Daniel Taylor, Old-Thinker News, 04.08.2010

Um unsere Geschichte, die Entwicklung unserer Gesellschaft und unsere politische Struktur verstehen zu können, ist die Untersuchung des Einflusses von großen Stiftungen in Amerika von entscheidender Wichtigkeit. Ihre Investitionen in die Sozialwissenschaften und das Medizinestablishment formte deren Ausrichtung für das 20. Jahrhundert und darüber hinaus. Die gesellschaftliche Kontrolle und die Eugenik wurden zu den wichtigsten Leitlinien. Diese Ideen, die hauptsächlich auf die Arbeit der philanthropischen Einrichtungen von Rockefeller und Carnegie zurückgehen, verbreiteten sich unter den Akademikern und den Elitezirkeln der gesamten westlichen Welt.

Im Jahre 1993 veröffentlichte Dr. Lily E. Kay ein Buch mit dem Titel „Die molekulare Vision des Lebens: Caltech, die Rockefeller Stiftung und der Aufstieg der neuen Biologie“, in dem sie viel von der hinter dem Aufstieg der Eugenik und Lebenswissensschaften stehenden frühen Geschichte dokumentiert. Kay zeigt in dem Buch auf, dass der Drang nach gesellschaftlicher Kontrolle und Eugenik maßgeblich für die Entstehung und das Anwachsen der Wissenschaft der Molekularbiologie verantwortlich war. Dr. Kay erhielt ein Smithsonian Stipendium des Nationalmuseums für amerikanische Geschichte und war Assistenzprofessorin für Wissenschaftsgeschichte am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Im Nachruf des MIT aus dem Jahre 2001 wurde sie als „…eine der herausragendsten Historikerinnen der Biologie ihrer Generation“ beschrieben.

Dr. Kay legt dar, wie die großen Stiftungen erfolgreich die Pläne ausarbeiteten, denen die Gesellschaft dann folgte. Die Akademiker, die unter starkem Einfluss der Stiftungen gelehrt und ausgebildet wurden, folgten der Vision der Elite. Diese Vision erstreckte sich über die Bereiche Bildung, Politik, Religion und Finanzwelt. Wie Dr. Lily Kay detailliert dokumentierte, hat diese einflussreiche Gruppe in den Vereinigten Staaten eine riesige Forschungskampagne ins Leben gerufen um die inneren Vorgänge der Menschen zu entdecken und Methoden der sozial-biologischen Kontrolle zu entwickeln. Die Vereinigten Staaten wurden so zum Stammvater der Eugenik des 20. Jahrhunderts.

Dr. Kay zeichnet ein deutliches Bild des massiven Einflusses, welchen die reiche Elite in Amerika ausübt, worunter selbst die „Entwicklung der Kultur und die Schaffung von Wissen in den Vereinigten Staaten“ fällt:

„Daher erhielten die Humanwissenschaften bis zum Ende der Progressiven Ära, sogar noch vor dem weitverbreiteten Engagement zur ´Beförderung des Wissens`, das durch den Ersten Weltkrieg beflügelt wurde, beträchtliche Unterstützung seitens der großen Stiftungen. Ihre zahlreichen Projekte und der beispiellose Umfang ihrer finanziellen und institutionellen Ressourcen formten die Entwicklung der Kultur und die Schaffung von Wissen in den Vereinigten Staaten. Durch Bildung, öffentliche Meinung, die Stimulierung einer speziellen Forschungsagenda und die Unterstützung von bestimmten Wissens- und Forschungskategorien spielten die Stiftungen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines hegemonialen Blocks; die Ressourcen und das Prestige, welche in diese für die Fragen der gesellschaftlichen Kontrolle bedeutsamen Bereiche flossen, waren für die Schaffung eines Konsenses zwischen den sozialen und politischen Eliten auf der einen und den akademischen Interessen auf der anderen Seite von entscheidender Bedeutung.“

1915 untersuchte der Kongress der Vereinigten Staaten die großen Stiftungen – hauptsächlich die Rockefeller Stiftung und die Carnegie Stiftung – wobei die Erkenntnisse, zu denen man gelangte, nahezu mit denen der späteren Reese Kommission, die sich denselben Fragestellungen widmete, aus dem Jahre 1953 identisch waren. 1915 berichtete die U.S. Commission on Industrial Relations:

„Die Vorherrschaft durch Männer, in deren Händen die letztendliche Kontrolle eines großen Teils der amerikanischen Wirtschaft ruht, ist nicht auf ihre Angestellten beschränkt, sondern dehnt sich gerade rasch auf die Kontrolle der Bildung und des gesellschaftlichen Fortbestands unserer Nation aus. Diese Kontrolle wird gegenwärtig durch die Schaffung riesengroßer privat verwalteter Fonds für nicht näher bestimmter Zwecke, die im Folgenden ´Stiftungen` genannt werden, durch Schenkungen an Hochschulen und Universitäten, durch die Schaffung von Fonds für Lehrerpensionen, durch Zuwendungen an private Wohltätigkeitsorganisationen sowie durch die Kontrolle oder die Beeinflussung der öffentlichen Presse in erheblichem Maße ausgedehnt.“

Wie Dr. Kay belegt, wurden viele der ursprünglichen Mitglieder der großen Stiftungen und ihrer Ableger durch die Philosophie angetrieben, dass sie die auserwählte Elite seien. Ihrer Meinung nach war die moralische Hoheit auf ihrer Seite. Sie sehnten sich danach die Richtung, in welche die Nation steuert, zu lenken und die Entwicklung der Menschheit zu formen. Frederick T. Gates, ein baptistischer Seelsorger, der eng mit der Rockefeller Familie und vielen ihrer Initiativen zusammenarbeitete, wird mit den Worten zitiert:

„…wenn man stirbt und einem das Urteil des allmächtigen Gottes bevorsteht, was glauben Sie, wird er von Ihnen verlangen…? Glauben Sie, er wird Ihre trivialen Sünden, Ihre erbärmlichen Wertvorstellungen einer Untersuchung unterziehen? NEIN! Er wird Ihnen lediglich eine Frage stellen: ´Was haben Sie als Treuhänder der Rockefeller Stiftung getan?`“

Chester Bernard fungierte zwischen 1948 und 1952 als Präsident der Rockefeller Stiftung und war zweifellos ein Mitglied des Establishments. Er verstand, was die Rockefeller Stiftung und Viele in der Wissenschaftsgemeinde zu bewerkstelligen versuchten und sprach sich dagegen aus, wobei er seine Kritik in die Annahme verpackte, dem lägen gute Motive zu Grunde. 1948 schrieb Bernard im Jahresbericht der Rockefeller Stiftung:

„Unseren systematischen Bemühungen das Wohlergehen der Menschheit zu befördern, könnte die inhärente Annahme zu Grunde liegen, dass…wir durch Vernunft und Wissenschaft die Zukunft von ungeborenen Generationen auf Arten kontrollieren könnten, die wir als richtig erkennen…Wollen wir damit sagen, dass, weil wir die Gezeiten umschiffen können, wir diese auch kontrollieren sollten?…Wir haben bereits mit Versuchen begonnen das Wetter zu kontrollieren. Wo sollten wir unserer Meinung nach damit aufhören – bei der Kontrolle der Rotationsgeschwindigkeit der Erde oder dem Umlauf um die Sonne?…Hochmut kommt vor dem Fall.“

Dr. Kay kommentierte die Kritik Bernards mit den Worten:

„Angesichts dieser Weisheit ist es paradox, dass Bernard die Unstimmigkeiten zwischen seinen ergreifenden Worten und der Biologie-Agenda der Rockefeller Stiftung nicht mitbekam, bei der die hauptsächliche Rechtfertigung für die Untersuchung fundamentaler Zusammenhänge des Körpers und der Psyche die Aussicht darauf war im globalen Maßstab in den Verlauf menschlichen Verhaltens einzugreifen.“

Diese ursprüngliche Leitlinie hat bis heute unverändert Bestand. Dr. Kay kommt jedoch zu folgendem Schluss:

„Die Eugenik-Ziele, welche die Schaffung des molekularbiologischen Programms inspirierten und durch die Lektionen des Holocausts abgeschwächt wurden, sind in den späten 50er Jahren wieder auferstanden…eine neue Eugenik…die im Schutze der überlegenen Position des medizinischen Diskurses und der neuzeitlichen Rhetorik der Bevölkerungskontrolle zur Ruhe kam.“

Heute erleben wir, wie diese Agenda mit Höchstgeschwindigkeit vorangetrieben wird. Die Stiftungen agieren immer mehr wie Regierungen. In einem Interview mit der Seattle Times wurde der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, gefragt: „Einige sagen, die Entstehung superreicher philanthropischer Organisationen wie die Gates Stiftung haben die Wirksamkeit der UN und ihrer Mitgliedsorganisationen wie die WHO ausgehöhlt?“ Darauf erklärte Moon:

„Ganz im Gegenteil, das ist genau das was wir wirklich wollen – Zuwendungen von der Unternehmensgemeinde wie auch von der Philanthropie. Wir brauchen politische Unterstützung, aber das gibt uns nicht alles, was wir benötigen. NGOs [Nichtregierungsorganisationen] und viele Stiftungen wie die Bill Gates Foundation – sie nehmen eine sehr wichtige Rolle ein.“

1996 hatte die Rockefeller Stiftung die Entwicklung essbarer Impfungen finanziell unterstützt. Das Boyce Thompson Institut für Pflanzenforschung an der Cornell University erhielt eine Zuwendung in Höhe von USD 58.000 für die Entwicklung essbarer Impfungen und die Umsetzung dieser Technologie in Entwicklungsländern.

Laut der indischen Fachzeitschrift Journal of Medical Microbiology sind essbare Impfungen soziokulturell eine akzeptable Alternative zu den Nadeln. Mit anderen Worten werden die Menschen dem Verzehr einer profanen Banane weniger widerspenstig gegenüberstehen als einer Injektion in den Arm. Die Zeitschrift merkt an, dass die neue essbare Impftechnologie auch einem zweiten Zweck, dem der Geburtenkontrolle, dienen könne.

Da aktuell Forderungen aufgestellt werden der Wasserversorgung Lithium hinzuzufügen und sich genetisch modifizierte Organismen überall im Ökosystem ausbreiten, wird die Agenda des „Eingreifens in den Verlauf des menschlichen Verhaltens“ schnell zur Realität.

C. S. Lewis schrieb in seinem 1944 erschienen Buch „Die Abschaffung des Menschengeschlechts“:

„Wenn die vollständig durchgeplante und konditionierte Welt zustande kommt…werden die widerspenstigen Arten [die Menschheit]…sich nicht mehr länger mit Geplapper über Wahrheit und Barmherzigkeit und Schönheit und Glück herumärgern…wenn die Eugeniker effizient genug sind, wird es keine zweite Revolte geben, sondern nur noch Nettigkeiten unterhalb der Konditionierer…bis der Mond nach unten fällt oder die Sonne erkaltet.“

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