Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 04.12.2014

Warum führen die Zentralbanken gegenwärtig direkte Aktienkäufe und Futures-Käufe durch? Ganz einfach – aufgrund der Euro-Krise! Ich hatte ja darüber berichtet, dass die Zentralbanken Aktien gekauft haben, weil bei den Zentralbankreserven zurzeit eine echte Krise im Gang ist.

Hinter den Kulissen besteht die Notwendigkeit zu diversifizieren, da durch die Euro-Krise eine Reserve-Krise geschaffen wurde. Es gibt keine echte Alternative zum US-Dollar, was mit dem fehlerhaften Design des Euros zusammenhängt. Ja selbst der chinesische Yuan hat den Euro als Handelswährung mittlerweile überholt.

Der US-Dollar ist jetzt zur unumstrittenen Weltwährung aufgestiegen. Die Vorstellung, dass der Euro den Dollar als Weltreservewährung ersetzen würde, war das typische Mantra von Leuten, die von Währungen nicht die geringste Ahnung haben. Dank der Struktur des Euros bestand nie die Aussicht darauf, dass der Euro den Dollar ersetzt – genauso wenig wie der japanische Yen oder der chinesische Yuan.

Solange die Staatsschulden nicht abgeschafft werden, ist der US-Dollar die einzige Alternative. Die US-Schulden sind das Fundament der Weltwirtschaft, um ihre Gelder zu parken. Wenn wir die Fähigkeit der Staaten abschaffen, Schulden aufzunehmen, ja dann können wir auch wieder zum ursprünglichen Design der US-Notenbank zurückkehren.

Ursprünglich hat die US-Notenbank Unternehmensanleihen aufgekauft, um die Wirtschaft anzukurbeln. Während des Ersten Weltkriegs wies die US-Regierung die US-Notenbank an, Staatsanleihen aufzukaufen. Und das ist bis heute nicht rückgängig gemacht worden. Heute händigen sie den Bankern Milliarden aus in der Hoffnung, dass die Banken diese Gelder dann an die Unternehmen weiterreichen. Die Banken treiben stattdessen aber Eigenhandel.

Die Zentralbanken sind in Institutionen verwandelt worden, die unfähig sind, in der Wirtschaft irgendetwas zu bewerkstelligen, da all ihre Maßnahmen indirekter Natur sind. Sie kontrollieren rein gar nichts. Es ist eine Illusion, und die Presse hält diese Illusion weiter aufrecht, weil die Eigentümer der Presse ihre politisch korrekten Eigeninteressen verfolgen.

Und genau hier kommen auch die Aktien ins Spiel. Die Zentralbanken haben begriffen, dass sie die Gelackmeierten sind, weil sie einzig korrupte Banken retten oder Staatsanleihen aufkaufen können – Staatsanleihen, auf die ohnehin die Zahlungsunfähigkeit erklärt werden wird. Ja, das ist ein echtes Untergangs-Szenario. Durch den Zusammenbruch des Euros und des japanischen Yens bleiben daher im Hinblick auf die Zentralbankreserven keine anderen nennenswerten Alternativen mehr übrig.

Die USA können ihre Schulden gar nicht so schnell ausweiten, wie nötig wäre, um die gesamte Weltwirtschaft zu versorgen, da die Euro-Krise weiter anhält und in Japan eine Finanzkernschmelze stattfindet.

Das gehört mit zu der Aktienmarkt-Rally, vor der wir gewarnt haben. Und es kann auch zur Ursache einer Phasentransformation werden, die den Dow Jones auf über 40.000 Punkte treiben wird, wenn die ersten Staatspleiten einsetzen.

Die großen institutionellen Anleger brauchen ein Ventil. Privatpersonen können sich Goldmünzen kaufen, um sie dann im Sparstrumpf zu verstecken. Das Big Money kann sich aber nicht mit handfesten physischen Vermögenswerten herumschlagen. Sie brauchen heutzutage elektronische Vermögenswerte.

Also, halten Sie sich gut fest. Dieser Ritt ist keineswegs vorüber. Es fängt gerade erst an, interessant zu werden.

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