Sollten die USA oder Israel den Iran angreifen, würde der Ölpreis laut Auffassung von Experten der Ölbranche bereits in den ersten Stunden um durchschnittlich 23% in die Höhe schnellen. Die Schätzungen zum Ölpreis, würde der weltweit wichtigste Seefahrtsweg für Öl, die Straße von Hormus – die angeblich vermint ist – nicht mehr passierbar sein, reichen von knapp USD 200 bis zu USD 500 pro Barrel

Kurt Nimmo, Infowars.com, 08.11.2011

Die Futures für Brent-Rohöl sind aufgrund der Gerüchte, dass Israel die Nuklearanlagen des Iran im Alleingang bombardieren könnte, um USD 1,17 auf USD 115,73 pro Barrel gestiegen und haben damit ein neues Zweimonatshoch erreicht.

Doch wäre dieses Preisniveau nichts im Vergleich zu dem, was man für Rohöl bezahlen müsste, würde Israel tatsächlich einen Bombenangriff gegen den Iran fliegen. In 2006, als das Säbelrasseln Israels und der USA im Hinblick auf das iranischen Atomprogramm begann, erklärte ein Überläufer aus dem Iran, dass die iranische Revolutionsgarde auf dem Grund der Straße von Hormus Seeminen gelegt hat.

„Der Plan besteht darin, den Handel zu stoppen“, so die Quelle gegenüber dem Magazin Newsmax. 25% des weltweiten Ölverbrauchs wird durch die Straße von Hormus transportiert.

Die Verlegung der Minen wurde in 2005 auch in einem Bericht des Zentrums für strategische Studien der iranischen Marine (NDAJA) erwähnt. Im selben Bericht wird darüber hinaus die Schaffung eines zentralen Operationszentrums gefordert, das Raketeneinheiten der Revolutionsgarde, Kampflugzeuge, Marineschiffe, Unterseeboote, chinesische C-801 und C-802 Antischiffsraketen, Minen und küstennahe Artillerie unter sich vereinen sein. Newsmax schrieb im eingangs erwähnten Artikel:

„Raketeneinheiten der Revolutionsgarde hätten ´mehr als 100 Ziele, darunter auch saudische Ölproduktionsanlagen und Ölexportzentren` identifiziert, so der Überläufer. ´Sie haben 45 bis 50 Shahab-3 und Shahab-4 Raketen, die abschussbereit sind`, um gegen diese Ziele und Israel eingesetzt zu werden, fügte er hinzu.“

Die CIA bestritt die Angaben und sagte, die Quelle, Hamid Reza Zakeri, habe diese Dinge frei erfunden. Des Weiteren erklärte Zakeri, dass der Iran auch biologische und atomare Waffen einsetzen würde, sollte das Land angegriffen werden.

Im Jahre 2009 testete der Iran eine neue Raketengeneration, darunter auch die Fateh-110, eine Boden-Boden-Kurzstreckenrakete, sowie die Tondar-69, eine Kurzstrecken-Seerakete.

Israel nimmt mögliche Vergeltungsschläge der Iraner unterdessen sehr ernst. Vergangene Woche führten die Israelis eine Militärübung durch, wo ein Raketenangriff auf das Zentrum des Landes durchgespielt wurde. An der Übung, die am Donnerstag stattfand, nahmen verschiedene Behörden, Ersthelfer und Soldaten teil. Einige von ihnen trugen Masken und Schutzausrüstung, um sich vor chemischen Waffen zu schützen, während sie die Versorgung der Verletzten probten, so Reuters.

Eine aus 13 US-amerikanischen Generälen und Admirälen bestehende Gruppe veröffentlichte am 01.11.2011 einen Bericht, worin davor gewarnt wurde, dass eine „anhaltenden Unterbrechung“ der Ölversorgung „verheerend wäre – lähmend für all unsere Bewegungsfreiheiten.“

Der Bericht trägt den Titel „Sicherstellung der amerikanischen Bewegungsfreiheit: Die nationale Sicherheits-Notwendigkeit der Reduzierung der US-amerikanischen Ölabhängigkeit“ und wurde von der in San Francisco ansässigen Energy Foundation finanziert. Das National Defense Magazine merkt dazu an: „Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das BSP der USA im Worst-Case-Szenario – einer 30-tägigen Schließung der Straße von Hormus – um fast USD 75 Milliarden zurückgehen würde.“

Die Rapidan Group, ein auf weltweite Energiemärkte spezialisiertes Beratungshaus, prognostizierte vergangene Woche, dass der Ölpreise auf über USD 175 pro Barrel steigen würde, sollte der Iran angegriffen werden. Laut einer von Rapidan unter Spezialisten der Ölbranche durchgeführten Umfrage, würden die Preise in den ersten Stunden des Angriffs im Schnitt um 23% steigen.

Arnaud de Borchgrave, Autor der Nachrichtenagentur UPI, legt einen bedeutend stärkeren Ölpreisanstieg nahe:

„Eine Bombe auf den Iran und die Ölpreise könnten auf USD 300 oder sogar USD 500 pro Barrel jagen … Die Straße von Hormus, zwischen dem Oman und dem Iran, ist das weltweit wichtigste Transportnadelöhr für Öl. Täglich werden rund 16 Millionen Barrel durch die Straße von Hormus transportiert, was rund 33% allen über den Seeweg transportierten Öls oder 17% des weltweit gehandelten Öls entspricht.“

Irans staatliche Nachrichtenagentur Fars News meldet:

„Während viele Marktexperten der Auffassung sind, dass ein Krieg gegen den Iran zu starken Preisanstiegen führen würde, mit Ölpreisen von wenigstens USD 200 und USD 300 pro Barrel, gehen die optimistischsten Schätzungen im Hinblick auf die Auswirkungen eines Angriffs Israels auf den Iran und der darauffolgenden Schließung der Straße von Hormus davon aus, dass der Ölpreis mit USD 175 pro Barrel seinen Höchststand erreichen dürften.“

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