Schlechtes Wetter und ein zunehmender Prokopfverbrauch einer anwachsenden Weltbevölkerung sind für die weltweiten Agrarproduzenten kein wirkliches Problem. Die völlig außer Kontrolle geratenen Ausgaben der Staaten und die damit einhergehende Entwertung ihrer Papierwährungen sowie die perversen politischen Strategien der Regierungen sind die treibenden Kräfte, welche die Nahrungsmittelpreise in Wirklichkeit explodieren lassen

Bruce Walker, The New American, 16.03.2011

Gegenwärtig kommt es weltweit zu einem schnellen Anstieg der Nahrungsmittelpreise. Teil des Problems ist das Wetter. So fiel die Ernte des Winterweizens in China dürftig aus. Australien hatte unter Überschwemmungen zu leiden, während Russland eine Dürre plagte. Das Erdbeben und der Tsunami in Japan werden die sehr intensive Agrarproduktion auf den nur eingeschränkt nutzbaren Flächen der japanischen Inseln mit Sicherheit stark beeinträchtigen.

Die wetterbedingten landwirtschaftlichen Probleme gleichen sich jedoch rasch wieder aus. Wenn wir einmal vom Märchen der „Erderwärmung“ absehen, gab es beim Wetter immer ein Auf und Ab, was die Bauern, bei denen es sich um schlaue Leute handelt, bei ihrer Arbeit stets mitberücksichtigen.

Der Sowjetunion – deren Vassallenstaat Ukraine einst über die besten landwirtschaftlichen Böden des gesamten Planeten verfügte – gelang es nie, ihr Volk zu ernähren, da in einer durch Kommunisten kontrollierten Wirtschaft jegliche Anreize vernichtet werden. Natürlich gaben die Kommunisten immer allen möglichen anderen Dingen die Schuld dafür.

Es gab den weithin geläufigen Witz über Prawda-Berichte, worin die Winter als zu kalt oder die Sommer als zu heiß beschrieben wurden, so dass die sowjetische Landwirtschaft unter „50 Jahren unbarmherzigen Wetters zu leiden hatte“.

Ein weiterer Faktor, der bei den Nahrungsmittelpreisen mit hineinspielt, ist der Prokopfverbrauch in Ländern mit großen Bevölkerungen wie China und Indien. Dieser Faktor sollte jedoch keinerlei Nahrungsmittelprobleme verursachen: Da das Prokopfeinkommen analog zur Produktivität steigt, können diese Länder den Bauern auch höhere Gewinne in Aussicht stellen.

China und Indien sind trotz ihrer riesigen Bevölkerungen immer noch im Besitz riesiger agrarwirtschaftlicher Flächen, während die Ausbeute pro Fläche in diesen Ländern noch bedeutend erhöht werden kann. Darüberhinaus könnten die landwirtschaftlichen Flächen Amerikas – wenn man nicht staatlicherseits intervenieren würde – bedeutend zu einer Erhöhung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung beitragen. Diese erhöhte Produktion wird die Preise unten halten, wie jeder, der in den Great Plains einen Traktor fährt, rasch erklären kann.

Ein Teil des Problems hoher Nahrungsmittelpreise ist mit Sicherheit, dass der Wert zahlreicher Währungen immer weiter verwässert wird, was auf die gigantischen Regierungsausgaben zurückzuführen ist. Der sehr reale Anstieg US-amerikanischer Nahrungsmittelpreise, den der Verbraucher jedes Mal zu spüren bekommt, wenn er Einkaufen geht, ist zum Teil ein Ergebnis der Druckerpressen der US-Regierung, durch die mehr Gelder gedruckt werden, als durch Regierungseinnahmen oder die Produktivität des Landes gedeckt sind.

Der auf sehr wackeligen Beinen stehende Euro ist ebenfalls ein Spiegelbild von Pensionsverpflichtungen und anderen staatlichen Zuwendungsprogrammen einer immer weniger arbeitenden und immer stärker konsumierenden Bevölkerung.

Darüberhinaus trägt auch die perverse Regierungspolitik zu den Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln bei. In Amerika wurde diese Politik bereits von Präsident Franklin Roosevelt eingeleitet, der Landwirte dafür bezahlte, dass sie keine Nahrungsmittel produzieren und ihre Ernten vernichten. Die US-Regierung subventioniert auch die Umwandlung von Mais in Ethanol, was dazu führt, dass die Versorgung mit Mais – also einer Pflanze, die fast in allen Bereichen der Nahrungsmittelherstellung Verwendung findet – bedeutend abgesenkt wird, während man die Nachfrage (Kosten) künstlich in die Höhe treibt.

Das Verbot von Pestiziden wie DDT führte nicht nur dazu, dass in der Dritten Welt Millionen von Kinder aufgrund von Malaria ums Leben kamen, sondern bedeutet auch, dass weniger effiziente Mittel der Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden müssen.

Landwirte in Kaliformen – dem US-Bundesstaat, der über einige der produktivsten Obstgärten und Anbaugebiete auf der ganzen Welt verfügt – mussten regelmäßig dabei zusehen, wie viele ihrer Ernten einfach verdorrten, da die Umweltschutzbehörden die Bewässerung einstellen ließen.

Die weltweiten politischen Auswirkungen hoher Nahrungsmittelpreise können dramatisch sein. Nahrungsmittelknappheit und die daraus resultierenden höheren Nahrungsmittelpreise für erhältliche Lebensmittel waren entscheidende Komponenten, die zum Umsturz der tunesischen Regierung beitrugen.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftorganisation der Vereinten Nationen meldete, dass die weltweiten Nahrungsmittelpreise aktuell den höchsten Stand seit Beginn ihrer Aufzeichnungen vor mehr als 20 Jahren erreicht haben. Dan O´Brien von der Kansas State University erklärte, dass der Preis für Mais innerhalb von 12 Monaten von USD 3,67 pro Bushel auf USD 7,23 pro Bushel in die Höhe schoss.

Das US-Landwirtschaftsministerium veröffentlichte vergangenen Donnerstag eine Schätzung, nach der sich die amerikanischen Mais- und Sojabohnenreserven aktuell auf historischen Tiefstständen befinden und weniger als 5% der erwarteten Nachfrage der kommenden 12 Monate abgedeckt würde. Sojabohnen und Mais aus Amerika sind in vielen Teilen der Welt ein bedeutender Bestandteil der Nahrungsmittelversorgung.

Sind der Nahrungsmittelproduktion Grenzen gesetzt? Hat Amerika diese Grenze bereits erreicht? Seit den „malthusianischen Albtraum“-Theorien des politischen Ökonomen Thomas Malthus des 17. und 18. Jahrhunderts warnen die Experten davor, dass die weltweite Nahrungsmittelproduktion schlussendlich vom weltweiten Bevölkerungswachstum überwältigt würde. Diese Experten wurden ausnahmslos widerlegt.

Die Mechanisierung der Landwirtschaft hatte zur Folge, dass die Menge an Nahrungsmitteln, die produziert werden kann, dramatisch gestiegen ist. Das gilt besonders für Getreide. Die Agrarwissenschaft findet – gestützt durch die besten Bereiche des amerikanischen Bildungswesens sowie landwirtschaftliche und technische Hochschulen – fortwährend neue und bessere Methoden der Nahrungsmittelherstellung.

Am wichtigsten ist aber wahrscheinlich, dass es aufgrund des freien Markts zu enormen Synergieeffekten bei der Nahrungsmittelproduktion kommt. Nehmen wir nur die harte Arbeit und die Kenntnisse eines amerikanischen Landwirts (und lassen wir seine Kinder die landwirtschaftlichen Flächen übernehmen). Nehmen wird dann noch die Effizienz privater Firmen hinzu, die darum im Wettstreit stehen, den Landwirten die besten Samen, die besten Bewässerungsmethoden und Erntewerkzeuge zur Verfügung zu stellen, und gesellen wir all dem am Ende auch noch den Erfindungsreichtum der nahrungsmittelverarbeitende Betriebe, den auf ihnen lastenden Marktdruck, die Logistik von Straße und Schiene sowie die Nahrungsmitteleinzelhändler hinzu.

Das natürliche Ergebnis all dieser hart arbeitenden Amerikaner, die alle miteinander in Wettbewerb stehen und – in einem freien Land – den überwiegenden Teil ihres Verdienstes für sich selbst einbehalten können: Die amerikanische Bevölkerung macht ein richtiges Schnäppchen, wenn sie sich für ihre Dollars Lebensmittel kauft, zumindest solange sich die Regierung raushält.

Es scheint, als würden die US-Regierung und die supranationalen Regierungsstrukturen eine negative Meinung von der Landwirtschaft haben und – wie so oft in der Geschichte der Menschheit – davor warnen, dass diesem grundlegendsten Bedürfnis menschlichen Lebens harte Zeiten bevorstehen.

Joseph Glauber, der Chefökonom des US-Landwirtschaftsministeriums, ist folgender Meinung:

„Innerhalb der letzten 60 Jahre bestand die Sache ganz einfach in der landwirtschaftlichen Produktivität – große produktive Zugewinne sind unstreitig. Innerhalb der vergangenen 5 Jahre sind die Preise aber angestiegen, und man kann nun diese sehr starke Nachfrage erkennen.“

Ngozi Okonjo-Iweala, der leitende Direktor der Weltbank der Vereinten Nationen, führt aus, dass mit den steigenden Nahrungsmittelpreisen

„ein neues Kapitel der Nahrungsmittelsicherheit aufgeschlagen wurde. Das Spiel ist jetzt ein anderes. Selbst wenn es für eine Weile wieder besser wird, in der Betrachtung hat sich nun die Unsicherheit verankert, und ich glaube nicht, dass sich dies ändern wird.“

Während dieses ganze nebulöse und schwammige Denken weiter fortbesteht, warnen uns andere Planer davor, dass das Bevölkerungswachstum in Europa, Japan, Russland und anderen Ländern seinen Höhepunkt erreichen und die Bevölkerungszahl am Ende sogar zurückgehen würde (was Malthus ebenfalls nicht vorhergesehen hat).

Diese und andere Zentralplaner scheinen jedoch das Offenkundigste zu übersehen: Amtliche Pläne stellen sich in der Regel immer als falsch heraus. Den unheilvoll erscheinenden Trends wie der steigenden Bevölkerungszahl und den sinkenden Anbauflächen wird entgegengewirkt, wenn redliche Landwirte auch in der Lage sind, bei der Nahrungsmittelproduktion mithilfe eines weiten Spektrums positiver Maßnahmen Gewinne zu erwirtschaften.

Während der Ära der Sowjetunion wurde dies anschaulich durch die russische Bevölkerung demonstriert. Die winzigen Flecken, welche die Sowjetunion den individuellen Landwirten zubilligte, entsprachen zwar nur 2% der gesamten russischen Ackerlandfläche, hart arbeitende Bauern bauten dort jedoch 25% aller Nahrungsmittel der Sowjetunion an.

Warum hat der Kreml nicht all seine schrecklich unproduktiven staatlichen Produktionsstätten geschlossen? Warum bauen Farmer im US-Bundesstaat Iowa Mais an, der dann in Benzin verwandelt wird? Warum veröden die Agrarflächen im kalifornischen San Joaquin Valley und werden vom Wind weggetragen, obwohl Wasser zur Bewässerung der Fläche da ist?

Die Regierungen wissen, was für eine mächtige Waffe Nahrungsmittel in Wirklichkeit sind. Stalin ließ zig Millionen von Kulaken verhungern, um so die Untertanen seines Imperiums zu terrorisieren. Maos „Großer Sprung nach vorn“ schuf einen Albtraum aus „hungernden Seelen“, den schlimmsten Höllenbewohnern, die sich chinesische Buddhisten vorstellen konnten.

Dass produktive und unabhängige Landwirte Nationen mit einer Fülle an bekömmlichen Nahrungsmitteln versorgen, ist nicht das, was die herrschende Elite wünscht. Das ist das wirkliche „Nahrungsmittelproblem“ – machthungrige Regierungen.

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