Mit der Wahl des US-Präsidenten wurde der Rubikon überschritten. Das Finanz-Armageddon ist jetzt nur noch eine Frage des Wann

Robert Fitzwilson, King World News, 11.11.2012

Der Rubikon ist ein italienischer Fluss, der in der Geschichte des Römischen Reichs und der westlichen Zivilisation eine wichtige Rolle spielte. Vor Gaius Julius Cäsar wurde dieser Fluss als die unverletzliche Grenze verstanden, die kein kommandierender General mit seinem Heer überschreiten durfte. Ein Überschreiten mit der Armee wurde als Hochverrat erachtet.

Und Cäsar tat 49 v. Chr. genau das. Später verließ er Rom um Prokonsul von Gallia Cisalpina (Norditalien), Illyrien (Südosteuropa) und Transalpina (Südfrankreich) zu werden. Im Grunde flüchtete er aus Rom, um seinen sich auftürmenden Schulden aus dem Weg zu gehen – er war ein Spieler und Lebemann.

Er kam nur deshalb bis nach Gallien, weil sein reicher Freund Crassus seine Schulden für ihn zahlte und für ihn bürgte. Seine Eroberung ganz Galliens und die Einzelheiten seiner militärischen Leistungen sind weithin bekannt, da er alles in einem autobiografischen Werk niedergeschrieben hat.

Ehrgeizige Männer waren im alten Rom jedoch nicht sonderlich gern gesehen. Die Römer hatten mit Diktatoren sehr hässliche Erfahrungen gemacht, was letztlich auch zur Gründung des Römischen Reichs führte und zur Folge hatte, dass die Verachtung von Diktatoren bei den Römern tief verankert war. Cäsar stellte daher eine massive Gefahr dar.

Im Grunde war Cäsar ein extrem talentierter Politiker. Bei der Eroberung von Gallien ging es um Ruhm und Geld, hauptsächlich um Letzteres. Und nachdem er seine Ziele erreicht hatte, wollte er nach Rom zurückkehren, aber er hatte nicht unbegründete Ängste, dass eine Rückkehr nach Rom ohne seine Armee reiner Selbstmord sein würde.

Er stand also vor einer gewichtigen Entscheidung und kam zu dem Schluss, dass er mit seiner Armee den berühmten italienischen Fluss überqueren und nach Rom einmarschieren müsse. Bei der Überquerung des Rubikons soll Caesar den berühmten Ausspruch „der Würfel ist gefallen“ von sich gegeben haben.

Das Ganze ging letztlich nicht sonderlich gut aus, speziell für Cäsar. Die Römische Republik war Geschichte. Was folgte, war ein Bürgerkrieg. Der Senat wurde durch eine neue Herrscherklasse ersetzt, die die darauffolgenden 500 Jahre an der Macht blieb, bis das Römische Reich vollständig untergegangen war.

Das neue Rom brauchte zunehmend mehr Geld, um sein Imperium aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Und für die Nachbarn Roms war es auch nicht besonders schön. Die Römer führten ständig Kriege, um an Geld, Ressourcen und Sklaven zu gelangen … Es war eine sehr hässliche Phase der menschlichen Geschichte.

Und letzte Woche haben sich die USA ihre eigene Version von Cäsars Überschreiten des Rubikons geschaffen. Mit den US-Wahlen wurden praktisch alle noch offenen Fragen geklärt – bis auf eine, nämlich die des „Wann“.

Es gibt jetzt keine „Obs und Wenns“ mehr – die Mehrheit der US-Wählerschaft steht hinter den herrschenden politischen Führern und ihrer Agenda. Ganz egal wie man zum Ausgang der Wahl auch stehen mag, es ist nun völlig klar, dass sich die USA kopfüber in Richtung Finanz-Armageddon aufgemacht haben. Das sind simple mathematische Erwägungen.

Und es gibt kein Zurück mehr. Die Wähler verlangen im Grunde nach der Hyperinflation und der Vernichtung der Wirtschaften und Währungen. Anstatt dass wir uns auf die Fiskalklippe zubewegen, jagen wir jetzt mit Höchstgeschwindigkeit in ein Schwarzes Finanzloch. Das Entscheidende bei einem Schwarzen Loch ist, dass es einen Punkt gibt, wo man seiner Anziehungskraft nicht mehr entkommen kann. Es herrscht der Glaube vor, dass sich auf der anderen Seite des Lochs irgendeine Art von alternativem Universum befindet.

Wie dieses neue Universum aussehen wird, ist völlig offen – obschon die Geschichte bezüglich der uns bevorstehenden grundlegenden Prozesse und des Ausgangs absolut eindeutig ist. Genau wie bei den Römern wird es auch bei uns nicht gut ausgehen. Das ist schlicht und einfach Geschichte. Es ist das, wozu die Menschen neigen. Es gibt Augenblicke in der Menschheitsgeschichte, wo Panik genau die richtige Reaktion ist. Und einen solchen Moment erleben wir gerade.

Es heißt, was in Kalifornien passiert, kann auf die gesamte USA übertragen werden. Bei den Wahlen in Kalifornien in 2010 wurde praktisch jeder, der sich dafür aussprach, die zugrunde liegenden finanzpolitischen Probleme anzugehen, politisch abgeschlachtet. Bei der Wahl vor zwei Jahren ging es nur um die Steuereinnahmen- und Anspruchs-Generation.

Die kalifornischen Wähler beschlossen nicht nur, dass die Steuern angehoben werden, sondern diese Steuererhöhungen auch noch rückwirkend zum Tragen kommen. Den Politikern wurde freie Hand gelassen – aufgrund der Supermehrheit der Legislative können sie schalten und walten, wie es ihnen gefällt. Ja es gibt nicht einmal mehr den Anschein einer finanziellen Brandmauer.

Wir glauben, dass die Blaupause Kaliforniens auf die gesamte USA und den Rest der Welt übertragen werden wird. Es wird künftig alle möglichen Arten von Steuererhöhungen geben. Und alle negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum werden einfach vom Tisch gewischt werden, um uns vor der „Fiskalklippe“ zu retten.

Das Affentheater, bei dem die Regierungen Schuldenpapiere ausgeben, die dann von den Zentralbanken mit frisch gedrucktem Geld „gekauft“ werden, wird weitergehen. Es werden neue und weitreichende Formen der Vermögensenteignung grassieren. Die Menschen werden den Politikern weltweit grünes Licht geben. Und wir werden uns dem finanziellen und wirtschaftlichen „Schwarzen Loch“ immer stärker annähern.

Und anstatt zu versuchen herumzuraten, „wann“ es soweit sein wird, sollten die Anleger lieber umgehend Maßnahmen ergreifen. Diejenigen, die über Ersparnisse verfügen und diese schützen wollen, sollten aufhören sich mit der Frage zu beschäftigen, wie das Ganze ausgehen wird oder wie man richtig investiert – das müsste mittlerweile jeder Idiot begriffen haben.

Wer nennenswerte Bestände an Gold und Silber hält, wird das Finanz-Armageddon überleben. Die Geschichte ist unzweideutig: Edelmetalle sind das wichtigste Werkzeug, um sein Vermögen zu bewahren. Es bleibt jetzt nur noch sehr, sehr wenig Zeit. Alle Fragen sind beantwortet worden – zumindest für all jene, die bereit sind, der Realität ins Auge zu blicken. Die einzig verbliebene Unsicherheit ist das „Wann“.

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