Die Japaner waren schlau genug, über USD 850 Milliarden in Form von US-Staatsanleihen anzusparen, um sie in einer Krise wie der jetzigen auszugeben. Für die Amerikaner wird dies verheerende Konsequenzen haben. Selbst wenn die Japaner ihre aktuellen Bestände an US-Staatsanleihen nicht abverkaufen, ist die Situation ebenso gravierend, da das US-Finanzministerium die Japaner aktuell dringender denn je als Käufer riesiger Mengen an US-Staatsschuldentitel benötigt

National Inflation Association, 16.03.2011

Das Erdbeben, der Tsunami und die Atomkatastrophe, die Japan vergangene Woche ereilten, und die dadurch verursachte Zerstörung sind nichts im Vergleich zum Inflations-Tsunami, der aufgrund dieser Krise schon bald in den USA eintreffen wird.

Für die USA bedeutet der Inflations-Tsunami, dass es zum vollständigen Zusammenbruch des Geldsystems kommen wird, was zum Tod von Millionen von Menschen führen kann, da dann auch die Nahrungsmittel- und Energieversorgung ausfällt.

Aktuell sind 44 Millionen Amerikaner auf staatliche Lebensmittelmarken angewiesen. Doch wenn der US-Dollar aufgrund der Hyperinflation wertlos wird, ist auch die US-Regierung nicht mehr länger in der Lage, diese Amerikaner zu versorgen, und viele von ihnen werden schlichtweg verhungern.

Die japanischen Bürger waren schlau genug, USD 885,9 Milliarden in US-Staatsanleihen zu investieren, die sie in der Situation, in der sie sich heute befinden, ausgeben können. Die USA verfügen über keine derartigen Ersparnisse und sind die größte Schuldnernation auf dem Planeten. Unsere Fähigkeit zu Überleben hängt von der Fähigkeit ab, Geld drucken zu können, das über Kaufkraft verfügt. Der einzige Grund, warum der US-Dollar immer noch über Kaufkraft verfügt, besteht darin, dass der Dollar gegenwärtig immer noch den Status der Weltreservewährung genießt.

Die japanische Zentralbank, Bank of Japan (BOJ), hat in den letzten Tage bereits zahlreiche derselben Fehler gemacht, die auch seitens der Federal Reserve in den USA fabriziert wurden. Nach der Katastrophe von vergangener Woche druckte die BOJ Yen im Wert von hunderten Milliarden US-Dollars, um zu versuchen die Finanzmärkte zu stützen.

Stattdessen hätte Japans Zentralbank die Zinsen anheben müssen, um die Bürger zu ermutigen, ihre Ersparnisse zu erhöhen, so dass man über mehr Ressourcen verfügt, um das Land wiederaufzubauen und in die Herstellung sauberer Energie zu investieren. Indem die BOJ aus dem nichts Billionen an Yen druckt, sorgt sie lediglich dafür, dass die Preise für genau die Baumaterialien, welche die Japaner zum Wiederaufbau kaufen müssen, steigen werden.

Obwohl der Yen innerhalb der letzten Tage im Wert gestiegen ist, wäre dieser Anstieg noch wesentlich stärker ausgefallen, hätte die BOJ nicht eingegriffen. Die National Inflation Association (NIA) geht davon aus, dass der Yen kurzfristig noch weiter im Wert zulegen könnte – langfristig ist es jetzt aber wahrscheinlich, dass die japanische Währung einen bedeutend Kaufkraftverlust erleiden wird.

Anstatt dass man eine Aufwertung des Yens zugelassen hätte, so dass die Importe von Kupfer, Stahl, Öl, Gas und anderer Rohstoffe, die für den Wiederaufbau benötigt werden, günstiger geworden wären, schädigen die Maßnahmen der BOJ in Wirklichkeit die Japaner und haben den Effekt, dass die US-Wirtschaft dadurch kurzfristig gestützt wird.

Die Massenmedien berichten regelmäßig darüber, dass sich die japanische Staatsverschuldung auf 225% ihres Bruttoinlandsprodukts beläuft. Aber Japan ist zum Großteil bei seiner eigenen Bevölkerung verschuldet. Die USA haben eine wesentlich schwerwiegendere Schuldenkrise, da die Hälfte der US-Staatsschulden von Ausländern gehalten wird.

Doch nicht nur das – nimmt man hier noch die nicht finanzierten Verbindlichkeiten Amerikas aus den staatlichen Pensionskassen, Krankenkassen und Arzneibezuschussungsprogrammen sowie die Schulden von Fannie Mae und Freddie Mac (die jetzt der Regierung gehören) hinzu, so übersteigt die US-Verschuldung aktuell bereits die Marke von USD 76 Billionen.

Im Jahre 1990 erreichten die japanischen Verbraucherausgaben ihren Höhepunkt. Danach trat die japanische Wirtschaft in ein „verlorenes Jahrzehnt“ der Deflation ein. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Japaner einen ausgeglichenen Staatshaushalt, eine hohe Sparquote von 15%, eine niedrige Arbeitslosenrate von 2% und ein Staatsverschuldung von weniger als 20% des BIP vorweisen.

Im Alter von 46 Jahren erreicht der durchschnittliche Amerikaner den Höhepunkt bei seinen Verbraucherausgaben. Die letzten Baby-Boomer sind in 2010 46 Jahre alt geworden. Das bedeutet, dass die US-Wirtschaft bei den Verbraucherausgaben gerade ihren Höhepunkt überschritten hat, so wie dies in Japan im Jahre 1990 der Fall gewesen ist. Doch anstatt in diese Phase aus einer Position der Stärke einzutreten, starteten die USA diese Periode mit einem wirklichen Haushaltsdefizit von USD 4,3 Billionen, einer Sparquote von gerade einmal 4%, einer realen Arbeitslosigkeit von 22% und Gesamtverbindlichkeiten, die 5 Mal höher sind als das BIP.

Wir werden nicht so viel Glück haben wie die Japaner und in diesem Jahrzehnt mit der Deflation davonkommen. Stattdessen werden wir mit einer Hyperinflation konfrontiert sein, da die Welt zusehends das Vertrauen in den US-Dollar verliert und sich daran macht, ihre in Dollar denominierten Vermögenswerte abzustoßen.

Wenn Japan wieder zu Sinnen kommt und begreift, wie hoffnungslos die fiskalische Situation in den USA in Wirklichkeit ist, dann werden sie auch begreifen, dass sie viel besser dran sind, wenn sie einfach in ihre eigene Wirtschaft investieren und die US-Wirtschaft aufgeben.

Allein die Tatsache, dass der US-Finanzminister Timothy Geithner nun erklärte, er würde nicht mit Abverkäufen der von Japan gehaltenen US-Staatsanleihen rechnen, veranschaulicht, wie nervös die US-Regierung bezüglich des US-Dollars ist und wie verheerend es für alle Amerikaner wäre, sollten die Japaner ihre US-Staatsanleihen auf den Markt werfen.

Es gibt keine Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, die es der USA ermöglichen würden, ihren Haushalt jemals wieder auszugleichen. Das einzige, was der US-Regierung noch bleibt, ist den US-Dollar starkzureden, da es keine echte Möglichkeit mehr gibt, mit welcher der Dollar tatsächlich noch gestützt werden könnte.

Alle Mitglieder der National Inflation Association wissen, dass es sich bei Timothy Geithner wahrscheinlich um den größten Lügner der amtierenden US-Regierung handelt. Geithner erklärt seit langem, dass die USA ihre Schulden nicht monetisieren würden – und dennoch tritt die Federal Reserve als Käufer von 70% aller gegenwärtig verkauften US-Staatsanleihen auf. Die US-Staatsanleihekäufe seitens ausländischer Zentralbanken sind von 50% auf 30% abgefallen. Die Tage, wo die USA ihre Inflation in den Rest der Welt exportiert haben, sind jetzt gezählt.

Die US-Regierung verlautbarte jüngst, dass sich das Haushaltsdefizit im Februar 2011 auf USD 225,5 Milliarden belaufen hat – das ist ein Defizit, das größer ist als das gesamte US-Haushaltsdefizit des Jahres 2007. Bis heute haben die USA ihre Schulden und die darauf anfallenden Zinsen bedient, indem sie einfach noch größere Mengen an US-Staatschulden an immer mehr Käufer veräußerten. Im Grunde handelt es sich hierbei um ein Schneeballsystem, was die US-Regierung natürlich niemals zugeben wird.

Selbst wenn Japan seine gegenwärtig gehaltenen US-Staatsanleihen nicht abverkaufen sollte, würde dies für die USA immer noch nicht ausreichen, um das Schneeballsystem aufrechtzuerhalten. Die USA brauchen Japan, damit die Japaner auch weiterhin US-Staatsanleihen aufkaufen. Noch schlimmer: Die USA brauchen die Japaner, damit diese nun noch größere Bestände an US-Staatsanleihen aufkaufen als jemals zuvor.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Japan seine Käufe von US-Staatsanleihen während dieser Krise ausweiten wird, liegt praktisch bei null. Die Japaner verfügen schlichtweg nicht über die finanziellen Mittel, dies zu tun.

Aber wer springt dann ein, wenn Japan seine Käufe von US-Staatsanleihen nicht ausdehnt? China? Geithner erzürnte China vergangenes Jahr, als er die Chinesen der Währungsmanipulation bezichtigte. Seit diesem Zeitpunkt haben die Chinesen die Verwendung des Yuan in grenzüberschreitenden Transaktionen rasch ausgedehnt. Sie bereiten den Yuan gerade darauf vor, dass er die nächste Weltreservewährung wird.

Die NIA geht davon aus, dass die Chinesen die Aufkäufe von US-Staatsanleihen höchstwahrscheinlich aussetzen und das Geld stattdessen an Japan verleihen werden, um die Japaner bei den Wiederaufbaubemühungen zu unterstützen.

Es ist einfach nur unglaublich, wie viele Ökonomen in den Massenmedien erklärten, die Katastrophe in Japan sei ein „Konjunkturpaket“ – und zwar nicht nur für die japanische Wirtschaft, sondern auch für die US-Wirtschaft.

Wenn ein Land gezwungen ist, Vermögensbestände aufzubauen, die es einst bereits besaß, so belebt man dadurch nicht die Wirtschaft, sondern verwendet dafür Ressourcen, die normalerweise in Richtung einer erhöhten Produktion von Waren und Dienstleistungen geflossen wären. Wenn Japan am Ende mit dem Wiederaufbau der Bereiche der Wirtschaft fertig ist, die durch die Katastrophe der vergangenen Woche zerstört worden sind, ist das Land nicht besser dran als vor der Krise.

Japan wird dann höchstwahrscheinlich noch stärker verschuldet sein und über weniger Devisenreserven sowie eine wesentliche größere Geldmenge verfügen. Wahrscheinlich wird der Nikkei dann aufgrund der Inflation wesentlich höher stehen als heute – dafür wird der Yen jedoch auch bedeutend weniger wert sein, was heißt, dass die Japaner bedeutend weniger vermögend sein werden.

Amerika wird von den Wiederaufbaumaßnahmen Japans nicht profitieren können. Der größte Teil der Rohstoffe, die Japan im Rahmen seiner Wiederaufbaubemühungen importieren wird, werden höchstwahrscheinlich aus Australien, China, ja sogar Kanada stammen, während nur sehr wenig aus den USA kommen wird.

All die gegenwärtig weltweit bestehenden Ängste und Unsicherheiten werden nicht dafür sorgen, dass es zu einem erneuten Ansturm auf den US-Dollar kommt, so wie wir es in 2008 beobachten konnten. Sollte die Welt in unsicheren Zeiten riskante Vermögenswerte über Bord werfen, wird der US-Dollar dieses Mal zu diesen riskanten Vermögenswerten, die abverkauft werden, mit dazugehören.

Da sich gegenwärtig alle Zentralbanken auf der Welt ausschließlich auf das Drucken von immer mehr Geld konzentrieren, um auf diese Art alle möglichen kurzfristigen Wirtschaftsprobleme „zu lösen“, werden Gold und Silber als die neuen Nutznießer aus dieser Situation hervorgehen und während der Krisenzeiten als sichere Häfen fungieren.

Lassen Sie sich von den gestrigen Kursrückgängen bei Gold und Silber nicht verunsichern. Die Edelmetalle waren ohnehin wieder reif für einen Kursrücksetzer und wären so oder so abverkauft worden. Jetzt ist es an der Zeit, Edelmetalle zu erwerben, bevor die US-Notenbank damit beginnt, Hinweise bezüglich einer dritten Runde der quantitativen Lockerung zu streuen.

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