King World News, 15.07.2014

Während nun bereits den zweiten Tag in Folge auf Gold und Silber eingehämmert wird, warnte der Milliardär Eric Sprott die Zuhörer von King World News, dass die Gold-Tresore der Bank vor England leer sind und die westlichen Zentralplaner einen hohen Preis für das zahlen müssten, was sie in der Vergangenheit getan haben.

Darüber hinaus erklärte der Vorsitzende von Sprott Asset Management, warum Gold auf USD 5.000 bis USD 10.000 pro Unze steigen wird. Und er sprach über die Entwicklungen am physischen Goldmarkt. Im Folgenden finden Sie, was Eric Sprott in diesem bemerkenswerten Interview zu sagen hatte:

Sprott: Wir haben die Chinesen, die in den Markt gehen und zusätzlich 1.500 Tonnen Gold kaufen. Dann haben wir die Zuflüsse beim GLD [weltgrößter börsennotierter Goldfonds], die allein in diesem Jahr bei 1.000 Tonnen Gold liegen könnten. Die Inder haben die Gesetzgebung [hohe Einfuhrzölle auf Goldimporte] bisher zwar noch nicht geändert, aber ich glaube, dass das bevorsteht und sie dann wieder zu ihrem normalen Kaufverhalten zurückkehren können.

Wir wissen, dass es bei der Goldproduktion zu Einbrüchen kommen dürfte, was auf die mangelnde Finanzierung, die Schwierigkeiten, Projekte bewilligt zu bekommen, die fehlende Bereitschaft, Projekte durchzuführen, und den massiven Rückgang bei Explorationsprojekten zurückgeht.

Aus langfristiger Perspektive sind daher alle Auslöser [für einen massiven Goldpreisanstieg] gegeben. Der unmittelbare Auslöser wird sein, dass eine physische Goldauslieferung platzen wird. Ich habe keine Ahnung, wann es soweit sein wird, doch an irgendeinem Punkt werden sie sich nicht in der Lage sehen, das physische Gold auszuliefern.“

Eric King: „Das hört sich ja fast so an, als hätten Sie das Gefühl, dass ein Scheitern bei der Auslieferung unmittelbar bevorsteht.“

Sprott: „Also ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es nicht unmittelbar bevorstehen würde. Als ich im Jahr 2000 in den Goldmarkt einstieg, las ich Frank Venerosos Buch über Gold. Er legte darin nahe, dass die Zentralbanken – die erklärten, dass sie rund 35.000 Tonnen Gold halten würden – in Wahrheit wohl nur 18.000 Tonnen Gold hatten.

Und ich stoße überall auf Daten, die nahelegen, dass die Goldnachfrage die jährliche Goldversorgung um über 2.000 Tonnen übersteigt. Das Metall kann also nur von einem Ort stammen – den (westlichen) Zentralbanken. Das ist auch der Grund, warum ich 2012 den Artikel ´Haben die Zentralbanken noch irgendwelches Gold übrig?` schrieb.

Und dann haben wir noch die Daten aus den USA, wonach die USA jeden Monat 40 Tonnen Gold exportieren, und Großbritannien exportiert pro Monat 112 Tonnen Gold in die Schweiz, und Großbritannien produziert ja noch nicht einmal irgendwelches Gold. Also, wo kommt dieses Gold her?

Diese Zahlen deuten alle auf eine Goldpreisdrückung hin, und sie sagen einem, dass das Spiel an einem bestimmten Punkt vorbei sein wird. Ich glaube, dass wir uns jetzt sehr nah an diesem Endpunkt befinden könnten. Ich weiß, dass viele Ihrer Leser und Zuhörer den Kommentar eines Bloomberg-Reporters gesehen haben, der nahelegte, dass die Tresore der Bank von England jetzt leer sind.

Ja ich vermute, dass da sehr viel Wahres dran ist – das Angebot trocknet aus, und eines Tages werden sie einfach aufgeben, genauso wie sie die Gelddruck-Strategie aufgeben sollten. Sie haben mit all dem nichts erreicht. All dieses Zeug ist völlig unsinnig; es funktioniert nicht. Das Einzige, was wir machen, ist, die Schulden nur noch höher aufzutürmen. Aber mit den Schulden gehen Kosten einher, und diese Kosten nehmen fortwährend weiter zu.

Ein Großteil der Maßnahmen, um den Goldpreis unten zu halten, wird nicht funktionieren. Wie soll jemand allen Ernstes glauben, dass die Inflation bei gerade einmal 2% liegt! Das ist einfach nur lächerlich, und selbst die Öffentlichkeit hat jetzt begriffen, dass es lächerlich ist. Die Zentralplaner haben ein Spiel gespielt, das nicht funktioniert hat, und dafür werden sie einen hohen Preis zahlen müssen.

Wenn Sie sehen, wie eine Bank in die Pleite abrutscht, was ist das Erste, woran Sie denken? ´Ich muss mein Geld aus der Bank rausholen, aber wo soll ich es hinstecken? Ich sollte mir hier etwas Vernünftiges einfallen lassen.`

Nach wie vor hören wir, dass die Probleme mit den faulen Krediten zunehmend schlimmer werden, die Handelsvolumina bei den Geschäftsbanken weiter rückläufig sind und Spreads weiter sinken. Ich würde mein Geld nie in einer Bank halten, da sie viel zu stark gehebelt und viel zu riskant sind.

Es ist lustig, dass die Menschen die Banken nicht als riskant erachten, aber wenn man seine Ersparnisse zu einer Bank schafft, dann leiht man der Bank dieses Geld im Grunde genommen. Und wenn man jemanden Geld leiht, der es einem nicht zurückzahlt, steckt man selbst in der Falle. Die deutsche Regierung hat Bail-ins ja kürzlich erst erlaubt – die Vorbereitungen laufen also. Und jeder weiß, dass es in der Bankenbranche ein Problem geben wird, weil sie nach normalen Standards des Bankenwesens einfach viel zu stark gehebelt sind. Unsere Zeit wird also kommen.“

Eric Sprott führte weiter aus:

„Vielleicht sollte ich noch über die eine Sache sprechen, die meines Erachtens zur bedeutendsten Entwicklung dieses Jahres werden wird. Also es würde mich wirklich wundern, wenn Gold dieses Jahr nicht irgendetwas macht, denn im letzten Jahr wurde gemeldet, dass es beim GLD zu Abflüssen von 700 Tonnen Gold kam, und wir sprechen hier von physischem Gold, das in den Markt verkauft wurde.

Und jetzt sind wir in 2014, und bisher sind die Bestände des GLD um 12 Tonnen Gold gestiegen, was praktisch nichts ist. Vielleicht werden es bis Ende des Jahres 20 Tonnen sein, aber wenn man sich die Dynamik anschaut – also dass dieses Jahr 700 Tonnen Gold nicht in den Markt gelangen und der GLD sogar wieder Zuflüsse zu verzeichnen hat –, dann weiß man auch, dass es hier in einem 4.000-Tonnen-Markt allein aufgrund des GLD eine Lücke von 800 Tonnen gibt.

Wer wird diese 800 Tonnen Gold bereitstellen? Die Goldversorgung wird ja nicht steigen. Ich gehe davon aus, dass es aus Sicht des physischen Markts jede Menge Gründe gibt, warum Gold dieses Jahr wahnsinnig gut laufen wird, und ich gehe davon aus, dass sich bei den Papiertypen gewissen Probleme manifestieren werden. Ganz gleich, ob jemand an der Comex die Auslieferung verlangen wird oder ob die Chinesen ihr Gold nicht bekommen – irgendetwas in dieser Art wird angesichts der uns vorliegenden Daten passieren müssen.

Netdania.com---Goldpreis-in-US-Dollars
Netdania.com – Goldpreis auf Tagesbasis in US-Dollars. Zum Vergrößern anklicken.

Und darauf werden wir halt warten müssen, aber ich glaube, dass wir bis zum 11.03.2014 trotzdem einen ziemlich guten Jahresbeginn hatten. Gold legte eine sehr starke Rally hin, und dann setzte plötzlich diese massive Trendumkehr ein, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gab. In den letzten anderthalb Monaten gab es eine weitere ordentliche Rally und dann wurde sie wieder mittels eines dieser steilen Abschwünge abgebrochen. Aber diese (Drückungs-Aktivitäten) können nicht auf ewig fortgesetzt werden.

Hoffentlich kommen die Handelsbanken zu der Schlussfolgerung, dass das Spiel immer unprofitabler wird, so dass die physische Angebots- und Nachfragesituation endlich die Preisfindung übernehmen kann. Das wäre sehr aufregend, weil es ein Leichtes ist, sich vorzustellen, wie der Preis dann auf USD 2.000 pro Unze steigen würde. Und natürlich sind zahlreiche Analysen erstellt worden – egal, ob sie nun auf der Geldmenge oder der realen Inflation beruhen –, die sagen, dass der Goldpreis zwischen USD 5.000 und USD 10.000 pro Unze liegen müsste, und ich glaube, dass das auch so kommen wird …

Ich habe eine Gold-Anleihe gesehen, die im 19. Jahrhundert ausgeben wurde. Sie wurde 1888 ausgegeben und mit 6% verzinst. Ich habe es durchgerechnet, den Zinseszins ermittelt und das mit dem steigenden Goldpreis verrechnet, und ich kam zu dem Ergebnis, dass diese USD 1.000 Goldanleihe heute USD 60 Millionen wert ist.

Und wissen Sie was – genau das ist die Geschichte von Gold. Gold schützt einen in gefährlichen Phasen und gibt einen diesen riesigen, übergroßen Gewinn – ungeachtet der extrem gewaltsamen und brutalen Angriffe (auf den Goldpreis), wo alle versuchen, sie davon abzuhalten, in diesen Markt zu gehen. Ich hoffe, dass all Ihre Leser und Zuhörer über das Durchhaltevermögen verfügen, um an ihrem Kurs festzuhalten und weiter zu kaufen, so wie ich es tun werde, und ich freue mich schon auf die künftigen Zugewinne.“

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