gesehen? Kommen Sie schon…Sie sind sich doch im Klaren darüber, dass die meisten der Medienanbieter (darunter auch die Fernsehnetzwerke) in diesem Land die überwiegende Mehrzahl ihrer „Nachrichten“ von der New York Times und Washington Post erhalten, oder nicht? Ist es da nicht ganz vorteilhaft, dass dieser Bericht (so wie er ist) buchstäblich ignoriert wird?

Wie ich bei Reden auf Veranstaltungen – großen und kleinen – überall in Amerika erklärte, müssen wir vor Washington mehr Angst haben als vor Teheran oder Bagdad oder irgendeinem anderem ausländischen Gebilde. Die amerikanischen Gründungsväter verstanden dies und versuchten das amerikanische Volk entsprechend zu warnen. Zum Beispiel warnte Daniel Webster:

„Es gibt keine Nation auf der Erde, die mächtig genug ist, dass es ihr gelingt uns zu stürzen. Unsere Zerstörung, sollte sie überhaupt kommen, wird aus einer anderen Ecke kommen. Von der Unaufmerksamkeit des Volks gegenüber den Belangen ihrer Regierung, von ihrer Sorglosigkeit und Fahrlässigkeit. Ich muss gestehen, dass ich hier einige Gefahren sehe. Ich habe Angst davor, sie könnten ihren öffentlichen Dienern zu vorbehaltlos vertrauen und dabei scheitern ihre Führung ordnungsgemäß zu hinterfragen; dass sie auf diese Art zu Tölpeln gestaltender Männer und Werkzeugen ihres eigenen Verderbens werden könnten.“

Der Schutz des Volks vor den totalitären Tendenzen ihrer eigenen Zentralregierung in Washington D.C., war der Grund dafür, warum die Gestalter der Verfassung den Zweiten Verfassungszusatz in die Freiheitsurkunde einbrachten. Beim Zweiten Verfassungszusatz ging es nie um Entenjagd oder Zielschießen; es ging ausschließlich darum, dass die amerikanischen Bürger darauf vorbereitet sind sich selbst gegen die Bundesregierung zu verteidigen.

Die Gründungsväter misstrauten der Zentralregierung, weshalb sie versuchten die Macht und Befugnisse der Regierung in drei eigenständige Bereiche zu unterteilen. Sie gingen davon aus, dass die drei Gewalten gegeneinander im Wettbewerb stünden und sich gegenseitig unter Kontrolle und in Balance hielten um vor Regierungsmissbrauch zu schützen. Das ist ebenfalls der Grund dafür, warum einzelne US-Bundesstaaten ihre eigene Souveränität und Unabhängigkeit aufrechterhielten, als 1787 die Zentralregierung geschaffen wurde, da es letztendlich die Bundesstaaten sein würden, welche die letzte Festung der Freiheit bildeten.

Eigentlich haben die drei Teile der Bundesregierung nichts getan um eine massive Ausweitung der verfassungswidrigen Herrschaft durch Washington D. C. zu verhindern. Die Verabschiedung des 17. Verfassungszusatzes war der Anfang vom Ende soweit es die Gewaltenteilung betrifft. Auch hat es kaum einen Unterschied gemacht, welche politische Partei in DC an der Macht war. Die ungesetzliche Ausdehnung der Macht der Bundesregierung hat sich unter beiden fortgesetzt. Das bedeutet, dass es nur noch zwei Schutzmechanismen gegen die absolute Tyrannei durch die Bundesregierung gibt:

1.) starke, unabhängige und ungehorsame Regierungen in den Bundesstaaten und

2.) eine entschlossene und voll bewaffnete Bürgerschaft.

Trotz all seiner Fehler sollte der Bericht der Washington Post dazu dienen das amerikanische Volk daran zu erinnern, wie verletzlich wir gegenüber einer totalitären Regierung sind (und es immer waren), wie zerbrechlich die Freiheit ist und von welcher entscheidenden Bedeutung es ist, permanent wachsam zu sein um sich vor den Vorstellungen machtbesessener Machiavellisten in Washington D.C. zu schützen.

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