Gold durchbricht die psychologisch wichtige Marke von USD 1.500 pro Unze, Silber schießt auf ein neues 31-Jahreshoch

Propagandafront.de, 22.04.2011

Gold und Silber konnten in dieser Handelswoche erneut neue Bestmarken verzeichnen. Gold ging am Donnerstag mit einem neuen Allzeitrekord von USD 1.504,60 pro Unze aus dem Handel. Dieser neue Höchststand ist das bisherige Ergebnis eines Runs, bei dem das Metall 7 Tage in Folge mit Zugewinnen aus dem Handel ging, wobei während der letzten 5 Handelstage bei den Tagesschlusskursen jeweils neue Allzeithochs markiert wurden.

Das gelbe Metall legte somit gegenüber seinem bisherigen Jahrestiefststand, der am 27.01.2011 mit USD 1.313,50 pro Unze erreicht wurde, um fast USD 200 zu. Seit Beginn dieses Jahres hat sich Gold um 7% verteuert, innerhalb der letzten 12 Monate konnte Gold um rund 32% im Preis zulegen.

Noch beeindruckender zeigte sich die Kursentwicklung von Silber. Silber ging am Donnerstag mit einem neuen 31-Jahreshoch von USD 46,57 pro Unze aus dem Handel und konnte damit gegenüber seinem bisherigen Jahrestief vom 25.01.2011 in Höhe von USD 26,81 pro Feinunze um atemberaubende USD 20 zulegen. Das entspricht einem Zugewinn von 70% innerhalb der letzten 3 Monate. Innerhalb der letzten 12 Monate hat sich Silber um über 160% verteuert.

Silber – Verschwörungstheorien machen die Runde

Die Financial Times berichtete am 21.04.2011 bezüglich des starken Anstiegs des Silberpreises, dass im Internet immer mehr wilde „Verschwörungstheorien“ zirkulieren würden. Zu diesen Theorien gehören laut der Finanzzeitung unter anderem geheime Aufkäufe eines russischen Milliardärs, geheime Aufkaufprogramme durch die chinesische Zentralbank und andere Zentralbanken sowie massive Aufkäufe seitens chinesischer Händler.

„Von der Warte aus, dass sich Silber in einer derart umfassenden Spekulationsblase befindet, ist jedoch sicher, dass eine scharfe und schmerzhafte Korrektur nicht ausgeschlossen werden kann.

Auch hier kann die Geschichte hilfreich sein. Nach dem Squeeze der Gebrüder Hunt im Jahre 1980 brach der Silberpreis innerhalb von 4 Monaten um 80% ein. Die Hunts wurden später aufgrund der Marktmanipulation zur Rechenschaft gezogen und gingen bankrott,“ [Hervorhebungen hinzugefügt]

so die Financial Times, die hier selbst mit der besten aller Verschwörungstheorien aufwartet, was dann sogar noch als Rückblick in die „Geschichte“ verkauft wird.

Interessierte Beobachter des Silbermarkts wissen jedoch, dass die beiden maßgeblichen US-amerikanischen Börsen, die zu jener Zeit mit Silber handelten, die COMEX und die CBOT, kurz vor der Pleite standen, da sie kaum noch über physisches Silber verfügten, das sie hätten ausliefern können.

Silberpreisentwicklung 2011 - Zum Vergrößern anklicken.

Die COMEX und die CBOT änderten daher ganz einfach die Regularien und löschten die Käuferseite, also die Silber-Long-Positionen, vollständig aus, was von der US-Aufsicht für Termin- und Optionsscheinhandel, CFTC, gedeckt und für gut befunden wurde. Und wo kein Käufer ist, kann der Preis auch nicht steigen. Der Silberpreis wurde gebändigt, während die Gebrüder Hunt als Sündenböcke vorgeführt wurden. Die National Inflation Association kommentiert dies so:

„Fakt ist, dass die Gebrüder Hunt eine konzentrierte Silber-Long-Position in Höhe von 100 Millionen Unzen hielten, wohingegen JP Morgan aktuell eine konzentrierte Silber-Short-Position in Höhe von rund 122,5 Millionen Unzen hält. Während es für die Hunts nicht möglich war, ihre Long-Position zu verkaufen, ohne dabei einen Crash des Silberpreises zu verhindern, ist es nun für JP Morgan nicht möglich, ihre ungedeckten Short-Positionen glattzustellen, ohne dass dies eine Explosion des Silberpreises zur Folge hätte.“

Wie Sie anhand der nachfolgenden Aufstellung sehen können, belaufen sich die von der CFTC erfassten Netto-Short-Positionen im Silbermarkt aktuell auf rund 250 Millionen Unzen (rund 140 Tage der weltweiten Jahresproduktion von Silber), wobei alleine die 4 größten Halter dieser Papiere Silber-Shorts in Höhe von rund 200 Millionen Unzen halten.

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Nach Einschätzung des Geschäftsführers von Sprott Asset Management, Eric Sprott, fließt aktuell mindestens genauso viel Geld in den Silbermarkt wie in den Goldmarkt, und das obwohl sich die Investmentkapazität des Silbermarkts gerade einmal auf rund 8% des Goldmarkts beläuft. Sprott erklärte, dass Silber seines Erachtens immer noch das beste Investment dieses Jahrzehnts sei und die Anleger aufgrund der Angebots-Nachfrage-Dynamik auch in den kommenden Jahren reichlich belohnt würden.

John Embry merkte bezüglich des aktuellen Silber-Runs im Interview mit Eric King an:

„Nun ja, meiner Meinung nach spielen hier drei Faktoren eine Rolle. Wir sprachen bereits in der Vergangenheit über die riesigen Short-Positionen, die im Besonderen seitens JP Morgan Chase gehalten werden. Ich bin der Meinung, dass dies zu einem riesigen Mühlenstein um ihren Hals werden wird – und wenn man das nicht versteht, so ist man meines Erachtens auch nicht in der Lage, den Aufwärtsschub bei Silber richtig zu erfassen.

Und wenn wir das jetzt noch auf die Tatsache übertragen, dass die Investmentnachfrage und die Industrienachfrage stabil sind und das verfügbare Silber zur Neige geht, dann hat man auf einmal eine ganz großartige Angebots-Nachfrage-Situation vorliegen. Und das Ganze spielt sich ja auch noch vor dem Hintergrund der Geldentwertung ab, die meiner Meinung nach weiter anhalten dürfte und sich wohlmöglich sogar noch intensivieren könnte – und schon hat man das perfekte Explosionsgemisch.

Ich will damit sagen, dass diese Leute, die versuchen die Höchstkurse für Silber zu antizipieren, hier einen Fehler machen – Silber kann von hier aus sonstwohin nach oben schießen.“

Gold – Der kommende Gold-Tsunami, der alles auslöscht

Nun ja, während sich beim Silbermarkt die Geister scheiden, wenn es darum geht, die Kursbewegungen zu erklären, und die überwältigende Mehrzahl der Anleger nur staunend von der Ferne aus dabei zusieht, wie sich die Silberrakete in die Stratosphäre aufmacht, ranken sich um den Goldmarkt zwar nicht weniger (ja eigentlich sogar mehr) Verschwörungstheorien, doch sind die Anstiege des Goldpreises bedeutend einfacher zu erklären.

Obschon Silber ebenso wie sein großer Bruder seit Jahrtausenden als Geldmetall fungiert und die Anleger zuverlässig vor Totalverlust schützt, ist unstreitig, dass der Goldmarkt wesentlich stabiler als der schwankungsfreudige Silbermarkt ist, und die Kaufkraftentwertung von Papiergeld daher auch bedeutend besser anzeigt.

Goldpreisentwicklung 2011 - Zum Vergrößern anklicken.

Und da die US-Notenbank Federal Reserve gegenwärtig über 80% aller neuen US-Staatsschulden aus dem US-Finanzministerium mit frischen aus dem nichts geschaffenen US-Dollars aufkauft – was euphemistisch „Monetisierung“ oder auch „quantitative Lockerung“ genannt wird – kommt es natürlich auch zu den fortwährenden Anstiegen des Goldpreises. Der renommierte Rundbriefautor Richard Russell führte bezüglich des Durchbruchs der psychologisch wichtigen Marke von USD 1.500 pro Feinunze aus:

„Der verzweifelte Kampf, den Goldpreis unter USD 1.500 zu halten, geht weiter…Ich bin gespannt, ob Gold im Juni mit über USD 1.500 aus dem Handel gehen wird, oder ob die Anti-Gold-Riege in der Lage sein wird, Gold (wieder) unter USD 1.500 zu drücken…Was wir hier erleben ist der Kampf der Anti-Gold-Meute und der Manipulanten gegen den großen Haupttrend von Gold.

Aber warum kämpft man überhaupt darum, Gold unter USD 1.500 zu halten? Die Märkte neigen dazu, vor großen Zahlen Halt zu machen. Viele von uns alten Hasen erinnern sich noch an den Kampf des ´Dows um die 1.000`. Wir wissen noch, wie der Dow Monat für Monat darum kämpfte, nachhaltig über der Marke von 1.000 aus dem Handel zu gehen…

Beim dem Kampf, ob Gold über der Marke von USD 1.500 schließt, geht es darum, dass sich Gold, wenn es erst einmal über USD 1.500 liegt, technisch bereits auf dem Weg in Richtung USD 2.000 befindet. Von dort aus ist das nächste Ziel dann USD 5.000. Bei USD 1.500 handelt es sich also um eine psychologische Barriere, die aus Sicht der Bullen überwunden werden muss. Aus Sicht der Anti-Gold-Meute muss Gold auf Basis des Tagesschlusskurses unter USD 1.500 gehalten werden.“

Russel schreibt auch, dass nach seinem Dafürhalten schon bald ein „Gold-Tsunami“ bevorstünde:

„Die Panik, Gold zu kaufen, wird alles andere übertrumpfen. Es wird eines der größten Finanzphänomene sein, das die heutigen Finanzinvestoren jemals zu Gesicht bekommen werden. Es wird alles andere auslöschen…Nach der Ruhe kommt der Sturm. Und wir haben beobachten können, wie Gold innerhalb der vergangenen 10 Jahre in einer Atmosphäre der Ruhe im Preis anstieg. Der große Gold-Tsunami steht bevor. Er wird historisch sein.“

Dieser „Sturm“ dürfte wohl auch die Papiergeschäfte am Edelmetallmarkt zum Erliegen bringen. Der Edelmetallexperte Adrian Douglas wies bereits in der Vergangenheit darauf hin, dass auch der Goldmarkt mithilfe von Terminkontrakten, Optionen sowie anderen Finanzderivaten und dubiosen Geschäftspraktiken massiv manipuliert wird. Im August 2010 führte Douglas dazu aus:

„Der [in den 60er Jahren ins Leben gerufene] Londoner Goldpool scheiterte, da er nicht genügend Gold hatte, um die Nachfrage zu befriedigen. Zu jener Zeit war der Papiermarkt nicht so dominierend. Im Gegensatz dazu ist es der Verkauf riesiger Mengen an Papiergold, mit dem es dem Goldkartell gelingt, den gegenwärtigen Drückungsplan unter Kontrolle zu halten. Aber dadurch haben sie unabsichtlich auch gleich die Saat ihres eigenen Niedergangs gelegt.

Ich schätze, dass für 45 Unzen Gold, die an nicht zugewiesene Konten verkauft worden sind, je 1 Unze an Gold in den Tresoren lagert. Wenn nur ein Bruchteil dieser Investoren sein Gold einfordert, wird es auf die Edelmetallbanken einen Ansturm epischen Ausmaßes geben. Wenn 45 Forderungen damit beginnen, sich nach 1 Unze Gold umzusehen, wird es bei physischem Gold zu einem atemberaubenden Preisanstieg Gold kommen.

Wenn man Eigentümer nicht genau zugewiesener Edelmetalle ist, hat man eine Forderung auf rund 2,3% von dem, was man glaubt zu besitzen…“

Sparer, die darüber nachdenken, sich mit Gold und Silber vor der fortwährenden Entwertung bzw. einem Totalausfall der Fiatwährungen zu schützen, sollten sich daher eher physischen Edelmetallen zuwenden, anstatt Papierprodukte nutzen. Bob Chapman vom International Forecaster schrieb diesbezüglich:

„Der physische Markt wird vorangehen und am Ende zum wirklichen Markt werden. Futures, Optionen, Derivate und börsennotierte Fonds werden dann aufgrund von Korruption keine Rolle mehr spielen. Wahrscheinlich wird der Handel damit dann aufgrund nicht mehr bedienbarer Kontrakte ausgesetzt.“

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