Ja, Gold ist Geld, und ja, es wird extrem gut bewacht…Der renommierte Finanzmarktexperte und Edelmetallanalyst Jim Rickards weist darauf hin, wer die wirkliche Kontrolle über die größten Goldbestände des Planeten hat

Propagandafront.de, 05.08.2011

Am 17.01.1961 warnte der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower seine amerikanischen Mitbürger, dass die USA einer fortwährenden und ernsten Gefahr ausgesetzt sind: Einem übermächtigen Militär, das das Wohl und Wehe des Landes in seinen Händen hält.

„Wir müssen auf der Hut sein vor unberechtigten Einflüssen des militärisch-industriellen Komplexes, ob diese gewollt oder ungewollt sind. Die Gefahr für ein katastrophales Anwachsen unbefugter Macht besteht und wird weiter bestehen. Wir dürfen niemals zulassen, dass das Gewicht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unseren demokratischen Prozess bedroht,“ so Eisenhower in seiner letzten Rede als US-Präsident.

Der renommierte Finanzmarktexperte und Edelmetallanalyst Jim Rickards wies am 05.08.2011 in einem Interview mit King World News auf die Tatsache hin, dass das US-Militär heutzutage, also 50 Jahre nach Eisenhowers eindringlicher Warnung, nicht nur militärisch, sondern auch finanziell über jede Menge Macht verfügt. Auf die Frage, wer nun tatsächlich die Kontrolle über das US-Gold habe, antwortete Rickards:

„Zunächst einmal, wem gehört das US-Gold? Es gehört dem Finanzministerium der Vereinigten Staaten. Nun, die Geschichte ist diesbezüglich sehr interessant, also die vor 1913, mit anderen Worten, die vor der Schaffung der Federal Reserve. Die Vereinigten Staaten besaßen zwar etwas Gold, doch befand sich der überwiegende Teil in den Händen privater Banken…

Die Banken besaßen also jede Menge dieses Goldes. Als die Federal Reserve geschaffen wurde, mussten all diese Banken im Grunde ihr Kapital abtreten, um ihren Anteil [an der Federal Reserve] zu erhalten. Wenn man also die alte National Citibank of New York oder JP Morgan & Company war, bekam man Anteile an der Federal Reserve Bank of New York, und man musste dafür bezahlen, um diese Anteile zu erhalten. Einige dieser Zahlungen erfolgten in Form von Gold, und auf diese Art gelangten die Federal Reserve Banken an ihr Gold…“

Bevor wir uns den weiteren Ausführungen von Rickards zuwenden, sollte hier vielleicht noch einmal darauf hingewiesen werden, dass man sich bei der US-Notenbank Federal Reserve – die, wie aus oben stehendem ja deutlich hervorgeht, in Wirklichkeit eine Privatbank mit staatlichem Anstrich ist – nur mit Gold einkaufen kann! Papiergeldversprechen werden nicht anerkannt:

„Von jeder nationalen Bankenvereinigung innerhalb eines jeden Federal Reserve Distrikts wird verlangt, dass sie zum Kapitalstock der Federal Reserve Bank dieses Distrikts eine Summe beisteuert, die 6% des einbezahlten Kapitalstocks entspricht…die vorgenannten Zahlungen haben in Gold oder Goldzertifikaten zu erfolgen.“U.S. Code 12, Section 282

Dies ist besonders amüsant, wenn man bedenkt, dass der Chef der FED, Ben Bernanke, während einer im Juli dieses Jahres abgehaltenen Anhörung eines Kongressausschusses darauf beharrte, dass Gold kein Geld sei. Goldreporter meldete:

„[Kongressmitglied Ron] Paul…: ´Glauben Sie, dass Gold Geld ist?` Bernanke überlegt, blinzelt kurz Richtung Decke. ´Nein. Es ist ein Edelmetall,` antwortet er und versucht dabei so überzeugend wie möglich zu erscheinen. Ron Paul lässt nicht locker: ´Obwohl es über 6.000 Jahre hinweg Geld war. Man stellt dieses ökonomische Gesetz einfach auf den Kopf.` Bernanke: ´Es ist ein Vermögensgegenstand. Würden Sie sagen Schatzanweisungen sind Geld? Ich würde sagen, das ist auch kein Geld.` Paul: ´Warum halten Zentralbanken dann Gold?` Bernanke: ´Aus Tradition.`“

Das „Federal Reserve Banken…keine Instrumentarien des Bundes…, sondern vielmehr unabhängige, im Privatbesitz befindliche und lokal kontrollierte Unternehmen“ sind – wie ein US-Gericht im Jahre 1982 unmissverständlich klarstellte – in die man sich nur mit etwas einkaufen kann, was ihr eigener Chef nicht als Geld ansieht, ist zwar interessant und ein guter Ausgangspunkt für eine Reise in die dunkleren Bereiche des Fiatgeld-Universums, soll uns hier jedoch nicht weiter beschäftigen.

Vielmehr werden wir im Folgenden der Fragestellung auf den Grund gehen, wer nun wirklich die Kontrolle über das Gold hat, das den US-Amerikanern im Jahre 1933 böswillig gestohlen wurde. Rickards führt dazu aus:

„Was dann die Veränderung einleitete, war die Große Depression und FDR, und im Jahre 1933 beschlagnahmte FDR das gesamte im Privatbesitz befindliche Gold im Land und wertete den Dollar gegenüber Gold ab. Dazu gehörte auch, dass das US-Finanzministerium die Federal Reserve Banken anwies, ihr Gold auszuhändigen. Sie nahmen es also nicht nur von den US-Bürgern, sondern auch von den Federal Reserve Banken…

Wenn man sich die Bilanz des US-Finanzministerium anschaut, sieht man, dass das Gold dort ist – es ist Teil der Reserven der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Goldlagerung ist praktisch halbe-halbe auf Fort Knox und West Point aufgeteilt. Was ich an Fort Knox und West Point interessant finde, ist natürlich, dass es sich bei beiden Einrichtungen um Militäreinrichtungen handelt. Eine Menge Leute kennen West Point als Militärakademie und glauben, es handelt sich um ein College mit 4 Jahrgängen, aber es ist eine Militärfestung unter Militärkommando und die Tresorräume werden genauso, wenn nicht gar noch stärker bewacht als die Tresorräume von Fort Knox. Und wenn man jetzt nach dem Sprichwort geht, ´Das Recht steht auf der Seite des Besitzenden`, dann würde ich sagen, dass die Armee das Gold kontrolliert (besitzt).“

US-Schuldenkrise hin oder her, der von Rickards aufgeworfene Sachverhalt hat ja auch seine Vorteile. AFP meldete heute, dass sich das Pentagon mit allen Mitteln gegen mögliche Einsparungen beim Militärhaushalt zur Wehr setzen werde. Der neue Chef des Pentagons, Leon Panetta, erklärte am Donnerstag, dass Kürzungen beim Militär

„echten Schaden bei unserer Sicherheit, unseren Soldaten und ihren Familien und unserer militärischen Fähigkeit, das Land zu schützen, anrichten würden. Es wäre ein Ausgang, der für mich als Verteidigungsminister, für den Präsidenten und, ich glaube, für die Führer unseres Landes völlig unakzeptabel wäre.“

Zumindest braucht sich keiner Sorgen zu machen, dass die im Ausland stationierten US-Truppen nicht mehr nach Hause kommen oder die US-Armee keine Gehälter mehr auszahlen würde, sollten die USA die Zahlungsunfähigkeit erklären. Gold für die Heimreise und den Sold ist jedenfalls genug da.

Aber mal im Ernst, die Warnung von US-Präsident Eisenhower scheint in der Tat nicht jeglicher Grundlage zu entbehren. Entgegen der landläufigen Meinung deutet einiges darauf hin, dass imperiale Streitkräfte ihre Organisationsstrukturen und Schlagkraft auch dann noch aufrechterhalten können, wenn das Imperium an sich bereits in die Annalen eingegangen ist.

Hans-Ulrich Niemitz, der als Professor für Technikgeschichte an der HTWK Leipzig tätig war, gab im Hinblick auf den Untergang des Römischen Reichs in einem 2001 verfassten Artikel mit dem Titel „Geld – Ethik – mittelalterlicher Feudalismus“ zu bedenken:

„[Wir] sollten beachten, dass…wir selber einen schon lange geübten ´falschen Blick` haben durch die vielen Märchen von einsiedelnden wehrlosen Mönchen, zusammengefasst in Missionsklöstern, in denen hauptsächlich gebetet wurde und von denen man zur Landbau-Arbeit auszog. Das Märchen von Mönchen, die fast aus Versehen nach dreihundertjähriger politischer Abstinenz die politische Macht übernehmen mussten, weil ja sonst kein anderer mehr da war – und die sich nur im Notfall bewaffneten usw…

Folgende Fragen drängen sich auf: Woher kommen die Klöster? Warum können die Mönche so mächtig sein? Schaut man auf den ´Untergang des Römischen Reiches`…dann kann man fragen: Wie ging eigentlich die römische Armee unter? Hatte sie nicht eine eigene Infrastruktur aufgebaut und dominierte mit eigenen Produktionsstätten, Kultstätten, eigener Gerichtsbarkeit usw. in weiten Bereichen die spätantike Gesellschaft? Meine ersten Recherchen ergaben, dass beide Fragen im Prinzip unbeantwortet sind. Meine Vermutung lautet: Die Mönche sind führende – sozusagen ´militärsozialistische` – Teile der römischen Armee, die so etwas wie einen langfristig angelegten Militärputsch durchführen…

Und – wie so oft – frisst die Revolution ihre Kinder. Es ist fast tragisch-komisch: Ohne Staat kann es kein Militär mehr geben. Die Militärs wandeln sich zu ´Mönchen` in ihren Befestigungen (Klöstern), sie schöpfen ihre Macht mehr und mehr aus der Stärke ihrer Produktionsmöglichkeiten als aus ihrer Bewaffnung…“

Nun ja, die Gründungsväter der USA waren sich jedenfalls im Klaren darüber, dass ein stehendes Heer mit einer freiheitlich verfassten Republik nicht in Einklang zu bringen ist. Der Autor Doug Bandow schreibt dazu:

 „Konservative widerstanden einst den imperialen Tendenzen der Regierung. Die Gründungsväter der USA sprachen sich gegen ein stehendes Heer aus. Selbst als das Land in den Krieg zog – zum Beispiel im 19. Jahrhundert gegen Großbritannien, Mexiko und Spanien – löste Washington das Heer danach rasch wieder auf. Die Konservativen erkannten die Gefahr, die von einer imperialen Auslandspolitik für die individuellen Freiheit und den Finanzhaushalt ausging.“

Und in der Tat gibt es zahlreiche Zitate der Gründungsväter der USA, die genau dies deutlich machen. Thomas Jefferson erklärte einst:

 „Ich glaube aufrichtig, wie Sie, dass Bankinstitutionen gefährlicher sind als stehende Armeen; und dass das Prinzip, unter dem Namen Finanzierung, Geld auf Kosten der Nachwelt auszugeben, großmaßstäblicher Betrug an der Zukunft ist.“

 Gemäß den Ausführungen von Jefferson – immerhin der hauptsächliche Autor der US-Verfassung und einer der einflussreichsten Staatstheoretiker des Landes – stecken die Vereinigten Staaten in jeder Menge Schwierigkeiten, denn stehende Heere und Schulden sind in Amerika zurzeit überreichlich vorhanden.

Sollte Jefferson Recht damit haben, dass das stehende Heer tatsächlich weniger gefährlich ist als die globale Bankenmafia, dann besteht jedoch noch ein kleiner Hoffnungsschimmer für die (im Gegensatz zu den Sklaven der EU-Diktatur gut bewaffneten) US-Bürger, ihr Gold irgendwann wieder in den Händen halten zu können.

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