Papiersilbertiger & Angsthasen holen sich im Silberbullenmarkt eine blutige Nase. Anleger mit Weitblick können hingegen seit Jahren enorme Zugewinne verzeichnen

Propagandafront.de, 06.05.2011

Beim Silberpreis kam es in den vergangenen Tagen zu einem bedeutenden Kurseinbruch. Mit USD 33,17 pro Feinunze war das weiße Metall heute so billig wie seit 50 Handelstagen nicht mehr. Silber ist mittlerweile bereits den 5. Tag in Folge gefallen. Am 28.04.2011 wurde der kleine verrückte Bruder des Goldes zwischenzeitlich noch mit einem Kassapreis von USD 49,47 gehandelt.

Trotz der aktuellen Abkühlung des säkularen Silberbullenmarkts konnte das Metall seit Jahresbeginn um rund 15% zulegen. Im Jahresvergleich liegen die Zugewinne bei ca. 96%.

2011: Silberpreis und Gold/Silber-Verhältnis - Zum Vergrößern anklicken.

Der Edelmetallexperte James Turk war wohl derjenige unter all den namhaften Gold- und Silberanalysten, der diese Marktbewegung am genauesten vorhergesagt hatte. Selbst für erfahrene Marktbeobachter dürfte es in der Nachbetrachtung verblüffend sein, was James Turk bereits am 03.01.2011 in seinem Ausblick für dieses Jahr zu sagen hatte:

„Silber wird USD 50 pro Unze erreichen, wahrscheinlich im ersten Quartal 2011. Danach wird es zu einer Verschnaufpause kommen, und der Silberkurs wird sich in einer Handelsspanne von USD 38 – USD 50 seitwärts bewegen. Diese Korrektur wird stattfinden, damit sich die enormen Zugewinne bei Silber konsolidieren können, die, sollte mein Kursziel von USD 50 pro Unze erreicht werden, im Vergleich zu dem Kurstief aus 2010 in Höhe von USD 14,82 mehr als einer Verdreifachung des Preises entsprechen.

Das Gold/Silber-Verhältnis wird seinen Abwärtstrend fortsetzen. Es wird im ersten Quartal auf unter 40 absinken, während Silber aufgrund eines enormen Short-Squeeze im Kurs stark ansteigen wird. Es ist wahrscheinlich, dass das Verhältnis im Verlaufe des Jahres 2011 auf 30 absinkt, und ich gehe nicht davon aus, dass es wieder auf 52 klettern wird.“

Extreme Kurskorrekturen sind bei Silber keine Seltenheit. Beim aktuellen Bullenmarkt fällt einem da natürlich sofort der Silberpreiseinbruch des Jahres 2008 ein, wo bei den Silberanlegern – genauer gesagt den Papiersilberspekulanten – eine Abverkaufspanik ausbrach und der Silberpreis von über USD 20 pro Feinunze auf USD 9 pro Feinunze in den Keller schoss.

Silberanleger, die zum Preishöhepunkt im März 2008 gekauft haben, konnten innerhalb der letzten 3 Jahre aber immerhin noch eine Rendite von über 80% erzielen, während ihr Vermögen gleichzeitig vor Totalverlust geschützt wurde.

Am 02.05.2011 warnte Ben Davies, der Geschäftsführer von Hinde Capital, vor weiteren Kurseinbrüchen bei Silber, machte jedoch deutlich, dass es sich hierbei nach seinem Dafürhalten nur um eine kurze Verschnaufpause handeln würde. Im Folgenden finden Sie zwei Grafiken von Hinde Capital, wo die aktuelle Silberpreisentwicklung mit der des letzten säkularen Edelmetallbullenmarkts Ende der 70er Jahre verglichen wird:

Silberbullenmärkte im Vergleich - Zum Vergrößern anklicken.

Am 05.05.2011 wies Davies im Interview mit Eric King darauf hin, dass Hinde Capital aufgrund des aktuellen Preisrückgangs bereits wieder damit begonnen habe, physisches Silber zu akkumulieren:

„…wir haben damit begonnen, physisches Silber einzusammeln. Lassen Sie mich hinzufügen, dass dies der schnellste 30%ige Einbruch dieses Bullenmarkts gewesen ist. Wenn Sie Barkäufer von physischem Silber sind, sollten Sie jetzt Silber kaufen. Natürlich besteht immer die Gefahr, in ein fallendes Messer zu greifen, aber man sollte sich auch vergegenwärtigen, dass Silber über einen inhärenten Wert verfügt…

Ich möchte hier noch einmal wiederholen, dass Hinde grundsätzlich davon ausgeht, dass der Silbermarkt während seines jüngsten Kurshochs einen kritischen Punkt erreicht hatte, und der Markt gegenüber einer schnellen und rabiaten Korrektur anfällig war, und zwar völlig unabhängig von jedweden externen Auslösern – und genau das ist ja auch passiert.

Unserer Auffassung nach werden derartige Kursbewegungen, wie wir sie nun gerade im Silberpapiermarkt erlebt haben, durch System-Trader, die aus dem Markt aussteigen, zusätzlich verschlimmert. Der jüngste Rückgang hat mehr mit der Liquidierung aufgrund von Margin Calls zu tun als mit einem sich über den gesamten Rohstoffsektor erstreckenden Abverkauf.

Das ist gerade der Beginn einer großartigen Gelegenheit, um Silber anzuhäufen. All die grundlegenden Probleme in der Welt sind ja nicht verschwunden – und dasselbe gilt auch für die Probleme bei Silber, wie die Tatsache, dass nur sehr wenige Silber besitzen und es mittelfristig eine Angebotsverknappung gibt. All diese Rahmenbedingungen sind bei Silber immer noch vorhanden. King World News Leser sollten sich noch einmal vergegenwärtigen, dass man in einem säkularen Bullenmarkt bei Korrekturen von mehr als 20% kaufen sollte.“

Ein weiterer renommierter Edelmetallanalyst, Ted Butler, sieht dies ähnlich. In seinem Rundbrief erklärte Butler am 05.05.2011:

„Es ist nicht möglich, den genauen Tiefpunkt dieser Kursbewegung vorherzusagen; aber sollte ich richtig liegen, dann ist es auch nicht möglich zu wissen, wie schnell und machtvoll wir wieder zurückkommen werden.

Es besteht das Risiko, dass der Preis vorübergehend weiter absinken könnte, was ja auch praktisch jeder begreift – ich glaube jedoch nicht, dass viele wirklich begreifen, wie schnell es wieder nach oben gehen könnte. Das bedeutet, dass das Risiko, aus Angst vor weiteren Preisrückgängen eine fabelhafte Kaufgelegenheit zu verpassen, größer sein könnte.

Wenn man jetzt Silber kauft, dann ist das ungefähr so, als würde man Hufeisen oder Handgranaten werfen…man muss nicht genau den Tiefpunkt erwischen. Bei langfristigen Investments reicht es, wenn man ungefähr richtig liegt.“

Letztendlich ist Silber im Gegensatz zu Gold nichts für schwache Nerven. Wer den Silberbullen reiten will, muss auch die entsprechende Abgeklärtheit mitbringen, da der Silbermarkt, wie oben bereits erwähnt, immer wieder extremen Schwankungen ausgesetzt ist. Am 05.05.2011 widmete sich Casey Research in einem Artikel mit dem Titel „Wie stark fällt Silber?“ den Schwankungen am Silbermarkt. Darin heißt es:

„…Ich habe die ´Korrektur`-Grafik aktualisiert. Darin sind nun alle bedeutenden Kursrücksetzer seit dem Beginn des aktuellen Bullenmarkts in 2001 verzeichnet. Jeder Kursrückgang von mehr als 10% ist in der Grafik erfasst worden, ganz egal, wie lange dieser anhielt. Wie Sie sehen können, hielten einige Kursrückgänge nur kurz an, während sich andere über einen längeren Zeitraum erstreckten.

Der Durchschnitt aller Kurskorrekturen liegt bei 19%. Legt man das Hoch vom 28.04.2011 in Höhe von USD 48,70 zugrunde, so wäre dies bei 19% ein Kursrückgang auf USD 39,44. Während ich diese Zeilen schreibe, fällt der aktuelle Rücksetzer jedoch bereits überdurchschnittlich aus und ist auch schneller als die anderen.

Aber Korrekturen finden ja nicht einfach so in einem Vakuum statt. Im Allgemeinen gilt: Umso größer der Anstieg, desto stärker fällt im Nachgang der Rücksetzer aus. Silber legte seit Beginn dieses Jahres um unglaubliche 59% zu, und gemessen am diesjährigen Tiefststand vom 28.01.2011 waren es sogar erstaunliche 82,5%.

Es ist wichtig, hier noch einmal darauf hinzuweisen, da es sich gemäß den mir vorliegenden Daten bei dem Preisanstieg zu Beginn des Jahres 2011 um den stärksten Silberpreisanstieg während des aktuellen Bullenmarkts gehandelt hat. Es scheint daher nur vernünftig davon auszugehen, dass das Metall überdurchschnittlich stark fällt.

Wie Sie ebenfalls anhand der Grafik erkennen können, gab es eine Reihe von Korrekturen, wo Silber um rund ein Drittel gefallen ist. Sollte der Silberpreis bei der aktuellen Kurskorrektur um 33,3% fallen, dann würden wir auf USD 32,48 kommen…Und sollten wir den gigantischen Abverkauf in Höhe von 53,9% erreichen, würde der Silberpreis bei USD 22,45 liegen – obwohl ich mir diesbezüglich aber nicht allzu viele Sorgen machen würde.

Die Grafik vermittelt einem jedoch eine Vorstellung davon, wann man wieder nachkauft. Am liebsten würde ich einen Silberpreis von USD 32 pro Feinunze sehen, da dies ein gesunder Abverkauf wäre und das Abwärtspotenzial von diesem Preisniveau aus nicht allzu hoch sein dürfte. Nur wer der Meinung ist, dass die Inflation die Schlacht verliert, würden zögern, bei diesem Niveau zu kaufen.

Aber ganz egal wann Sie wieder damit beginnen, Silber nachzukaufen, wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass die grundlegenden, den Silbermarkt treibenden Faktoren sich keinen Deut verändert haben. Die Schuldenstände und Haushaltsdefizite sind so hoch wie noch nie in der Geschichte und können mit stabilem Geld nicht zurückgezahlt werden.

Man wird den US-Dollar und andere Fiatwährungen in den Untergang inflationieren, während die damit einhergehenden Auswirkungen noch garnicht zum Tragen gekommen sind. Nach meinem Dafürhalten ist die Auffassung, Silber in einem solchen Umfeld als einen monetären Ersatz zu erachten, sehr vernünftig.

Die richtige Frage dürfte daher nicht ´Wie stark fällt Silber?`, sondern vielmehr ´Wann fange ich wieder mit Nachkäufen an?` lauten.“

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