Sparer, die ihre hart erarbeiteten Papiergeldersparnisse mithilfe von Edelmetallen vor Kaufkraftentwertung und Totalverlust schützen wollen, kaufen während der Sommermonate meist günstiger

Propagandafront.de, 16.06.2011

Während die europaweiten Proteste und Ausschreitungen gegen die Austeritätsmaßnahmen weiter anhalten, Deutschland sich auf die Frauenfußball-WM freut und die Urlaubszeit gerade ihren Anfang nimmt, plätschert der Silberpreis auf Eurobasis seit seiner Korrektur vor 6 Wochen vor sich hin, als wäre der Euro eine der stabilsten Währungen auf dem Planeten. Die Welt kann ja so idyllisch sein…

Und in der Tat ist beides normal: Eine Konsolidierungsphase des Silberpreises genauso wie eine Seitwärtsbewegung während der Sommermonate. Seit Jahresbeginn konnte Silber bisher um gute 8% zulegen. Technisch orientierte Käufer, die bei Silber unterhalb des 50-Tage-Durchschnitts zulangten und Ende Januar dieses Jahres kauften, sind bereits rund 15% im Plus.

Silberpreis seit Jahresbeginn in Euro - Zum Vergrößern anklicken.

Das weiter eskalierende Staatsschuldendebakel in der Eurozone und die anhaltend solide Nachfrage nach physischem Silber müssten sich eigentlich positiv auf die künftige Entwicklung des Silberpreises auswirken. Zumindest spricht die jahrtausendealte Geldgeschichte des weißen Metalls für eine solche Entwicklung.

Sparer, die darüber nachdenken, ihre fortwährend abwertenden Euro-Papierfetzen in echtes Geld umzutauschen, und dabei auch Silber im Blick haben, sollten sich überlegen, wann der richtige Kaufzeitpunkt ist. Silber befindet sich gegenwärtig wieder unter seinem 50-Tage-Schnitt während nun sogar die 200-Tage-Linie in sichtbare Nähe gerückt ist – und, Silber ist historisch gesehen während der Monate Juni, Juli und August besonders günstig.

Speziell in den Monaten Juli und August, wenn die Finanzentscheider und Privatanleger versuchen, aufkommende und diffuse Ängste vorm globalen Finanz- und Währungs-Crash von einer Meeresbrise hinfort wehen zu lassen, kann es sich für den Edelmetallsparer als lukrativ herausstellen, sich anstelle langweiliger Trend-Cocktails an der Strandbar, den wirklich explosiven Silber-Squeeze zu bestellen, der bereits in der Vergangenheit immer wieder für berauschende Highs gesorgt hat.

Wie anhand der nachfolgenden Grafik der CPM Group aus dem Silber-Jahrbuch 2011 ersichtlich ist, liegen die Silberpreise während der Monate Juli und August in der Regel deutlich unter dem Jahresdurchschnitt. Bedeutende Preissteigerungen kommen historisch gesehen meist erst wieder ab September zum Tragen.

Saisonalität des Silberpreises

Neben den saisonalen Silberpreisschwankungen kommt nun jedoch noch ein zweiter Aspekt hinzu, den sich der potenzielle Silberanleger vor Augen halten sollte. „Der kleine verrückte Bruder des Goldes“ befindet sich aktuell in einer massiven Konsolidierungsphase, die mittlerweile bereits seit über 6 Wochen anhält.

Anfang Mai jagte der Silberpreis von rund EUR 33 pro Feinunze auf rund EUR 24 pro Feinunze buchstäblich in den Keller und vollführte damit einen der spektakulären Preisrutsche, die bei den Silberanlegern immer wieder für Nervenkitzel sorgen. Doch angesichts der Tatsache, dass Silber seit Jahrtausenden als zuverlässiger Wertspeicher fungiert – während Papiergeld alle Jubeljahre komplett entwertet wird – stellt dies in Wirklichkeit eher eine Bereicherung dar und bringt etwas Leben in die Bude.

Der Autor Scott Pluschau wies jüngst darauf hin, dass sich Silber ganz offenkundig wieder in einer charakteristischen Konsolidierungsphase befindet:

„Ich bin mittelfristig nicht daran interessiert, Silber zu kaufen oder zu verkaufen, und aus technischer Sicht würde ich es ebenfalls nicht tun, außer der Preis schwenkt in Extrembereiche ab. Wenn ich jedoch dazu genötigt wäre, Silber zu verkaufen, dann wäre das entweder nahe des Hochs der nächsten Rally oder wenn der Preis aus dem Konsolidierungsbereich nach unten hin ausbricht.“

In Pluschaus Grafik, wo die letzten Konsolidierungsphasen verzeichnet sind, wird der Silberpreis mithilfe eines börsennotierten Silberfonds auf Dollarbasis ausgewiesen. Man kann hier sehr schön sehen, dass eine Konsolidierungsphase über lange Zeit hinweg andauern kann, sich der Silberpreis während dieses Zeitraums also praktisch überhaupt nicht bewegt.

Silberinvestoren, die zu Beginn des Jahres 2008 kauften, mussten sogar miterleben, wie der Silberpreis um 50% einbrach, und im Anschluss daran ganze 7 Monate warten, bis die Verluste wieder wettgemacht wurden.

Silber ist ob seiner Volatilität nichts für schwache Nerven. Papiergeldsparer, die in den Genuss der Vorteile echten Geldes kommen wollen, denen die Kurskapriolen von Silber jedoch zu heftig sind, sollten sich daher vielleicht dem „etwas“ ruhigeren Gold zuwenden. Einige Edelmetallexperten wie Bob Chapman empfehlen interessierten Sparern beispielsweise, sich zu beiden Teilen Gold und Silber zu kaufen.

Die nachfolgende Grafik zeigt den Silberpreis in Euro über einen Zeitraum von 3 Jahren. Man kann hier sehr schön den Einbruch des Silberpreises nach dem Kollaps von Lehman Brothers erkennen. Darauf zu spekulieren, dass die globalen Investoren nicht dazu gelernt hätten und im Falle einer erneuten Finanzkrise wieder aus Silber fliehen, könnte sich jedoch als gefährlicher und teurer Trugschluss erweisen.

Silberpreis in Euro - Zum Vergrößern anklicken.

Aus der Grafik geht ferner hervor, dass sich die 50-Tage-Linie und die 200-Tage-Linie innerhalb der letzten 3 Jahre immer als gute Einstiegspunkte in den Silbermarkt erwiesen haben. Besonders günstig kaufte man Silber immer dann, wenn der Preis den 200-Tage-Schnitt touchierte.

Die meisten Edelmetallexperten, die auch in der Vergangenheit mit ihren Prognosen richtig lagen, gehen davon aus, dass Silber noch einen langen Weg vor sich hat. Jeff Clark von Casey Research schrieb im Februar dieses Jahres über den säkularen Silberbullenmarkt:

„Also, wie viel zusätzliche Investmentnachfrage kann der Silbermarkt nun eigentlich verkraften? Ja genau soviel, wie nötig ist, damit Silber allen Menschen ein Begriff ist. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass es so sein wird, bevor das Ganze vorbei ist. Das ist dann der Zeitpunkt, wo der SLV der Liebling der Fonds-Manager ist, Silver Wheaton für die Massen zum Liebling des Marktes avanciert und Wall Streets Spitzenaktie des Jahres Pan American heißt.

Wir sollten uns hier noch einmal vergegenwärtigen, dass sich Silber beim letzten Edelmetallbullenmarkt insgesamt um über 3.464% verteuerte. Bei der aktuellen Bullenmarktphase liegen wir gerade einmal bei 630%.

Eine Wiederholung der Preissteigerungen der 70er Jahre hätte zur Folge, dass der Preis für die Feinunze Silber bis auf USD 152 steigt.“

Eine weitere Besonderheit von Silber ist sein relativ geringer Preis im Vergleich zu Gold. Für eine Unze Gold erhält man sage und schreibe 43 Unzen Silber, und das obwohl das historische Gold/Silber-Verhältnis bei unter 20 liegt.

Durch diesen enormen Preisunterschied zu Gold kann es beim Silberpreis immer wieder zu extremen investorengetriebenen Preisschwankungen kommen, da auch Anleger mit kleinen Ersparnissen leicht in den Silbermarkt einsteigen können. Adam Hamilton von Zeal Intelligence schrieb bezüglich dieses Phänomens:

„Am bedeutendsten ist, dass der weltweite Silbermarkt im Vergleich zum Goldmarkt sehr klein ist. Hinsichtlich des Marktwerts wird jedes Jahr bedeutend weniger Silber abgebaut als Gold. In 2009 belief sich die weltweite Silberproduktion auf 700 Millionen Unzen – beim durchschnittlichen Silberpreis von 2009 in Höhe von USD 14,70 pro Unze entspricht dies USD 10,3 Milliarden. Unterdessen wurden vergangenes Jahr weltweit 75 Millionen Unzen Gold abgebaut. Mit dem durchschnittlichen Goldpreis in Höhe von USD 974 pro Unze in 2009 kommen wir hier auf einen Wert von USD 73 Milliarden…

Ein kleinerer Markt bedeutet, dass bei Silber im Vergleich zu Gold alle neuen Zuflüsse an Investmentkapital wilde überproportionale Auswirkungen zur Folge haben. Es ist daher nicht überraschend, wenn die Preisrally bei Silber im Verlaufe eines säkularen Edelmetallbullenmarkts stärker ausfällt als bei Gold, da sich kleine Vermögenswerte schneller bewegen als große. Zu diesem Vergleich der Marktkapitalisierung kommt bei Silber auch noch eine Investoren-Affinität hinzu.

Es ist viel mehr Investoren möglich, sich eine Unze Silber zu kaufen als eine Unze Gold, was an dem riesigen Preisunterschied liegt. Wie wir alle wissen, ziehen Investoren es vor, mehr ´Anteile` von irgendetwas zu besitzen als weniger. Da sich Silber also erschwinglicher anfühlt als Gold, wird Silber von kleinen Investoren oftmals präferiert. Dies erhöht die Reputation von Silber, dass es massive Zugewinne bescheren könnte, nur noch mehr. Diese psychologischen Faktoren sorgen dafür, dass Silber zu überdurchschnittlichen Preisentwicklungen neigt, wenn unverhältnismäßig hohe Beträge von diesem spekulativem Metall angezogen werden.“

Sparer und Anleger sollten besser in physisches Silber anstatt in Papiersilber investieren, dies nicht mit Kredit tun, sondern mit tatsächlich Erspartem, und Schwankungen aussitzen können, da sie ansonsten wie unerfahrene Papierspekulanten vom Silberbullen abgeworfen werden, wie man im Mai dieses Jahres sehr schön sehen konnte, wo Insiderbanken und mit ihnen unter einer Decke steckende Rohstoffbörsen ohne große Schwierigkeiten fremdkapitalfinanzierte Papiersilberhändler über die Planke schickten, während die staatlichen Regulierungsbehörden einfach wegschauten.

Wie Sie anhand der nachfolgenden Grafik aus dem Silberjahrbuch 2011 von CPM sehen können, ist die Investorennachfrage in der Tat der treibende Preisfaktor bei Silber:

Und die Nachfrage nach physischem Silber ist weiterhin sehr hoch. Am 09.06.2011 meldete Silver Coins Today, dass die 1-Unze Anlagemünze Silver Eagle dieses Jahr bereits fast 20 Millionen Mal verkauft wurde und somit das Rekordjahr 2010 mit 34,6 Millionen verkauften Münzen durchaus überflügelt werden könnte, sollte die Entwicklung weiter anhalten. Auch in anderen Regionen der Welt sind weiterhin hohe Verkaufszahlen zu verzeichnen.

Die Investoren dürften also in Zukunft – gemeinsam mit den völlig überschuldeten Regierungen und deren entwertenden Papierwährungen – noch eine bedeutende Rolle bei der Silberpreisentwicklung spielen. Für viele ist jetzt jedoch erst einmal Urlaubszeit, was unter Umständen gute Einstiegsmöglichkeiten bieten könnte.

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