Proisraelische Lobbygruppen nutzten die Kommentare eines Vertreters des UN-Menschenrechtsrats, um gegen ihn – einen langjährigen Kritiker der zionistischen israelischen Regierung und ihrer Maßnahmen in Gaza – Stimmung zu machen. Die Mehrheit unter den Mitgliedern der 9/11-Untersuchungskommission stellte die offizielle Geschichte ebenfalls in Frage. Das Misstrauen gegenüber der Regierungsversion von 9/11 ist daher keineswegs offensiv, sondern scheint in Wirklichkeit sogar angebracht zu sein

Steve Watson, Prisonplanet.com, 26.01.2011

Ein Mitarbeiter des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen, der Ende 2007 ins Leben gerufen wurde, wird seitens einer eng mit Israel in Verbindung stehenden Nichtregierungsorganisation kritisiert, da er ausführte, dass die offizielle Erklärung zu den Anschlägen von 9/11 seiner Meinung nach eine Vertuschung darstellt.

Richard Falk, ein emeritierter Professor für internationales Recht an der Princeton University und Experte bezüglich Menschenrechtsfragen, erklärte vergangene Woche in einem Blogbeitrag, dass die Massenmedien „nicht gewillt sind, die wohlbegründeten Zweifel über die offizielle Version der Ereignisse anzuerkennen: Eine Al-Qaeda Operation, die ohne Vorwissen der Regierungsbeamten durchgeführt worden ist.“

Falk schrieb, dass diese Version der Geschichte von 9/11 „offensichtlich eine Vertuschung“ ist, die „Lücken und Widersprüche“ enthält.

Eine Gruppe namens UN Watch, die sich selbst als eine „unabhängige Beobachterorganisation mit Sitz in Genf“ beschreibt, stürzte sich in einem Schreiben an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, auf die Kommentare Falks und forderte, dass er umgehend seines Postens enthoben werden müsse. Die Gruppe beschrieb Falks Kommentare als einen Affront gegenüber den Opfern der Anschläge von 9/11, ihren Familienangehörigen und den ihnen nahestehenden Personen.

Hilel Neuer, der Geschäftsführer von UN Watch, nannte Falk einen „Serientäter mit null Glaubwürdigkeit“.

Ban Ki-Moon reagierte am Montag, indem er die Kommentare Falks öffentlich verurteilte, fügte jedoch hinzu, das es nicht in seiner Macht stehe, Falk aus dem UN-Menschenrechtsrat zu entfernen.

Diese Geschichte fand ihren Weg in die Massenmedien, wobei es ein hier entscheidendes Detail gibt, das sie in den Establishment-Medien nicht finden werden.

Die Gruppe UN Watch ist mit dem American Jewish Committee eng verbandelt und wurde darüberhinaus als eine „Lobbygruppe mit engen Beziehungen zu Israel“ beschrieben. Diese Gruppe hat es bereits seit Jahren auf den Kopf von Falk und anderen abgesehen, ganz einfach weil er und andere Menschenrechtsexperten fortwährend kritisieren, wie die israelische Regierung die palästinensische Bevölkerung behandelt.

Falks Berufung in den UN-Menschenrechtsrat als Beobachter für Menschrechtsfragen im Hinblick auf den anhaltenden Konflikt zwischen Israel und den palästinensischen Arabern sorgte im Jahre 2008 für Schlagzeilen, weil er die Besatzung palästinensischer Gebiete durch Israel sowie die Behandlung der palästinensischen Araber durch die zionistische Regierung mit der Behandlung der Juden während des Holocausts unter den Nazis verglich.

Das Ergebnis war, dass die israelische Regierung Falk immer wieder die Einreise nach Israel, Gaza und ins Westjordanland verwehrte.

In verschiedenen Artikeln, wie beispielsweise in einer Kolumne im New York Daily, wird diese berechtigte Kritik an der zionistischen Regierung Israels auf die Schlagzeile „Richard Falk glaubt, die Juden sind Nazis“, heruntergebrochen. In dem Boulevardblatt wird durch den widerlichen Müll-Artikel nahegelegt, dass Falk und seine Zeitgenossen, als „Apologeten von Diktaturen“ fungieren – ironischerweise, weil sie die Aktionen eines vehement rassistisch auftretenden Regierungsregimes kritisieren.

Trotz dieses Angriffs und neu hinzugekommener Standardattacken seitens der Anti-Defamation League hat Falk an seiner Kritik festgehalten und erklärte gegenüber BBC:

„Wenn eine derartige Situation beispielsweise beim Umgang von China mit Tibet existiert hätte, oder es darum gegangen wäre, wie die sudanesische Regierung mit Darfur umgeht, dann, so denke ich, hätte es überhaupt keine Bestürzung bezüglich dieses Vergleichs gegeben.“

Auch blieben Falks Ausführungen zu 9/11 unverändert. Es ist gerade einmal zwei Tage her, als er eine neue Untersuchung zu 9/11 forderte, um der möglichen Rolle der Neokonservativen auf den Grund zu gehen, die sie bei den Angriffen gespielt haben könnten.

Zwei Tage vor seiner Berufung in den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im März des Jahres 2008 erklärte Falk in einer Radioshow von Kevin Barrett, einer früheren Lehrkraft der University of Wisconsin, wie gerne er eine neue Untersuchung zu 9/11 sehen würde, bei der man sich der Ungereimtheiten der offiziellen Geschichte über die Anschläge annimmt. Falk erklärte gegenüber Barrett:

„Es ist sicherlich wahr, dass spezielle Neokonservative der Meinung waren, dass es eine Situation im Land und in der Welt gab, wo etwas geschehen müsse, um das amerikanische Volk wachzurütteln. Ob sie nun bezüglich der Behauptung, dass sie etwas geschehen ließen, unschuldig sind – ich glaube nicht, dass wir diese Frage zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit Sicherheit beantworten können.

Alles was wir sagen können, ist, dass es eine ganze Menge an Gründen gibt, misstrauisch zu sein. Es sollte eine offizielle Untersuchung von der Art geben, wie sie von der 9/11-Untersuchungskommission ja gerade nicht durchgeführt worden ist. Und dass sie diese Dinge versäumt haben, bedeutet, das amerikanische Volk und in gewissem Sinne auch die Menschen der Welt zu hintergehen, und ihnen eine größere Gewissheit darüber, was wirklich passiert ist, vorzuenthalten…“

Falk verfasste auch das Vorwort des bahnbrechenden Buches von Professor David Ray Griffin aus dem Jahre 2004 mit dem Titel „Das neue Pearl Harbor“, in welchem der Theologe Unmengen ungeklärter Facetten und Widersprüche der offiziellen Regierungsversion über die Ereignisse von 9/11 katalogisierte.

Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Mitglieder des 9/11-Untersuchungsausschusses Zweifel über die offiziellen Erkenntnisse zum Ausdruck brachte und ihre Rolle bei den Untersuchungen als Teilnahme an einer Vertuschung beschrieb, ist es absolut berechtigt, Fragen zu 9/11 zu stellen. Eigentlich müsste es sogar die Priorität eines jeden Vertreters aus Falks Kreisen sein, 9/11 zu hinterfragen und dieselben Zweifel zu äußern.

Richard Falk ist dem Establishment fortwährend ein Dorn im Auge gewesen. Er hat eine ganze Reihe bemerkenswerter Bücher und Essays veröffentlicht, in denen er die Rechtmäßigkeit des Vietnamkriegs sowie anderer Militäroperationen wie dem Einmarsch in den Irak analysierte.

Im Jahre 2007 spielte er auch bei einer Bürgeranhörung über die Rechtmäßigkeit des Irakkriegs eine prominente Rolle, wo er vor dem Tribunal als Zeuge auftrat. Bezüglich des Einmarschs in den Irak erklärte Falk im April 2003 gegenüber dem Magazin Frontline:

„…es scheint mir, dass der objektive Beobachter nicht daran vorbeikommt, zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass es sich bei diesem Irakkrieg um einen Angriffskrieg handelt, und dieser als solcher ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt, ein Verbrechen der Sorte, wie man es auch den überlebenden deutschen Führern kurz nach dem Zweiten Weltkrieg während der Nürnberger Prozesse zur Last legte, sie dafür verurteilte und bestrafte.“

Dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen wurde bisher kaum die Möglichkeit gegeben, auf irgendeine Art sinnvolle agieren zu können. Der Menschenrechtsrat stieß an allen Ecken und Enden auf erbitterten Widerstand des US-Kongresses und wurde seitens des Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses jüngst als „Schurken-Galerie“ der „Pariastaaten“ bezeichnet.

Das Establishment macht sich hier ganz eindeutig Sorgen darüber, dass einige andere Vertreter des UN-Menschenrechtsrats ebenfalls Rechtsexperten wie Richard Falk sind, die Kriegsverbrechen von legitimen Angriffen unterscheiden können, und dann noch sogar versuchen, etwas dagegen zu unternehmen.

Wir haben hier somit einen Fall vorliegen, wo einige innerhalb und mithilfe des linken Establishment-Arms des globalen Elitesystems versuchen, ein wenig Gerechtigkeit herbeizuführen.

Im Jahre 2008 erklärte Yukihisa Fujita, ein Abgeordneter des japanischen Parlaments, in der Alex Jones Show, dass es zahlreiche Personen innerhalb der Strukturen der Vereinten Nationen gibt, die in außerordentlichem Maße daran interessiert sind, eine neue Untersuchung zu 9/11 voranzutreiben, um so die ungeklärten Fragen zu adressieren.

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen genügend Menschen guten Willens gibt, um auch eine bedeutende Wirkung erzielen zu können, oder ob sich dieser Ausschuss – genauso wie dies auch beim allergrößten Teil der UN der Fall ist – lediglich in ein schwaches Glied eines alles überragenden Kontrollmechanismus des Establishments verwandelt.

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