King World News, 30.12.2013

Kurz vor Jahresende warnte James Turk die Zuhörer von King World News vor einem entsetzlichen Tsunami, der die weltweiten Märkte 2014 mit katastrophalen Auswirkungen verheeren wird. Im Folgenden finden Sie, was James Turk während dieses außerordentlichen Interviews zu sagen hatte:

Turk: „Die Rendite für die 10-jährige US-Staatsanleihe notiert derzeit bei rund 3%. Stellen Sie sich vor, was passieren wird, wenn die US-Notenbank im Januar mit ihren sogenannten geldpolitischen Straffungsmaßnahmen beginnt – also der Reduzierung der Staatsschuldenaufkäufe um USD 10 Milliarden pro Monat. Eine Nachfrage nach diesen Schulden wird es dann nur noch zu höheren Zinssätzen geben.

Die Anleger brauchen in Wirklichkeit viel höhere Zinssätze, um all die Risiken auszugleichen, die mit dem Halten von in Dollar denominierten Schulden einhergehen. Die US-Wirtschaft ist in den letzten zehn Jahren durch Marktinterventionen und verschiedene zentralplanerische Maßnahmen erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch wenn es eine Sache gibt, mit der die Wirtschaft nicht klarkommt, dann sind es steigende Zinssätze.

Die Wirtschaft wankt heute bereits aufgrund der viel zu starken Verschuldung. Sie kann diese Schuldenlast noch nicht einmal bei den derzeitigen niedrigen Zinsniveaus tragen. Und hier sollte auch angemerkt werden, dass die Wirtschaft heute mehr Schulden mit sich schleppt als auf ihrem Höhepunkt, also bevor die Finanzkrise 2008 ausbrach. Die Wirtschaftsaktivität wird durch die höheren Zinssätze also ganz automatisch getötet.

Heutzutage erinnern sich nur noch Wenige an die Auswirkungen der höheren Zinssätze von damals, als Paul Volcker 1979 zum Chef der US-Notenbank ernannt wurde. Höhere Zinssätze hatten die Märkte buchstäblich erschüttert. Der Dollar konnte dank Volckers schwindelerregend hoher Zinssätze zwar vor dem Zusammenbruch bewahrt werden, aber die Konsequenzen waren einfach nur entsetzlich. Das direkte Resultat war die Rezession von 1981 bis 1982, die bis zur Finanzkrise 2008 der stärkste Wirtschaftszusammenbruch seit dem Zweiten Weltkrieg gewesen ist.

Und in den 1980er Jahren war die Schuldenlast verglichen mit dem Berg an Schulden, der heute existiert, einfach nur winzig, und damals hatte kaum jemand etwas von Finanzderivaten gehört, die heute wie ein tödliches Damoklesschwert über dem weltweiten Bankensystem thronen. Die Kreditausweitung hat mittlerweile ganz eindeutig extreme Niveaus erreicht.

Einer der entscheidenden Indikatoren ist das Verhältnis zwischen Schulden und Wirtschaftsaktivität. Die Schulden befinden sich nach wie vor in einem mehrjährigen Trend und wachsen schneller als das BIP, das lediglich vor sich hindümpelt und sich 2014 wahrscheinlich abschwächen dürfte. Die Schwäche bei den Einzelhandelsverkäufen und im Eigenheimmarkt veranschaulicht, dass der Verbraucher derzeit richtig hart getroffen wird.

Im September hat die Fed verhindert, dass der Zinssatz für die 10-jährige US-Staatsanleihe über die Marke von 3% stieg, aber ich glaube nicht, dass die Zentralplaner und Marktinterventionisten bei der US-Notenbank diese Lokomotive, bei der derzeit jede Menge Dampf hochkocht, werden aufhalten können. Der langfristige Trend sinkender Zinssätze kehrte sich im Mai um. Die Anleger verkaufen gegenwärtig ihre langlaufenden Staatsschulden. Es ist jetzt offenkundig, was die Stunde geschlagen hat: Uns erwartet eine höhere Inflation.

Es scheint sehr wahrscheinlich, dass die steigenden Zinssätze in der Wirtschaft und den weltweiten Finanzmärkten wie ein Tsunami einschlagen werden – mit schädlichen Konsequenzen. Steigende Zinssätze könnten durchaus der wichtigste Faktor sein, der den US-amerikanischen Markt wie auch die globalen Märkte 2014 beeinflussen wird.

Die andere große zersetzende Kraft in 2014 wird wahrscheinlich aus Japan kommen. ´Abenomics`, das geldpolitische Programm der Japaner, das nach dem japanischen Premierminister benannt wurde, scheitert gerade. Die Inflation in Japan steigt, aber die Gehälter und die Wirtschaftsaktivität können von der Gelddruckerei der japanischen Notenbank nicht profitieren. Bloomberg meldete heute Morgen, dass der japanische Verbraucherpreisindex fünf Mal schneller steigt als die Gehälter. Die japanischen Verbraucher werden ausgequetscht, genauso wie es bei den US-Verbrauchern und den Verbrauchern in den meisten anderen Ländern der Fall ist.

Japans Gelddruck-Reinfall könnte zu einem Währungskrieg führen, der die Geldblase zum Platzen bringt, was nach meinem Dafürhalten auch die größte Gefahr ist, mit der wir 2014 konfrontiert sein werden. Am Jahresende gibt es immer jede Menge Jahresendprognosen, Projektionen und Vorhersagen – aber in den Massenmedien spricht niemand über das größte Risiko von allen: Fiatgeld. Und ich meine hier nicht nur den US-Dollar, sondern alles Fiatgeld. […]

Heutzutage macht keine der Fiatwährungen das, was sie eigentlich tun sollte, nämlich als neutrales Tauschmedium zu dienen. Stattdessen wird an den Nationalwährungen herumgefingert, und dank der fehlgeleiteten Politik der Zentralplaner – die lediglich den Marktprozess und die Wirtschaftsaktivität stört – werden die Währungen ganz unvermeidlich geschwächt.

Geld ist in einer richtigen Blase, die bereits seit Jahrzehnten immer weiter aufgebläht wird. Ob die Geldblase nun 2014 platzt oder zu einem späteren Zeitpunkt, kann nicht vorhergesagt werden, aber die Zentralbanken und Regierungen haben die grundlegenden wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten nicht außer Kraft setzen können. Sie sind nicht in der Lage, die dem Geld zu Grunde liegenden Fundamentaldaten zu verändern.

J.P. Morgan sagte während einer US-Kongressanhörung im Jahr 1912: ´Geld ist Gold und nichts anderes.` Was damals wahr war, ist auch heute wahr. Allein unsere Wahrnehmung hat sich verändert, und die heutige fehlgeleitete Wahrnehmung hat zu der Geldblase geführt. Wird 2014 also das Jahr sein, wo Gold endlich die Marke von USD 2.000 pro Unze durchbrechen wird? Ich glaube schon. Trotz seiner Rückschläge in 2013 war das Halten von Gold 13 Jahre lang eine Gewinnerstrategie. Und es wird auch weiterhin eine Gewinnerstrategie bleiben, und zwar solange, bis sich die staatlichen Zentralplaner wieder der weisen Einsichten von J.P. Morgan bezüglich des Wesens des Geldes bewusst werden.“

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