Das staatliche Geldmonopol und „solides“ Geld schließen sich aus

Ed Bugos, The Dollar Vigilante, 14.03.2013

Kann Gold das Geld des freien Markts sein, wenn die Regierung mit ihrem Gewaltmonopol dahintersteckt? Diese entsetzlich verquere Auffassung wird von Ralph Benko in seinem jüngst veröffentlichten Artikel mit dem Titel „How to Go Gold“ nahegelegt.

Im Grunde geht Benko davon aus, dass die Rückkehr zum Goldstandard durch eine Kooperation der weltweiten Regierungen erfolgen wird, wobei der US-Präsident den ersten Schritt macht. Er führt Hinweise an, dass dieser Prozess bereits im Gang ist, und verweist auf die Goldkäufe der Zentralbanken. Benko schließt seinen Artikel mit den 5 Schritten zum „klassischen“ Goldstandard von Lewis Lehrman:

Schritt 1: Amerika ergreift die Initiative, indem der US-Präsident unilateral die Rückkehr zum Goldstandard zu einem bestimmten Zeitpunkt verkündet, der nicht länger als vier Jahre in der Zukunft liegt (den Märkten wird eine Anpassungsperiode eingeräumt).

Schritt 2: Der Präsident erlässt eine Präsidialverfügung, die den Kauf, Verkauf und die Zirkulation von Gold von jedweden Steuern und Abgaben befreit.

Schritt 3: Kurz nach der Verkündung von Schritt 1 laden die Vereinigten Staaten alle interessierten Länder zu einer internationalen Währungskonferenz ein, um eine multilaterale Goldkonvertibilität sicherzustellen und den Dollar zur goldgedeckten Weltreservewährung zu machen.

Schritt 4: Die Konferenzvereinbarung – an der Konferenz würden auch Vertreter der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank teilnehmen – würde Gold zu dem Zahlungsmittel machen, mit dem die Länder untereinander ihre Handelsbilanzen ausgleichen.

Schritt 5: Ein multilateraler internationaler Goldstandard – das Ergebnis der Währungs-Konvertibilitäts-Vereinbarung – würde den freien Wechselkursen der Währungen im Grunde ein Ende bereiten und unter den großen Ländern wieder feste Wechselkursraten etablieren.

Ja natürlich stimme ich diesem sinnlosen Konzept nicht zu. Lehrman ist in der Reagan-Ära einer von Ron Pauls Verbündeten gewesen – damals waren die beiden die einzigen in Reagans Goldstandard-Kommission, die sich für Gold aussprachen –, aber Paul scheint seit dieser Zeit zunehmend anarchokapitalistischer geworden zu sein.

Doch der oben aufgeführte Vorschlag hat überhaupt nichts mit Anarchie (also einem „wirklich freien Markt“) zu tun. Warum? Weil überhaupt nicht angedacht ist, die US-Notenbank abzuschaffen – und die US-Notenbank wird ja nun einmal durch das Gewaltmonopol des Staats gestützt.

Was ich damit sagen will, ist, dass die Abschaffung des Geldmonopols der Fed und anderer Privilegien oder protektionistischer Regelungen des Staats überhaupt nicht vorgesehen ist. Es ist überhaupt nicht vorgesehen, dass der Markt bestimmt, was das Instrument soliden Geldes sein soll. (Kleiner Tipp: Der Markt könnte sich auch gegen Gold als solides Geld entscheiden.)

Ja sicher, wir können jetzt davon ausgehen, dass der Markt Gold für die beste Wahl halten wird, was solides Geld anbelangt – aber eine Entscheidung des Markts (also von uns allen) ist nun einmal eine andere, als wenn sie uns von der Regierung aufgezwungen wird.

Vor rund zehn Jahren habe ich eine Abhandlung darüber geschrieben, dass sich das Zentralbankwesen und solides Geld gegenseitig ganz zwangsläufig ausschließen. Das eine kann mit dem anderen genausowenig existieren, wie es sich bei ein und demselben Akt um Liebemachen und Vergewaltigung handeln kann. Es muss entweder das eine oder das andere sein.

Daher kann eine Rückkehr zu solidem Geld nur dann erreicht werden, wenn man auch die Fed abschafft. Hält man die US-Notenbank am Leben und hat gleichzeitig einen Goldstandard, würde dies zu einer ähnlich schlechten Erfahrung führen, wie sie Großbritannien erlebte, als das Land versuchte, das britische Pfund wieder an seine alte Golddeckungsrate zu koppeln.

Was sind die Maßnahmen, die wir als Anarchokapitalisten vorschlagen würden, um zu „solidem Geld“ zurückzukehren? Hier sind einige Vorschläge, die mir spontan dazu einfallen:

  • 1. Alle Staatsschulden werden für nichtig erklärt.
  • 2. Die US-Notenbank wird aufgelöst.
  • 3. Alle US-Regulierungsbehörden werden aufgelöst.
  • 4. Die Macht der Bundesregierung, Steuern zu erheben, wird beschränkt oder abgeschafft.
  • 5. Alle noch verbliebenen protektionistischen Maßnahmen und Subventionen werden abgeschafft.
  • 6. Den Dingen wird einfach ihr Lauf gelassen.

Sie werden sich nun vielleicht fragen, ob das nicht zu viel Chaos mit sich bringen würde. Aber ich muss mich fragen, ob es nicht zu viel Chaos geben würde, wenn wir etwas anderes tun.

Natürlich wird die Welt wahrscheinlich „etwas anderes tun“ und den entgegensetzten Weg gehen. Die Regierungen werden meine Vorschläge wahrscheinlich nicht aufgreifen und einfach verschwinden. Sie werden weiterhin Kredite aufnehmen, besteuern, regulieren und die Geldversorgung monopolisieren. Und es wird alles ein sehr schmerzliches Ende nehmen. Das ist auch der Grund, warum wir unseren Abonnenten die besten Handlungsalternativen aufzeigen, wie sie trotz des staatlichen Angriffs auf ihr Vermögen erfolgreich sein können.

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