Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 11.07.2013

Die US-Notenbank macht sich Sorgen bezüglich der Zinsanstiege

In Wirklichkeit hat die US-Notenbank keinen Einfluss auf die Zinssätze; sie entziehen sich ihres Machtbereichs. Ja sie kann den Leitzins festsetzen – aber von da an läuft alles indirekt ab. Das ist auch der Grund, warum die US-Notenbank 30-jährige US-Staatsanleihen gekauft hat. Sie hatte gehofft, bei den langlaufenden Schuldenpapieren eine Verknappung herbeizuführen, um die Hypothekenzinsen zu senken und das Kapital so zu ermutigen, Hypotheken zu kaufen.

Die Fed kann die Märkte nur auf indirekte Art manipulieren, da sie in Wirklichkeit nicht über die Macht verfügt, den Märkten irgendetwas aufzudiktieren.

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Es ist ein einziger Schwindel. Die Fed ist jetzt an die Großbanken herangetreten und hat sie gewarnt, dass ihre Modelle nicht funktionieren werden und neu kalibriert werden müssen. Die US-Notenbank begreift gerade, dass sie sich selbst in die Ecke manövriert hat und nun mit dem Rücken zur Wand steht.

Daher versucht die Fed jetzt, die Märkte mittels ihrer Kommentare zu verwirren, in der Hoffnung, die Anleihen auf diese Art vor dem Kollaps bewahren zu können. Das ist es, was derzeit stattfindet. Die US-Notenbank erklärt den Banken gerade, dass es keine Flucht in Richtung Qualität geben wird.

Die Banken haben in US-Staatsanleihen investiert in der Annahme, dass sie bei jedwedem Abschwung abgesichert sind. Und die Fed begreift gerade, dass ihre eigenen Modelle falsch sind und es ihnen an Tiefe mangelt. US-Staatsanleihen könnten nur dann als Hafen für die Flucht in Richtung Qualität dienen, wenn die Zinssätze permanent in den negativen Bereich abrutschen würden. Das wird aber nicht passieren – und genau dieser Krise wird sich die Fed nun gewahr.

Gold stieg in die Nähe seines täglichen bullischen Umkehrpunkts von USD 1.302 pro Unze. Der Euro muss über USD 1,3080 aus dem Handel gehen, um den aktuellen Sprung nach oben kurzfristig halten zu können. Ein Tagesschlusskurs unter USD 1,2880 ist ein Signal, dass der Rückgang weitergeht.

Die Erklärungen der US-Notenbank, mit denen sie versucht, die Märkte in Richtung Staat zu treiben, könnten genau der Grund dafür sein, warum wir im August einen Anstieg der Volatilität sehen werden.

Achten Sie auf darauf, ob entscheidende Kursziele während der zyklischen Trendwenden … getroffen werden. Wir sollten im Auge behalten, welche Märkte am 07.08.2013 ein Hoch oder ein Tief ausbilden. Da der 07.08.2013 ein Umkehrpunkt auf der Hälfte des Zyklus ist, wird es kein bedeutendes Ereignis sein, aber es dürften wichtige Veränderungen beim Trend zu erkennen sein, wie sich das weltweite Kapital danach verhalten wird. Wir werden Ihnen weitere Details zukommen lassen, während wir uns diesem Zieldatum nähern.

Bernanke sorgt für noch mehr Verwirrung & Turbulenzen

Die überraschende Erklärung des Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke am Mittwoch sorgte für einen massiven Abverkauf des US-Dollars, da er andeutete, dass sich die Fed nun doch nicht von ihren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen verabschieden würde. Bernanke erklärte, dass die Federal Reserve bei ihren zwei Hauptaufgaben gescheitert sei: Die Inflation sei immer noch zu niedrig und die Arbeitslosigkeit zu hoch.

Das ist natürlich eine 180-Grad-Kehrtwende zu dem, was die Fed zuvor erklärt hatte. Er sagte: „Wenn sich die finanziellen Rahmenbedingungen so stark verschlechtern, dass sie bei unseren Inflations- und Beschäftigungszielen das Erreichte in Gefahr bringen, werden wir dagegen halten müssen.“

Also: Was geht hier eigentlich vor sich? Nichts. Seine Ausführungen waren rein politischer Natur. Die Sorge ist der Anstieg bei den Vermögenspreisen, namentlich dem Aktienmarkt, in Kombination mit einem Rückgang der chinesischen Exporte. Diese im Widerspruch zueinander stehenden Daten zeigen, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch bleibt, obwohl wir tatsächlich beobachten können, dass einige Fertigungsjobs in die USA zurückkehren.

Die steigende US-Arbeitslosigkeit speist sich aber durch den öffentlichen Dienst und ist weniger stark auf den Privatsektor zurückzuführen. Manchmal muss man schon den Teppich hochziehen und sich die Sache genauer anschauen.

Die US-Notenbank wird erst damit anfangen, sich Gedanken zu machen, wenn der Dow Jones richtig nach oben hin ausbricht. Dann wird die Sorge sein, dass es eine Spekulationsblase ist. Im nächsten Schritt wird sie dann die Zinsen anheben, was aber nur noch mehr Kapital in den Dollar locken wird. Und selbst die US-Arbeitslosenrate von 15% ist nichts im Vergleich zu der Arbeitslosenrate in Europa.

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Unsere Berechnung für den Dow Jones deutet darauf hin, dass die Volatilität ab nächster Woche an Fahrt aufnehmen und richtig wild werden wird, während wir uns immer stärker der Trendwende des Economic Confidence Model am 07.08.2013 annähern. Den ganzen August über ist mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen.

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