Die westlichen Wirtschaften befinden sich bereits seit vielen Jahrzehnten fest im Würgegriff von Anhängern der Kommandowirtschaft. Erstaunlicherweise handelt es sich bei ihnen praktisch ausnahmslos um Akademiker, die nie in ihrem Leben irgendeiner produktiven Tätigkeit nachgegangen sind, den Menschen aber mit geschwollenen Worten einreden wollen, dass die einzige Lösung darin bestünde, die Wirtschaft nach den Vorstellungen des Staats zu gestalten

David Galland, Casey Research, 27.07.2012 (in Auszügen)

Heute möchte ich mit ein paar ungewöhnlichen Charts beginnen. Ungewöhnlich deshalb, weil die nachfolgenden Grafiken keinerlei Beschreibungen enthalten.

Hier ist die erste Grafik:

Und hier ist die zweite Grafik:

Wir werden uns diesen Charts gleich wieder zuwenden. Zunächst aber ein Eingeständnis.

Obwohl ich wirklich Unmengen lese und mich täglich mit einer Reihe sehr schlauer Menschen austausche, habe ich bis vor kurzem im Hinblick auf unsere Wirtschaft etwas entscheidendes übersehen, das im nachhinein betrachtet eigentlich hätte genauso so offensichtlich sein müssen, wie der Computerbildschirm, auf den ich immer viel zu viele Stunden starre.

Ich möchte diesen Punkt noch etwas deutlicher formulieren.

Dass ich diesen bestimmten Aspekt der US-Wirtschaft und die damit einhergehenden allesüberragenden Konsequenzen all die Jahre übersehen habe, hätte, wäre ich Rechtsanwalt, eigentlich dazu führen müssen, dass mir meine Anwaltslizenz entzogen wird. Wäre ich Arzt, wäre es völlig legitim gewesen, hätte mir man meine Approbation entzogen. Wäre ich Politiker, wäre es absolut gerechtfertigt gewesen, wenn meine Wohltäter alle Schmiergeldzahlungen Spendenzahlungen eingestellt hätten. Wäre ich … – naja, Sie wissen jetzt, worauf ich hinaus will.

Angesichts der Tatsache, dass dieser wirtschaftliche Aspekt so offenkundig ist und überdies bereits seit vielen Jahren vorherrscht, ist es außerordentlich interessant, dass er praktisch alle anderen Marktbeobachtern ebenfalls entgangen ist.

Also, um was für ein Mysterium handelt es sich hier eigentlich?

Kurz gesagt ist es die Tatsache, dass die US-amerikanische Wirtschaft genauso wie die europäische –meine letzte Reise nach Europa öffnete mir diesbezüglich die Augen – nun bereits seit Jahrzehnten unter einer zunehmenden Kontrolle von Zentralplanern steht, die auf Kosten des freien Markts operieren.

Um diese Auffassung zu untermauern, werden wir uns nun wieder den eingangs aufgeführten Charts zuwenden. Hier sehen Sie nochmals die erste Grafik, dieses Mal jedoch mit den entsprechenden Beschriftungen:

Kaufkraftentwicklung des US-Dollars seit 1914. Zum Vergrößern anklicken.

Wie Sie sehen, wird in der Grafik die Kaufkraftentwicklung des US-Dollars seit 1914 dargestellt – also seit dem Jahr, als die US-Regierung mithilfe ihrer Helfershelfer bei der US-Notenbank Federal Reserve das Kommando über die US-amerikanische Geldpolitik übernommen hat.

Es ist einfach nur lachhaft, dass die offiziell verlautbarte Mission dieser Zentralplaner darin bestand, den Wert des Dollars zu schützen. Wie vorherzusehen war, wurde mit ihren Maßnahmen das genaue Gegenteil erreicht.

Und hier finden Sie die zweite Grafik mit den entsprechenden Beschriftungen:

US-Staatsverschuldung. Zum Vergrößern anklicken.

Anhand dieser Grafik ist unschwer zu erkennen, dass die Zentralplaner 1971 – dem Zeitpunkt, wo die letzte Verbindung des US-Dollars zum Goldstandard gekappt wurde – die vollständige Kontrolle über die Finanzpolitik der USA übernommen haben. Seitdem ist die US-Staatsverschuldung exponentiell gewachsen.

(Die im Chart aufgeführten Zahlen zur US-Staatsverschuldung sind natürlich viel zu gering angesetzt, da die zig Billionen US-Dollars an nichtfinanzierten und unbezahlbaren Verbindlichkeiten der staatlichen Rentenkasse, der Krankenversicherung usw. überhaupt nicht berücksichtigt werden.)

Ich könnte hier jetzt dutzende von Beispielen anführen, wo der freie Markt in eine Kommandowirtschaft verwandelt wurde, aber das würde den Rahmen sprengen.

Der Punkt, auf den ich hinweisen wollte, ist, dass das Wirtschaftsmodell, das es den Vereinigten Staaten überhaupt erst möglich gemacht hat, aus anfänglich erbärmlicher Armut zur mächtigsten Wirtschaftsmacht in der Geschichte der Menschheit aufzusteigen, einfach zugunsten eines Modells über Bord geworfen wurde, das sich im Verlaufe der Geschichte ein ums andere Mal als durch und durch fehlerhaft erwiesen hat und in jedem einzelnen Fall zum Scheitern verdammt war.

Dass das Zentralplanungsmodell in den USA und im Rest der Welt durch die globale Fiat-Reservewährung vorangetrieben wurde, ist unstreitig. Die zwei Charts zeigen unmissverständlich, dass die Zentralplaner mit ihrer geld- und finanzpolitischen Kontrolle eine tickende Zeitbombe geschaffen haben, die jetzt vor ihrer Explosion steht.

Ich möchte diesbezüglich noch etwas weiter ausholen und mich kurz der Fragestellung zuwenden, wer diese Zentralplaner in Wirklichkeit sind. Und der beste Weg, um herauszufinden, wer sie sind, ist sich darüber Gedanken zu machen, wer sie nicht sind.

Die Zentralplaner sind keine erfolgreichen Unternehmer. Würde es sich bei ihnen um erfolgreiche Unternehmer handeln, dann wären sie damit beschäftigt, Arbeitsplätze zu schaffen und für sich und ihre Mitarbeiter Vermögen anzuhäufen.

Stattdessen kommen die Zentralplaner praktisch ausnahmslos aus dem akademischen Bereich – ihr gesamtes Handwerkszeug besteht ausschließlich aus einer akademischen Ausbildung und einer Fassade, mit der sie vorgeben, zu wissen, wovon sie sprechen.

Ein Freund von mir sagt dazu immer: „Die größten Probleme dieser Welt sind nicht auf ein Mangel an Wissen zurückzuführen, sondern auf Leute, die vorgeben Dinge zu wissen, von denen sie keine Ahnung haben.“

Im Laufe der Jahre habe ich Menschen getroffen und einige von ihnen sogar näher kennengelernt, die sich Jobs zugewendet haben, wo sie Regierungspolitik mitgestalten. Und bis auf eine Person haben sie allesamt nie einen echten Job außerhalb der akademischen Welt gehabt, oder wenn sie einen hatten, scheiterten sie dabei. Und trotzdem zögern sie nicht, allen anderen in hochprofessionellem Ton zu erklären, wie die Welt funktionieren sollte und warum die erleuchteten Regierungsstrategien – und nicht der freie Markt – die einzige Lösung sind.

Das sind die Leute, die unser Land, ja in Wirklichkeit sogar die gesamte Welt übernommen haben. Der Schlamassel, in dem wir uns gegenwärtig befinden, sollte niemanden überraschen. Man braucht sich bloß die Entwicklung der Sowjetunion oder des kommunistischen Chinas anzuschauen, um zu begreifen, wie die Geschichte mit den Kommandowirtschaften ausgeht; wie sie immer ausgeht.

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