James Turk, FGMR.com, 03.02.2011
In einem heute von The Wall Street Journal veröffentlichten Artikel wurden der jüngste Preisanstieg von Weizen beleuchtet. In dem Artikel wird das schlechte Wetter für die Preisentwicklung verantwortlich gemacht und erklärt, dass der „globale Weizenmarkt zwischen eiskalten Winden und dem Schirokko gefangen ist.“
Die Zeitung warnt, dass „sich Investoren [daher] vor einem Schleudertrauma in Acht nehmen sollten, wenn sich das Wetter wieder normalisiert.“ Angesichts der Tatsache, dass Weizen „seit Anfang Dezember um 13% gestiegen“ ist, handelt es sich hierbei natürlich um einen wirklich guten Ratschlag – wenn dem Wetter die Schuld dafür zu geben wäre.
In Wirklichkeit treibt es den Weizenpreis natürlich nicht nur aufgrund des schlechten Wetters in die Höhe. Der Weizenpreis steigt bereits seit Juni vergangenen Jahres – eine Tatsache, die im Artikel des Wall Street Journal bequemerweise einfach übergangen wird, vielleicht weil sie nicht mit der Prämisse zu vereinbaren ist, dass das schlechte Wetter für die steigenden Weizenpreise verantwortlich sein soll.
Sollen wir tatsächlich glauben, der Markt hätte bereits vor 7 Monaten gewusst, dass das gegenwärtige weltweite Wetter so schlimm sein würde, dass es Einfluss auf die Weizenernten hat? Oder ist Weizen – das sich seit den Tiefstständen im Juni 2010 um USD 3,50 pro Bushel oder um 70% verteuert hat – aus einem anderen Grund über mehrere Monate hinweg gestiegen? Wichtiger noch, warum steigen gegenwärtig auch alle anderen Rohstoffpreise?
So stieg Kupfer seit Juni vergangenen Jahres beispielsweise um USD 3,40 pro Kilo oder um 59%. Ist hier auch das schlechte Wetter daran schuld?
Nein, natürlich nicht. Hier läuft gerade etwas anderes ab.
Vielleicht stieg Weizen während dieses Zeitraums stärker als Kupfer, weil das schlechte Wetter tatsächlich einen gewissen Einfluss auf die Weizenproduktion hatte – angesichts der durch die Bank weg gestiegenen Rohstoffpreise ist es jedoch völlig offenkundig, dass wir hier nach anderen Faktoren Ausschau halten müssen, um der Ursache für diesen starken Preisanstieg auf die Spur zu kommen.
Zum Glück müssen wir dann doch nicht allzu lange nach der Ursache suchen: Man muss sich lediglich die ganze gegenwärtig überall auf dem Planeten stattfindende Gelddruckerei durch die Zentralbanken vergegenwärtigen, welche auch unter dem Begriff „quantitative Lockerung“ bekannt ist.
Durch die quantitative Lockerung wird bei Waren und Dienstleistungen ein enormer sich aufstauender Inflationsdruck geschaffen, der sich bereits seit mehreren Monaten in den auf Geldentwertung am empfindlichsten reagierenden Bereichen zeigte – namentlich den Rohstoffpreisen.
Der Artikel des Wall Street Journal schließt mit der Warnung, dass „politische Stürme dem Weizenpreis Auftrieb bescheren könnten.“ Das könnte durchaus sein, aber aktuell ist der sich gerade zusammenbrauende Geld-Storm bei weitem wichtiger, und es gibt eine sichere Methode, wie man sich vor diesem schützen kann – durch den Kauf von physischem Gold.
In der folgenden Grafik sehen Sie die Korrelation zwischen dem Goldpreis und dem CRB-Rohstoffindex:
Diese Grafik macht eine Sache absolut deutlich: Steigende Rohstoffpreise sind kein kurzfristiges Phänomen. Abgesehen von einem kurzen deflationären Aufflackern in 2008 nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers weist der CRB-Rohstoffindex – der 17 bedeutende Rohstoffe in sich vereint – einen fortwährenden Preisanstieg aus, der das gesamte vergangene Jahrzehnt anhielt. Und es ist vielsagend, dass dies auch für Gold zutrifft.
Solange man Gold besitzt, muss man sich also keine Sorgen um eine Weizenverknappung machen. Die Landwirte werden auch in Zukunft Erzeugnisse anbauen, und der Markt, in welchem man Geld gegen Nahrungsmittel tauscht, wird auch künftig funktionieren – ebenso wie dies seit dem Zeitpunkt der Fall gewesen ist, als die Menschheit vor Jahrtausenden damit begann, Handel zu treiben.
Es ist also völlig unerheblich, was mit dem Weizenpreis passiert, man wird sich auch in Zukunft genauso wie heutzutage Brot kaufen können, vorausgesetzt man besitzt Gold, um seine Kaufkraft vor der anhaltenden Abwertung der Landeswährungen zu schützen, die durch die Regierungen und Zentralbanken koordiniert wird.