Eine neue Studie der Universität von Zürich behauptet, dass es eine Superorganisation – bestehend aus einer kleinen Gruppe von Konzernen, vornehmlich Banken – geben würde, die enormen Einfluss auf die Weltwirtschaft hat. Dabei wird völlig ausgeblendet, dass der wirkliche und ungleich gefährlichere Feind der Freiheit der Staat mit seinen Legionen an Bürokraten ist

Martin A. Armstrong, Martinarmstrong.org, 24.10.2011 (Auszüge)

Aus Zürich kommt nun eine ziemlich falsche Studie, die dafür sorgen könnte, dass genau jenes Feuer weiter geschürt wird, mit dem die Menschenrechte am Ende entweder durch die Errichtung des Faschismus (bei dem Privateigentum toleriert, aber seitens der Regierung vollständig kontrolliert wird) oder des Kommunismus (wo die Regierung alles besitzt) vollständig ausgelöscht werden.

Diese hochgefährliche Untersuchung, die in den Medien immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt und die mittlerweile von viel zu vielen Leuten so zitiert wird, als würde sie den immer stärker werdenden Klassenkampf rechtfertigen, kann in der Tat zur Vernichtung der uns noch verbliebenen Menschenrechte beitragen. Wir leben heute bereits in einem Polizeistaat …

Die Züricher Studie ist deshalb so gefährlich, weil sie die Art von Verschwörungstheorien darstellt, die auf der falschen Annahme beruhen, dass es so etwas wie Super-Wissen, das an Hellseherei heranreicht, und einen Grad der Zusammenarbeit geben würde, die so in Wirklichkeit überhaupt nicht existieren.

Ich weiß, was sich hinter den Kulissen abspielt. Ich habe lange Zeit im Gefängnis verbracht, weil ich es wagte, mich gegen organisierte Marktmanipulationen auszusprechen – Manipulationen, die, wie ich damals glaubte, von Goldman Sachs angeführt wurden, denen letztendlich aufgrund eines Gerichtsbeschlusses meine Firma Princeton Economics in die Händen fiel.

Die Regulierungsbehörden, die US-Börsenaufsicht SEC und die US-Aufsicht für Options- und Terminscheinhandel CFTC sind in der Hand dieser Manipulanten, und sie sind genauso korrupt wie irgendein Dritte-Welt-Diktator.

Den Großbanken werden Strafzahlungen von ein paar hundert Millionen Dollar auferlegt, um so den Anschein zu erwecken, dass man etwas tun würde – und natürlich zahlen diese Banken, ohne dass es dabei zu einem Gerichtsverfahren kommen würde. Am Ende wird also rein gar nichts wirklich bewiesen!

Die Realität ist, dass die Bestechungsgelder als Strafzahlungen daherkommen, Bestechungsgelder, die direkt in den Säckel der Regierung fließen, nicht etwa in die Taschen der vermeintlichen Opfer.

Wenn ich also sage, dass die Studie aus Zürich falsch ist, dann verteidige ich hier weder irgendwelche Banken, noch versuche ich, den Status Quo aufrechtzuhalten. In Wirklichkeit wurde ich sogar selbst eingeladen, dem „Club“ der Marktmanipulanten beizutreten und mitzumachen.

Aus folgenden Gründen hatten sie Angst und Respekt vor Princeton Economics:

1. aufgrund unserer Treffergenauigkeit in der Vergangenheit,
2. wegen unserer institutionellen Kunden sowie der mit uns zusammenarbeitenden Regierungen und
3. weil sie sich im Klaren darüber waren, dass unser Einfluss für sie im Rahmen ihrer Marktmanipulationen von unschätzbaren Wert gewesen wäre.

Als ich ausführlich über die völlig krassen Silber-Manipulationen berichtete, versuchten sie mich zum Schweigen zu bringen. Sie wollten nicht, dass ich darüber berichte, dass sie das gesamte Silber nach London transportiert hatten, um in den USA den Anschein einer Angebotsverknappung zu erwecken und den Preis von USD 3,50 auf USD 7 pro Unze zu jagen, mit dem Ziel, dem gewöhnlichen Hartgeldinvestor mal wieder richtig eins auszuwischen.

Sie lieben die Manipulation der Edelmetallmärkte, da die Goldbugs ihre Manipulationen unterstützen, solange der Preis steigt. Ja gut, ich nenne es Manipulation. Die Opfer würden sicher entgegenhalten, dass es eher so war, als hätte man ein Schaf zur Schlachtbank geführt.

Der „Club“ nutzte seinen Verbindungen zum Wall Street Journal, um zu versuchen, unsere Reputation zunichte zu machen und seine Manipulationen zu verteidigen. Dieser Versuch, die Medien gegen mich einzusetzen, so wie sie es jüngst auch wieder mit Bloomberg News versuchten, war ein fataler Fehler.

Als sie versuchten, ihre Silbermanipulation abzuziehen, behaupteten sie, ich würde auf fallende Kurse spekulieren und beabsichtigen, den Markt nach unten zu manipulieren. Nachdem dies publik wurde, hatten die Regulierungsbehörden keine andere Wahl, als eine Untersuchung einzuleiten. Es war dann natürlich ein Leichtes für sie festzustellen, dass ich derartige Positionen überhaupt nicht gehalten hatte.

Die CFTC rief mich an und fragte: „Wo fand die Manipulation statt?“ Ich sagte ihnen, dass sie in London stattgefunden hat und sich außerhalb ihrer Jurisdiktion befände. Sie erklärten mir, dass sie sich mit London in Verbindung setzen würden und hingen auf. Zu meiner Überraschung riefen sie dann auch tatsächlich in England an, worauf die Bank of England am nächsten Morgen alle Silberhändler einberief.

In dieser Nacht ging auch Warren Buffett an die Öffentlichkeit und räumte ein, dass er in London für USD 1 Milliarde Silber gekauft hat und dies ein Langzeitinvestment sei. Dies ging weit über den gesetzlichen Rahmen hinaus. Silber fiel dann im Preis und sank wieder auf neue Tiefststände.

Wenn ich über diese Thema spreche, dann stehe ich also nicht auf der Seite der Banken. Wenn ich demzufolge erkläre, dass derartige Verschwörungstheorien unglaubwürdig sind, dann spreche ich hier nicht als Verteidiger der Banken. Meine Sorge bezüglich dieser Thematik ist vielmehr, dass manchmal wilde Theorien auftauchen und verbreitet werden, mit denen dann versucht wird, einzelne oder auch alle Kritik in Bezug auf dieses Thema zu diskreditieren.

Ja, es gibt bestimmte Banken, die eine sehr umfangreiche Kontrolle über die Massenmedien, die Exekutive, die Judikative und zahlreiche Personen, die in der Legislative Ämter innehaben, ausüben. Durch die Massenmedien werden sie beispielsweise nie erfahren, was sich hinter den Kulissen tatsächlich abspielt.

Alleine die Tatsache, dass dieser Geschichte Raum gegeben wird, ist angesichts des Umstands, dass sich die New Yorker Massenmedien im Besitz der Finanzmanipulanten befinden, bereits Grund zur Sorge.

Nehmen wir zum Beispiel das Wort „Bank-Manipulanten“. Wenn Sie das verwenden, werden die Mainstream-Finanzmedien eine brutalen Angriff gegen Sie einleiten und Sie alleine aufgrund der Tatsache, dass Sie dieses Thema zur Sprache bringen, als einen Verschwörungsspinner brandmarken – und das trotz der Tatsache, dass es zahllose Skandale gibt, an denen New Yorker Banken beteiligt gewesen sind, wobei es aber nie zu einer strafrechtlichen Aufarbeitung kommt!

Zur Veranschaulichung dieser einseitigen Berichterstattung eignet sich beispielsweise der Salomon Brothers Skandal recht gut … Trotz der ganzen Historie um diesen Fall werden die Massenmedien noch nicht einmal im Ansatz über die Wahrheit berichten. Und genau so verhalten sie sich auch bezüglich der Aktivitäten des Jahres 2003, wo die Banken dabei erwischt worden waren, wie sie Falschinformationen streuten, um die Öffentlichkeit zu manipulieren …

New Yorks Bürgermeister Bloomberg, der Gründer von Bloomberg News, war ein Partner bei Salomon Brothers. Die Tatsache, dass man Salomon Brothers auf frischer Tat bei der Manipulation von US-Staatsanleihe-Auktionen ertappte und Warren Buffett der Firma zur Rettung eilte, ist ein nicht zu leugnender Beweis, dass Marktmanipulationen tatsächlich existieren. Aber solange der „Club“ die Gerichte, die SEC und die CFTC und die Massenmedien kontrolliert, wird man auch nie die Wahrheit erfahren.

Die New Yorker Massenmedien werden jeden brutal und bösartig attackieren, der es wagt, die Wahrheit über Kumpanei in New York zu berichten, durch welche Wall Street als Ganzes in den Schmutz gezogen wird. Wundert es da noch, dass die Polizei nun Menschen zusammenschlägt, die gegen Wall Street demonstrieren, selbst wenn sie nicht 100%ig richtig liegen? …

Bei dem Skandal in 2003 ging es um einen Interessenkonflikt zwischen den Investmentabteilungen und den Forschungsabteilungen von zehn der größten Investmentfirmen in den Vereinigten Staaten. Die New Yorker Investmentbanken verbreiteten fingierte Untersuchungsergebnisse, um die Investoren dazu zu bewegen, in die Dinge zu investieren, über die sie gelogen hatten.

Und das war auch genau der Augenblick, wo man an mich herantrat und mich bat, dem „Club“ beizutreten, denn sie wollten den Einfluss von Princeton Economics nutzen, um ihren Mist an den Mann zu bringen.

Diese ganzen Machenschaften zeigen jedenfalls, dass die Akteure über keinerlei Moral verfügen – und trotzdem wird die US-Regierung dieser Kultur nie Einhalt gebieten, da die Regierung diese Banken [Primary Dealer] braucht, um ihre Staatsschulden zu verkaufen.

Die in 2003 in den Skandal involvierten Investmentfirmen … hatten sich alle an Machenschaften beteiligt, wo den Analysten der Banken praktisch direkt von den Investmentbankern vorgegeben wurde, was sie zu sagen haben … Das ist auch der Grund, warum die New Yorker Investmentbanker Princeton Economics hassten, da sie unsere Untersuchungen nicht kontrollieren konnten.

Als dann in New York im Namen von Privatinvestoren eine Klage angestrengt wurde, verwarf diese das Gericht mit der Begründung, die Investoren hätten wissen müssen, dass die Berichte falsch gewesen sind. Hier wurden die Banken also wieder einmal durch die Gerichte geschützt, während die SEC ihnen Strafzahlungen auferlegte, um den Anschein zu erwecken, es würde jemand zur Rechenschaft gezogen, obwohl New York wieder einmal auf Kosten des Rests der Welt geschützt wurde.

In New York wird man Sammelklagen nie zulassen. Und auch die Untersuchungskommissionen des US-Kongresses werden die Verbindungen zwischen der Presse, den Gerichten, der SEC, der CFTC und dem US-Justizministerium niemals eingehend untersuchen. Vielmehr wird man es auch künftig zulassen, dass als Strafzahlungen verkleidete Spenden direkt in den Säckel der Regierung gehen und nicht an die geschädigten Investoren.

Die Massenmedien werden New York und die Korruption bis zum Untergang verteidigen. Sie werden nie über die Korruption berichten, die sich der Gerichte bemächtigt hat. Sie werden all jene kritisieren, die Geld verlieren, und erklären, dass es ihr Fehler gewesen sei, weil sie so dumm gewesen sind, den Berichten der New Yorker Investmentbanken zu glauben. Die Vertreter der Finanzpresse sind die schlimmsten von allen …

Wenn ich also davor warne, dass die nun veröffentlichte Züricher Studie falsch ist, dann verteidige ich damit nicht die Banker. Derartige Studien befördern lediglich Verschwörungstheorien, mit denen die Menschen von der wahren Korruption abgelenkt werden.

Wenn jemand seine Frau umbringt, dann aber behauptet wird, er habe seine Schwiegermutter, seine Kinder und dann später auch noch seine eigene Mutter ermordet, dann wird durch die übertriebenen und falschen Anschuldigen der Eindruck erweckt, dass alle Vorwürfe falsch sind, obwohl er in Wirklichkeit seine Frau umgebracht hat.

Die Studie ist gefährlich, weil dadurch der Anschein erweckt wird, dass es – aufgrund von überlappenden Eigentümerschaften – einen gigantischen Plan geben würde, wo die Akteure versuchen, als eine homogene Gruppe zu agieren. Dies setzt aber voraus, dass es eine Zusammenarbeit gibt, wo untereinander dieselben Ziele geteilt werden, und jemand diese Gruppe anführt. Das sind alles unbegründete Vermutungen.

Der „Club“, gegen den ich seit 25 Jahren kämpfe, ist eine lockere Vereinigung. Es sind Händler, die sich allesamt auf ein und denselben Handel stürzen. Es gibt keine formellen Gesetze, ja es gibt noch nicht einmal koordinierte Verbindungen zwischen dem Top-Management, wo Vereinbarungen getroffen würden.

Man sollte sich in diesem Zusammenhang auch der Tatsache gewahr sein, dass derartige Betrügereien mit einem fortwährenden Misstrauen einhergehen. Was ist, wenn man anfängt zu glauben, man gehört dem „Club“ an, später dann aber feststellt, dass genau sie es sind, die einen insgeheim verraten und verkaufen? Da wird man ganz schnell zum Sündenbock …

Die Vorstellung einer Super-Organisation ist einfach nur kindisch. Das setzt die Annahme voraus, dass es eine gemeinsame Organisation von Leuten gibt, die die Mega-Konzerne steuern, und das ist nicht der Fall. Warum müssen die Menschen derartigen Organisationen immer Fähigkeiten zuschreiben, die weit über das Menschenmögliche hinausgehen!

Meine Sorge ist vielmehr, dass uns derartige Theorien von der sehr realen Gefahr für die Freiheit ablenken – und diese Gefahr für die Freiheit ist immer die bürokratische Regierung gewesen. In der bürokratischen Regierung liegt der Wunsch, das Verhalten der Menschen zu kontrollieren und zu unterdrücken.

Es wäre ja wirklich schön, wenn die Bedrohung einfach nur in einer Super-Organisation bestünde, die lediglich nach Geld strebt, anstatt nach unseren Gedanken und unserer Freiheit, so wie es bei den Bürokraten der Fall ist, die ihre Macht und den Status Quo aufrechterhalten wollen.

Indem man uns von den wirklichen Gefahren für unsere Freiheit ablenkt, werden wir lediglich eingelullt und dazu verleitet, gar nichts zu tun, um unsere Freiheit zu schützen … stattdessen geben wir ihnen noch ein Werkzeug an die Hand, um sich alles Privateigentum und unser Freiheit anzueignen, während wir uns noch darüber freuen und Beifall spenden.

Ich erhalte E-Mails von Marxisten, die die Reichen so hassen, dass sie all ihre Rechte aufgeben und am liebsten zu den guten alten Tagen von Ostberlin zurückkehren würden, anstatt jemanden ertragen zu müssen, der mehr hat als sie selbst … Ich würde hinter der Berliner Mauer jedoch eher den Tod vorziehen, als in solch einem Elend zu leben, wo man von Bürokraten beherrscht wird, die der Meinung sind, sogar kontrollieren zu müssen, was man denkt …

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