Wenn Gesellschaften zusammenbrechen…Eines Tages wird die Weltwirtschaft vollständig in sich zusammenbrechen, aber nur die wenigsten Menschen bereiten sich darauf vor. Die Aufstände in Ägypten in der vergangenen Woche zeigen, wie tiefgreifend gesellschaftliche Umwälzungen sein und wie rasch sie eintreten können und welche Probleme dabei auftreten

The American Dream, 31.01.2011

Die Aufstände in Ägypten sind bisher vielleicht die größte Nachrichtenmeldung in 2011. Die Geschwindigkeit, mit der sich die ägyptische Gesellschaft innerhalb der vergangene Woche gewandelt hat, ist absolut atemberaubend.

Vor wenigen Monaten hätte niemand zu träumen gewagt, dass es in den Straßen großer ägyptischer Städte zu riesigen Aufständen kommen wird, bei denen die Menschen den Rücktritt von Hosni Mubarak fordern. Aber nun ist es passiert und Ägypten wird nie wieder das alte sein.

Und was hält die Zukunft für Ägypten bereit? Nun ja, einige sind voller Hoffnung, dass durch diese Revolution eine bessere Regierung an die Macht kommt und sich die Lebensumstände des gewöhnlichen Ägypters verbessern. Ich bin da jedoch bei weitem nicht so optimistisch. Vielmehr gehe ich davon aus, dass hier die große Gefahr besteht, dass eine noch repressivere Regierung anstelle des aktuellen Regimes an die Macht kommen könnte.

Wie dem auch sei, auf alle Fälle gibt es wichtige Lehren, die aus den Aufständen in Ägypten gezogen werden können. Lehren, die uns vermitteln, was passiert, wenn eine Gesellschaft zusammenbricht. Der gesellschaftliche Zusammenbruch ist oftmals eine sehr chaotische und sehr gewaltsame Angelegenheit.

Eines Tages, wenn die Weltwirtschaft vollständig in sich zusammenbricht, könnte es sein, dass es überall auf dem Planeten zu Aufständen kommt, auch in den Vereinigten Staaten, und wir sollten alle darauf vorbereitet sein.

Bisher kamen während der Unruhen, die Ägypten seit vergangener Woche erschüttern, weit über 100 Menschen ums Leben. In einigen Berichten wurde auch gemeldet, dass die wirkliche Zahl der Toten wesentlich höher sei. Unzählige Läden und Unternehmen wurden geplündert. Es kam zu Dutzenden Vergewaltigungen. Die Ägypter bildeten Bürgerwehren, um ihre eigenen Häuser zu schützen. Genau solche Dinge passieren, wenn eine Gesellschaft zusammenbricht.

Aber könnte so etwas auch in den USA geschehen? Natürlich. Da braucht man sich nur an die Tage nach dem Wirbelsturm Katrina zurückerinnern. Stellen Sie sich vor, was in den USA passieren würde, wenn eine noch größere Katastrophe einträte. Wäre dann irgendjemand von uns wirklich sicher?

In einem vorangegangenen Artikel hatte ich einige Details vorgestellt, was jeder tun kann, um sich auf einen Zusammenbruch der Gesellschaft vorzubereiten. Bedauerlicherweise werden zahlreiche US-Bürger erst damit anfangen sich vorzubereiten, wenn es für diese Maßnahmen bereits zu spät ist.

Der Rest von uns, also diejenigen, die bereit sind dazuzulernen, kann aus den Ereignissen, die während der Aufstände in Ägypten stattfanden, einige wichtige Lehren ziehen:

1. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, suchen die Menschen nach allen erdenklichen Waffen, die sie nur finden können. Im Laufe der vergangenen Woche wurden die Waffenarsenale aufgegebener ägyptischer Polizeistationen geplündert.

2. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, kann sich niemand in Sicherheit wähnen. So bildeten die „mit Stöcken und Rasiermessern bewaffneten“ gewöhnlichen Ägypter Bürgerwehren, um die Wohnungen und Häuser vor wilden Plünderungen zu schützen, die sich aus den Protesten heraus entwickelten.

3. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, kümmert man sich besser um den Schutz seiner Frau und seiner Kinder. Seit dem Ausbruch der Aufstände wurden offiziell mindestens 60 Vergewaltigungen gemeldet. Die inoffizielle Zahl dürfte bei weitem höher liegen.

4. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, haben die Kriminellen keine Angst mehr vor dem Gesetz. Es gibt Berichte, dass mindestens 4 Gefängnisse angegriffen wurden und zigtausende Häftlinge auf die Straßen flüchten konnten.

5. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, fangen autoritäre Regime damit an, Nahrungsmittel zu horten. Die britische Zeitung Telegraph berichtete, dass der gesamte Nahe Osten und Nordafrika als Reaktion auf all die anhaltenden Aufstände nun damit begonnen haben, riesige Nahrungsmitteldepots anzulegen.

6. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, kann es in rasend schneller Geschwindigkeit zu Nahrungsmittelverknappungen kommen. Da der Handel in Ägypten zum Erliegen kam, traten laut verschiedener Meldungen auch erste ernsthafte Verknappungen bei einigen der wichtigsten Grundnahrungsmittel auf. Viele ägyptische Familien haben gerade einmal genügend Lebensmittel, um ein paar Tage überleben zu können.

7. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, dann fliegt auch der Respekt vor dem Privateigentum aus dem Fenster. So wurden gemeldet, dass es in ganz Ägypten zu Einbrüchen in Geschäfte und bei Unternehmen kam, die vollständig ausgeplündert wurden.

8. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, wird der Mob damit anfangen, auf die allerdümmsten Ideen zu kommen. Laut einem der angesehensten Ägyptischen Archäologen, Zahi Hawass, brachen Plünderer während der Aufstände in das Ägyptische Museum ein und „zerstörten zwei Pharaonen-Mumien“.

9. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, dann kommt es immer zu einem „Machtvakuum“. Die Obama-Regierung fordert nun, dass in Ägypten ein „geordneter Machtübergang“ stattfindet, aber es gibt absolut keine Garantie dafür, dass dies auch so kommen wird, im Besonderen weil es sich bei Ägypten um ein Land handelt, das keine demokratische Vergangenheit hat.

10. Wenn Gesellschaften zusammenbrechen, sind oftmals auch ausländische Kräfte daran beteiligt. Derjenige, der aktuell als viel gepriesener neuer „Führer“ der Protestbewegung in Ägypten gefeiert wird, ist niemand anderes als Mohamed ElBaradei.

Wer genau ist Mohamed ElBaradei? Nun ja, Paul Joseph Watson von Prisonplanet.com beschreibt ihn so:

„ElBaradei ist im Kuratorium der International Crisis Group, die heute eine Presseerklärung herausgab, in der man gegen die Entscheidung der ägyptischen Behörden protestierte, ElBaradei unter Hausarrest zu nehmen.

Die International Crisis Group ist eine geheimnisvolle Nichtregierungsorganisation, die in den Genuss eines jährlichen Budgets von über USD 15 Millionen kommt und durch Organisationen wie Carnegie, die Ford Foundation, die Bill & Melinda Gates Foundation sowie das Open Society Institute von George Soros finanziert wird. Soros selbst sitzt als Vorstandsmitglied in der International Crisis Group. Mit anderen Worten: Es handelt sich hier um eine bedeutende geopolitische Gruppe der globalen Elite.“

Na ist das nicht schön. Wollen wir hoffen, dass die Proteste in Ägypten einige positive Veränderungen für die ägyptische Bevölkerung mit sich bringen. Wir sollten jedoch auch verstehen, dass diejenigen, die die Hände an den Schaltstellen der globalen Macht haben, versuchen werden, die Ereignisse so zu steuern, dass sie ihren Interessen dienen.

Wie dem auch sei, die ägyptischen Proteste haben uns jedoch gezeigt, wie schnell sich eine Gesellschaft verändern kann. Es stellt sich die Frage, ob wir eines Tages auch in den USA ähnliche Szenen, wie sie aktuell in Ägypten beobachtet werden können, erleben werden.

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