King World News.com, 17.01.2013

James Turk erklärte heute gegenüber King World News, dass die US-Notenbank Federal Reserve das deutsche Gold als Geisel hält. Turk geht überdies davon aus, dass Teile der jüngsten Presseerklärung der Bundesbank irreführend sind. Der Goldmarkt-Experte legte dar, was mit dem deutschen Gold wirklich passiert ist – und das hat nichts mit dem zu tun, was die Bundesbank oder die Massenmedien der Bevölkerung erzählen. Im Folgenden finden Sie Auszüge des Interviews:

„Es ist klar, dass das deutsche Gold als Geisel gehalten wird. Sie bekommen nicht das, was sie wollen. Sie bekommen das, was sie laut der Federal Reserve haben können. Die Tatsache, dass die Rückführung des Bundesbankgolds nach Deutschland sieben Jahre dauert, anstatt sieben Wochen, ist ein Hinweis darauf, dass das Gold wahrscheinlich nicht mehr bei der Federal Reserve ist. Die Federal Reserve will nicht an die Öffentlichkeit gehen und über Nacht Gold aufkaufen, um den deutschen Forderungen nachzukommen. Sie wollen es so lange als möglich hinauszögern, um den Goldpreis unter Kontrolle zu halten.

Also ich meine, mit einer Flugzeugladung kann man 5 Tonnen Gold transportieren. Ein paar hundert Flüge und man hat es [die in New York gelagerten rund 1.500 Tonnen Bundesbank-Gold] innerhalb von Wochen zurückgeholt. Die einzig mögliche Schlussfolgerung, die sich aus all dem ziehen lässt, ist, dass das Gold nicht da ist.

Man kann es auch so machen wie Frankreich in den 60er Jahren. Man sendet ein paar Schiffe rüber und holt das Gold auf diese Art ins Land zurück. Als Charles de Gaulle von der Federal Reserve die Herausgabe seines Goldes verlangte, brauchte man dafür auch keine sieben Jahre. Er bekam es umgehend. Aber damals hatte die Federal Reserve das Gold auch noch, da es nicht über die Leasing- und Verleih-Programme abfloss, die die Regierungen die letzten Jahren genutzt haben, um den Goldpreis unten zu halten.

Der Bundesrechnungshof hatte kürzlich verlangt, dass die Bundesbank ihre Goldreserven einer Prüfung unterzieht, weil das Gold bisher noch nie eingehend überprüft worden ist, und vermutlich wird es niemals einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Die Bundesbank befindet sich in einer schwierigen Lage. Das Gold ist nicht da, aber es wird Druck gemacht, dass sie die Bestände überprüfen und nach Hause bringen.

Die Tatsache, dass sie [die US-Notenbank] das Gold nicht umgehend zurückschicken, ist für mich ein ganz klarer Hinweis darauf, dass das deutsche Gold als Geisel gehalten wird. Es ist ein potenzielles Pulverfass, wenn man bedenkt, wie der Goldmarkt gegenwärtig positioniert ist – es gibt ja so viele Papiergoldforderungen da draußen, denen nur relativ wenig physisches Gold gegenübersteht, so dass viele Papiergoldforderungen platzen werden.

Es dürfte interessant sein zu beobachten, ob das auch bei anderen Zentralbanken dazu führt, dass sie ihr physisches Gold zurückverlangen. Und noch wichtiger: Da es bei den verschiedenen weltweiten börsennotierten Goldfonds so viele Papiergoldforderungen gibt, dürfte es interessant sein zu beobachten, ob die institutionellen Investoren jetzt beginnen werden zu begreifen, was die Zentralbanken gerade treiben, und ob sie damit anfangen werden, einen Teil dieser Papiergoldforderungen zu nehmen und zu sagen: ´Hey, ich will keine Anteile, eigentlich will ich Unzen. Liefert mir das physische Metall aus.`

Hier kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, den es zu berücksichtigen gilt. Die Bundesbank gab jetzt zwar diese Erklärung ab, aber ich glaube, dass sie damit lediglich versucht haben, die Sache in dem bestmöglichen Licht darzustellen. Ich glaube, dass sie versucht haben, irgendwelche Rechtfertigungen hervorzukramen, warum sie ihr physisches Gold immer noch in New York lassen.

Beispielsweise sagen sie, dass New York ein Handelszentrum für physisches Gold ist. Das ist nicht wahr. New York ist bereits seit 1933 – als Roosevelt das Gold konfiszierte und das ganze physische Gold nach Europa ging – kein Zentrum für den physischen Goldhandel mehr.

Deshalb ist im physischen Goldmarkt auch immer nur von London oder Zürich die Rede. Man spricht nie über New York, weil in New York kein physischer Goldhandel stattfindet. Das ist bloß eine an den Haaren herbeigezogene Ausrede, die sich in der Erklärung findet. Und für mich ist es lediglich ein weiterer Hinweis darauf, dass das Gold nicht da ist. Es wurde aus den Tresoren genommen und heimlich, still und leise dafür genutzt, den Goldpreis unten zu halten.“

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