Nach dem globalen Staatsschulden-Crash werden sich die Staaten wohl auf irgendeine Form einer neuen globalen Währung zurückziehen, die als Abrechnungsmechanismus unter den Ländern fungieren wird, vornehmlich, um damit von dem Scheitern des Sozialismus und den katastrophalen Folgen des marxistischen Interventionismus abzulenken und die Staatspleiten zu übertünchen

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 10.03.2015

Frage: „Glauben Sie, dass es eine Verschwörung gibt, um eine Eine-Welt-Währung zu schaffen, die dann unter den Zentralbanken Verwendung findet?“

Antwort: Nein. Das wird von den eingefleischten Verschwörungstheoretikern verbreitet, die davon ausgehen, dass es einen gigantischen Plan gibt, den Leute ausgeheckt haben, die tatsächlich irgendetwas kontrollieren würden. Das ist im Grunde eine sehr marxistische Auffassung, da es impliziert, dass der Staat in der Lage sei, die Gesellschaft dauerhaft zu manipulieren. Sie begreifen einfach nicht, dass keiner riesigen Verschwörung bedarf, um bei irgendeiner Art von Eine-Welt-Währung zu landen.

Genau dieselben Ideen standen ja auch hinter der Schaffung des Euros und sie haben sich ja mittlerweile als totaler Reinfall herausgestellt. Ich muss mich wirklich fragen, ob diese Verschwörungstheorie nicht Teil einer Desinformationskampagne ist, um künftige Kriege zu rechtfertigen, da keine Regierung ihre Souveränität an eine mysteriöse, allmächtige Gruppe abtreten wird.

Schauen Sie sich doch nur Europa an. Dort kommt es zurzeit von Griechenland bis hin zu Italien zum Backlash und selbst in Frankreich nimmt die Stimmung gegen den Euro immer stärker zu. Ich war persönlich mit Margaret Thatcher befreundet, die Großbritannien rettete, indem sie sich gegen eine „politische Union“ in Europa einsetzte und dafür kämpfte, dass es bloß eine „Wirtschaftsunion“ sein würde.

Die Vorstellung, dass ein europäischer Einheitsstaat Krieg in Europa verhindern würde, hat sich als falsch herausgestellt – in Wahrheit wurden die Aussichten auf Bürgerkrieg in Europa dadurch sogar noch erhöht.

Wir befinden uns auf dem Weg in Richtung einer Eine-Welt-Währung, und zwar nicht weil es sich irgendwer so ausgedacht hat und ganz bestimmt auch nicht freiwillig, sondern einfach aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten heraus, nicht aus politischen. Wir haben China und Russland, die sich darüber aufregen, dass der US-Dollar derzeit im Grunde die Eine-Welt-Währung ist. China hat Maßnahmen ergriffen, um den US-Dollar vom Thron zu stoßen. Aber warum würde sich China überhaupt darüber aufregen, wenn es hier eine gigantische Verschwörung gäbe?

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Diejenigen, die behaupten, dass es einen koordinierten Plan gibt, hören auch das Gras wachsen und können nachts nicht schlafen, weil sie überall Schatten sehen. Sie gestehen den Menschen viel zu viel Wissen und Macht zu und weigern sich, zu akzeptieren, dass wir uns einfach nur in einem rasenden Taxi befinden, an dessen Steuer ein Känguru sitzt – und das ist in Wahrheit noch viel schlimmer, denn es gibt keinen Plan.

Da haben wir Obama, der alles daran setzt, einen Dritten Weltkrieg zu schaffen und sogar schon probiert hat, Russland aus dem Swift-System zu werfen. Die Obama-Regierung hat in Syrien versucht, einen Krieg zu beginnen, und sie wurde dabei erwischt, wie sie Beweise gefälscht hat, die nahelegen sollten, dass der Iran über Massenvernichtungswaffen verfügt. Obamas Missbrauch der NSA hat Amerikas Rolle als technologischer Weltmarktführer untergraben. Wie kann jemand, der noch ganz bei Trost ist, da behaupten, dass es einen kollektiven Plan gäbe, die Welt harmonisch in Richtung einer Eine-Welt-Währung und Eine-Welt-Regierung zu steuern?

Hier geht es um Macht und Politik. Das ist vergleichbar mit einem 2-Jährigen, der sein Spielzeug nicht teilen will. Da braucht es überhaupt keine verwegene Verschwörung, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Wir leiden derzeit unter Rechtsanwälten, die Staaten lenken wollen, aber über keinerlei praktische Erfahrung verfügen, um zu wissen, wie das überhaupt geht.

Die USA ist gar nicht gewillt, ihre politische Macht auf eine solche Art mit Gruppen zu teilen, die sie als ihre Feinde erachten. Also bitte! Es gibt ja bereits unglaubliche Streitigkeiten unter den Ländern, allein was die Sanktionen gegen Russland anbelangt. Victoria Nuland ist ja für ihren „F**k the EU!“-Kommentar berühmt geworden, der bei einem Gespräch mit dem amerikanischen Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt, heimlich aufgezeichnet wurde. Sie will die Welt beherrschen.

Also ich persönlich glaube, dass wir aufgrund des Zusammenbruchs des Euros und der Ansteckung, die dann Japan in Mitleidenschaft ziehen wird, in eine Eine-Welt-Währung gezwungen werden. Das wird dann die „Lösung“ werden, um den Reinfall des Sozialismus zu übertünchen.

Seit 2007 befinden sich alle Wirtschaften bis auf die USA in einem Abwärtstrend. Die USA sind derzeit die einzige noch verbliebene Wirtschaft, die das Ganze am Laufen hält. Und wenn die Weltwirtschaft richtig abschmiert, dann schauen Sie sich mal an, wie sie sich gegenseitig die Schuld dafür geben werden.

Die Staatsschuldenkrise wird dazu führen, dass sich eine neue Währung entwickelt, da dies die Methode sein wird, wie die Staaten ihre Pleiten abwickeln werden.

Ich würde ja gerne glauben, dass unser Vorschlag Gehör findet, und die Kreditaufnahme der Staaten ein Ende haben wird, da ohnehin keine Regierung beabsichtigt, irgendetwas davon wieder zurückzuzahlen. Aber sein wir mal realistisch: Der Zusammenbruch, auf den die Welt nun zusteuert, geht auf das Scheitern des Marxismus zurück. Das ist das entscheidende Element – die Vorstellung, dass der Staat in der Lage sei, die Wirtschaft zu managen. Die Verschwörungsfanatiker akzeptieren also im Grunde den Marxismus als Grundtheorem. Das ist auch der Grund, warum sie daneben liegen, und die Entwicklungen nach Herbst 2015 werden dies auch zunehmend stärker verdeutlichen.

Unsere größte Gefahr wird sein, dass es zu mehr Autoritarismus kommen könnte. Es wird Menschen geben, die behaupten werden, dass es die Reichen oder irgendwelche anderen Dinge gewesen sind, die den Euro davon abgehalten haben, zu funktionieren. Sie werden sich der rohen Gewalt zuwenden, um die Menschen dazu zu bringen, ihre Ideen zu akzeptieren. Sie werden nicht einfach so kampflos aufgeben.

Genauso wie sich Athen in Richtung Demokratie bewegte, gibt es überall den fortwährenden Kampf der Oligarchen, die versuchen, sich erneut an die Macht zurück zu kämpfen. Es gibt keine einheitliche kollektive Verschwörung. Die Natur des Menschen wird eine einheitliche Vorstellung niemals akzeptieren. Das ist in der Geschichte kein einziges Mal zu beobachten gewesen. Es wird immer ein Kampf zwischen zwei sich entgegenstehenden Kräften geben.

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