Toby Connor, GoldScents, 28.01.2013

Wie viele von Ihnen, die meine Artikel kennen, wissen werden, gehe ich davon aus, dass es bei diesem ganzen keynesianischen Geldexperiment, das nunmehr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs anhält, letztlich zu einem Endspiel kommen wird, das seinen Höhepunkt in einer globalen Währungskrise findet. Und langsam fange ich an, mich zu fragen, ob der erste Dominostein nicht gerade umkippt.

Ich spreche natürlich vom japanischen Yen.

Jeder geht zurzeit davon aus, dass der Yen fällt, weil der japanische Premierminister Abe beabsichtigt, die US-Geldpolitik zu imitieren und sich aus den Problemen herauszudrucken. Das Problem mit dieser Strategie ist, dass Japan seine Währung dadurch letztlich zerstören wird.

Japan ist in einer besonders misslichen Lage, da sein Schulden/BSP-Verhältnis das aller anderen Länder in den Schatten stellt. Die einzige Hoffnung, die den Japanern im Hinblick auf ihren Schuldendienst noch bleibt, ist, dass die Zinsen weiterhin bei 0% verharren werden.

Wenn dieses künstlich niedrige Zinsniveau nicht mehr gehalten werden kann und die Zinsen steigen, können die japanischen Schulden nicht mehr bedient werden, außer man forciert eine immer stärkere Entwertung des Yens. Bedauerlicherweise würde dies den Zusammenbruch der Währung aber nur noch stärker beschleunigen, was einen noch aggressiveren Abverkauf japanischer Staatsanleihen zur Folge hätte – ein hässlicher Teufelskreis.

Wir haben den Punkt schon erreicht, wo es für Japan keine Rettung mehr gibt. Die einzige Frage, die noch bleibt, ist, wann das Endspiel stattfinden wird. Die japanischen Anleihebären fragen sich das schon seit fast 20 Jahren.

Die jüngste Kursentwicklung des Yens warf bei mir die Frage auf, ob das Endspiel nicht vielleicht schon begonnen hat.

In dem unten stehenden Chart habe ich die zyklischen Jahrestiefs mit blauen Pfeilen markiert. Wie Sie sehen, tendiert dieser wichtige zyklische Tiefpunkt in den meisten Jahren dazu, zwischen März und Mai aufzutauchen. Sollte das zyklische Tief in 2013 während des üblichen Zeitraums ausgebildet werden, könnte dies bei der japanischen Währung für massive Probleme sorgen. Ich sage das, weil sich der japanische Yen aktuell bereits im freien Fall befindet und es immer noch zwischen einem und drei Monaten dauern könnte, bevor er sein finales Tief ausbildet.

1-yen yearly cycle

Ein weiterer Warnhinweis ist die Tatsache, dass bei diesem Rückgang nicht nur das zyklische Tief von 2012, sondern auch das zyklische Tief des Jahres 2011 durchbrochen wurde – und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Für einen geordneten Rückgang hätten diese beiden Preisniveaus aber wenigstens zu einer ordentlichen Bärenmarktrally führen müssen. Nach meinem Dafürhalten ist es sehr besorgniserregend, dass der Rückgang nicht einmal Anzeichen einer Verlangsamung aufwies, als der Yen diese wichtigen Stützungslinien durchbrach.

2-Yen support levels

Die nächste bedeutende Stützungslinie ist das zyklische Tief des Jahres 2010. Wenn der Yen auch durch diese Linie jagt, haben wir es meiner Meinung nach mit einer bedeutenden Währungskrise zu tun.

3-Yen 2010 yearly cycle low

Würde die Welt Zeuge eines bedeutenden Währungskollaps werden – was die meisten Menschen zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl für absurd halten würden –, käme es zu einer Panik und die Menschen würden in Richtung sicherer Häfen stürmen. Und ungeachtet der Tatsache, dass die Aktien gerade in die Euphorie-Phase dieses Bullenmarkts eintreten, werden Aktien Sie vor einer Währungskrise nicht schützen können. Dazu sind nur Realwerte in der Lage, und die beiden Realwerte, die das Vermögen am besten schützen, sind Gold und Silber.

Das würde bedeuten, dass Gold und Silber, die vom Markt zurzeit verhöhnt werden, kurz davor stünden, zu den am meisten gefeierten Vermögenswerten zu avancieren.

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