Adam Taggart, Peakprosperity.com, 23.09.2013

Jim Rickards, der Autor des Bestsellers „Currency Wars“, ist der Auffassung, dass die weltweiten Zentralbanken derzeit einen „Abwärtswettlauf“ zur Entwertung ihrer Währungen betreiben, um das Wachstum ihrer Wirtschaften – koste es, was es wolle – wieder anzukurbeln.

Und inmitten dieses Kampfes hält die US-Notenbank Federal Reserve eine enorme Macht in ihren Händen, da der US-Dollar in der einzigartigen Position ist, die derzeitige Weltreservewährung zu sein. Im Ergebnis haben die Maßnahmen der US-Notenbank dann auch enorme Auswirkungen auf das weltweite Schlachtfeld. Diese Maßnahmen beeinflussen den Ausgang der Ereignisse oftmals auf eine Art, die von den Teilnehmern kaum verstanden wird – speziell von der US-Notenbank selbst.

Rickards sagt, dass die politischen Entscheidungsträger bei der Fed „glauben, dass sie ein Thermostat hoch und runter drehen würden, aber in Wirklichkeit spielen sie hier mit einem Atomreaktor – und sie könnten ihn zur Kernschmelze bringen“:

„Das wird sich in allen Märkten abspielen. Und wenn ich vom Zusammenbruch spreche, dann meine ich damit das Vertrauen in die Papierwährung.

Nehmen wir beispielsweise die US-Notenbank. Die US-Notenbank hat seit 2007 fast USD 3 Billionen gedruckt. Nun, das ist ohne eine Liquiditätskrise. Ich meine, wir hatten in 2008 eine Liquiditätskrise. Und ich würde sagen, dass die erste Runde der quantitativen Lockerung noch eine berechtigte Zentralbank-Antwort auf eine Liquiditätskrise war. Aber QE2 und QE3: Wir werden auf sie zurückblicken und sie als gigantische Fehler in einem der größten gescheiterten Experimente der Menschheitsgeschichte erachten.

Das Problem ist aber, dass die Fed ohne einen Liquiditätskrise Billionen US-Dollars gedruckt hat. Was wird geschehen, wenn wir eine Liquiditätskrise haben – von der ich glaube, dass sie in den nächsten paar Jahren stattfinden wird –, bei der es wieder zu einer Panik im Stile des Jahres 2008 kommt? Was werden sie dann tun? USD 6 Billionen drucken? USD 9 Billionen? Auch ihnen sind Grenzen gesetzt.

Und daher wird die Sache an irgendeinem Punkt an den Internationalen Währungsfonds übergeben werden, und sie werden die SDRs [Sonderziehungsrechte] drucken müssen – das ist das Weltgeld des Internationalen Währungsfonds –, weil zum jetzigen Zeitpunkt keine der Zentralbanken mehr über eine saubere Bilanz verfügt; sie sehen jetzt alle aus wie Hedge Fonds.

Es ist also ein echter Vertrauensverlust. Vertrauen ist das entscheidende Wort – ein Vertrauen in Papiergeld. Und dieses Vertrauen muss auf irgendeine Art wieder hergestellt werden. Und dafür gibt es Wirklichkeit nur zwei Wege.

Der eine sind die SDRs, die keiner versteht. Vielleicht können sie die Welt durch das Drucken von SDRs wieder mit Liquidität zu versorgen, und das wird eine massive Inflation schaffen, aber niemand wird wirklich begreifen, wo sie herkommt.

Der andere Weg ist Gold, mit dem das Vertrauen wieder hergestellt würde. Aber um einen nichtdeflationären Goldpreis zu haben, müsste er bei USD 7.000 pro Unze liegen – sehr wahrscheinlich sogar noch höher, vielleicht bei bis zu USD 9.000 oder USD 10.000 pro Unze. Ich weiß, das hört sich extrem an, aber in Wirklichkeit ist es nur Mathe für Achtklässler, wenn man sich die Geldmengen anschaut und sich dann die Menge an Gold anschaut.

Die Leute sagen, dass ein Goldstandard nicht möglich sei, weil es nicht genug Gold gäbe. Nun, das stimmt nicht. Es gibt immer genug Gold; es ist nur eine Frage des Preises. Die theoretische Frage ist daher: Wo liegt der nichtdeflationäre Preis für Gold, wenn man zu einem Goldstandard zurück müsste? Und die Antwort ist: Über USD 7.000 pro Unze und höher.

Das ist also die Art von Entwicklung, die wir sehen könnten. Das ist nicht das, was irgendeine der Zentralbanken will. Es ist nicht das, was die Eliten wollen. Aber es ist die Art von Sache, die wir bekommen könnten, wenn man das Vertrauen wiederherstellen muss. So wird also die Zukunft des internationalen Geldsystems aussehen. Doch zum jetzigen Zeitpunkt ist immer noch die Fed am Steuer, und sie fährt den Bus immer noch über die Klippe.“

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