Propagandafront.de, 11.08.2010

Viele Wirtschaftsbeobachter sind immer noch der Meinung, dass die weltweite Wirtschaftskrise, in der wir uns aktuell befinden, eine deflationäre Wende nehmen könnte. Was diese Beobachter jedoch nicht verstehen dürfen oder wollen, ist die Tatsache, dass den weltweit vorhandenen geldwerten Titeln nur ein winzig kleiner Teil an Realgütern gegenübersteht.

Sollte diese Blase eines Tages platzen, werden alle Halter von Papiergeldtiteln versuchen in Realwerte zu gehen. Der Autor Frank Gue bezeichnete dieses Phänomen als „den großen Bruder des Bank Runs“. Im Gegensatz zum „Bank Run“ führt der „Wirtschaftsrun“ (Economy Run) nicht nur zur Schließung von Finanzinstitutionen, sondern zum vollständigen Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft:

„…Wir haben aus den Augen verloren, wofür das Finanzwesen da ist. Einst unterstützte das Finanzwesen die Schaffung wirklichen Vermögens (z. Bsp. die Kreditvergabe zum Bau einer Fabrik), heute unterstützt das Finanzwesen jedoch das Finanzwesen, welches das Finanzwesen unterstützt…Wir sollten begreifen, dass es nur drei Quellen echten Vermögens gibt: Rohstoffgewinnung, Herstellung und Agrarwirtschaft. Der Rest von uns schiebt nur Papierstapel hin und her. Geld ist nicht Vermögen. Der Nominalwert aller offenen Finanzinstrumente wird weltweit auf USD 600 Billionen geschätzt, das ist ungefähr das 10-fache des gesamten Bruttosozialprodukts des Planeten. Es ist daher offensichtlich, dass wahrscheinlich rund 90% der USD 600 Billionen nur fiktives Vermögen sind. Wenn das Vertrauen verlorengegangen ist und zu viele Leute versuchen Kasse zu machen, zu einer Zeit, wo die fiktive Natur einiger Wertpapiere für alle verständlich wird; brechen die Märkte zusammen und wir haben einen Economy Run, den großen Bruder des Bank Runs…“

Der in seinen Voraussagen in der Regel erschreckend genaue Investor Peter Schiff verdeutlichte die aktuelle, extrem schwerwiegende Wirtschaftssituation, indem er kürzlich in einem Interview herausstrich, dass sich die USA in der frühen Phase einer Depression befinden und diese auf alle Fälle inflationären Charakter haben wird. In einem Interview mit Fool.com erklärte er:

„Wir befinden uns gerade in der Frühphase der Depression. Für die durchschnittlichen Amerikaner wird es ein schreckliches Erlebnis werden. Sie werden dabei zusehen müssen, wie ihr Lebensstandard einbricht. Die Lebenshaltungskosten werden dramatisch ansteigen. Bei lebensnotwendigen Gütern wie Energie, Kleidung und anderen Dingen werden die Preise stark ansteigen. Bildung und Gesundheitskosten werden weiterhin durch die Decke schießen. Millionen weiterer Amerikaner werden ihre Arbeitsplätze verlieren und wir werden alle unsere Freiheit und unsere Rechte verlieren…

Das traurige an der Sache ist, dass es die Mittelklasse auslöschen wird. Angehäufte Ersparnisse werden weg sein.“ [Hervorhebungen hinzugefügt]

Schiff strich in dem Interview ebenfalls deutlich heraus, was Deflation ist und was nicht:

Wir werden fallende Aktienpreise und Immobilienpreise haben. Das hat nichts mit Deflation zu tun. Die Preise steigen. Öl liegt bei USD 82 pro Barrel und steigt. Der japanische Yen ist auf einem 15-Jahreshoch gegenüber dem Dollar. Die Regierung druckt einen Haufen Geld. Das sind Zeichen der Inflation. Deflation ist gesund. Das ist es, was wir brauchen. Unglücklicherweise werden wir Dank der Strategie der FED und der Regierung Inflation bekommen.“ [Hervorhebungen hinzugefügt]

Und das ist es genau, was viele Beobachter nicht nachvollziehen können. Wenn Finanzwerte wie Aktien, Immobilien (ist heutzutage auch ein überteuertes Spekulationsobjekt), Derivate, Banknoten und Ähnliches abwerten, ist das völlig unerheblich im Hinblick auf die Fragestellung, ob wir Inflation oder Deflation vorliegen haben. Viel wichtiger ist es, ob die Lebenshaltungskosten des Durchschnittsbürgers im Jahresvergleich um 30% ansteigen oder absinken werden und Schiff sagt voraus, dass das Erstere der Fall sein wird.

Neeraj Chaudhary, ein Mitarbeiter in Schiffs Investmentfirma Euro Pacific Capital, schrieb zum Wertverlust bei Immobilien in einem inflationären Umfeld:

„Noch besorgniserregender ist der aktuelle Einbruch der Häuserpreise vor dem Hintergrund der Preisinflation. In der Ersten Großen Depression haben unsere Großeltern vielleicht beim Wert ihrer Häuser verloren, aber Güter des täglichen Bedarfs (Milch, Windeln, Autos usw.) sind zur selben Zeit ebenfalls preiswerter geworden. Das plusterte ihr Sicherheitspolster auf, als sie es am meisten benötigten. Heute ist es so, dass die Preise für Verbrauchsgüter steigen, während der Wert des Häuserkapitals (unserem Hauptvermögensspeicher) sinkt. Da steckt man wirklich in der Klemme.“ [Hervorhebungen hinzugefügt]

Dieses Sicherheitspolster wird Ihnen in der Zweiten Großen Depression, in der sich die gesamte Welt nun befindet, nur durch vernünftigen Zivil- und Vermögensschutz ermöglicht. Physische Gold- und Silberinvestitionen sind die einzigen Orte, wo ein durchschnittlicher Deutscher heutzutage investiert sein sollte um sich auf die Verschärfung der Krise – sei sie nun absichtlich so entworfen worden oder in der Tat zufällig – entsprechend vorzubereiten.

Juni dieses Jahres erklärte Schiff, wann die nächste Phase der Depression einsetzen wird:

„Die letzte uns verbliebene Stütze bestand in der Aktivität der asiatischen Zentralbanken, die ihre Herkulesanstrengungen fortsetzten um dem Dollar und der Rettung der Amerikaner mit niedrigen Zinssätzen und billigen Importen beizuspringen. Wenn die Staatsschuldenkrise in Amerika jedoch wieder in den Mittelpunkt rückt, sollten Sie darauf gefasst sein, dass die politischen Entscheidungsträger in Asien endgültig daraus schlau geworden sind. Wenn diese Stütze erst einmal weg ist, wird die Ernsthaftigkeit unserer Situation nicht mehr zur Diskussion stehen und es wird dann auch nur noch wenig Streit darüber geben, dass es sich hier um eine Depression handelt.“ [Hervorhebungen hinzugefügt]

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