Edelmetallanalysten sehen bereits wieder Aufwärtspotenzial bei Silber. Die aktuellen Preise könnten sich daher durchaus als Schnäppchen erweisen

Propagandafront.de, 06.11.2011

Obschon viele Sparer und Investoren, die in der Vergangenheit physisches Silber gekauft haben, immer noch auf erheblichen Zugewinnen sitzen und derweil nicht vor haben, das weiße Metall für zweistellige Dollar- oder Eurobeträge zu verkaufen – weshalb sie auch oftmals als „starke Hände“ bezeichnet werden – dürften sich diejenigen, die erst in jüngster Zeit eingestiegen sind oder die mit dem Gedanken spielen, in Silber zu investieren, fragen, wann mit erneuten Zugewinnen zu rechnen ist.

Silber ist im laufenden Kalenderjahr in der Tat spektakulär abgestürzt und hat seit Anfang dieses Jahres bereits 2% an Wert eingebüßt. Seit seinem diesjährigen Kurshoch von über USD 48 pro Unze wurde Silber unglaubliche 34% nach unten gepeitscht. Im 12-Monatsvergleich konnte das Metall in der Spitze noch mit Zugewinnen von bis zu 110% aufwarten, heute liegt diese Zahl bei rund 34%.

Die meisten ernstzunehmenden Edelmetallexperten gehen davon aus, dass Silber mittelfristig aus vielerlei Gründen einen dreistelligen Dollarpreis erzielen dürfte. Der renommierte Silberexperte David Morgan erklärte jüngst in einem Interview, dass die Profis Silber bereits wieder als günstig erachten und mit Nachkäufen beginnen. Der Edelmetallanalyst Clive Maund ist im Hinblick auf die künftige Silberpreisentwicklung ebenfalls positiv gestimmt und schrieb am 02.10.2011:

„Das Big Money hat zurzeit Grund zum Feiern und sammelt jetzt das Hab und Gut der abgeschlachteten kleinen Händler ein, deren Leichen – in einer Szenerie, die der Schlacht von Waterloo gleichkommt – auf die Wagen geladen werden. Und es gibt deutliche Hinweise darauf, dass, nachdem sie deren Taschen geleert und die Zahnkronen eingesammelt haben, Silber erneut nach oben schießen wird.

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Wir hatten ja bereits vor Wochen festgestellt, dass Silber eine 3-Wellen-A-B-C-Korrektur durchmacht, und auch geschrieben, dass dies in einer heftigen C-Welle enden würde. Eine A-B-C-Korrektur ist aber nur eine Korrektur, was heißt, dass dem nun eine 5-Wellen Verteuerung auf neue Höchststände folgen sollte, obwohl man sich das nur schwer vorstellen kann, wenn man sich den jetzigen Silberchart anschaut …

Ein Punkt, der hier noch erwähnt werden sollte, ist, dass Silber aktuell außerordentlich überverkauft ist, wie der MACD-Indikator zeigt. Silber ist damit so stark überverkauft, wie es seit Beginn des Bullenmarkts nur selten beobachtet werden konnte. Alleine schon diese Tatsache, sollte die Abwärtsrisiken minimieren.“

Clive Maund weist darauf hin, dass es im Rahmen der jüngsten Korrektur zu einem massiven Abbau von Silber-Futures kam, was er als extrem positiv erachtet. Der Chefstratege von Sprott Asset Management, John Embry, schließt sich der Auffassung von Clive Maund an und führt aus, dass ein bedeutender Teil der Papiersilber-Spekulanten, die jüngst auf den Zug aufgesprungen sind, von der US-Regierung und dem Bankenkartell aus dem Markt geworfen wurde. Im Gespräch mit King World News sagte er dazu am 04.10.2011:

„Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass die CFTC [US-Börsenaufsicht für Termin- und Optionsscheinhandel] die Regeln bezüglich der Positionslimits gewissermaßen für ein paar Wochen ausgesetzt hat, um den großen Edelmetallbanken mit den enormen Short-Positionen mehr Zeit zu geben, mit der Situation fertig zu werden. Zu diesem Deal gehört auch, den Preis so stark als möglich zu drücken, um alle Spekulanten aus dem Markt zu bekommen.

Das offene Interesse bei Silber ist wieder auf einem Niveau, wie als der Silberpreis bei USD 7 bis USD 10 lag. Wir haben hier also einen Tiefststand, den es so seit langer Zeit nicht mehr gegeben hat. Das Ganze war also sehr effektiv, sie haben die Papierspekulanten aus dem Markt getrieben … Die Cleveren wissen, dass es sich hierbei um ein abgekartetes Spiel handelt, und versuchen jetzt so schnell wie möglich an das verfügbare Silber zu kommen.“

Propagandafront hat in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass Sparer und Investoren, die ihr Geld angesichts des Staatsschuldendebakels und der Banken- und Währungskrise der westlichen Industrieländer durch Umschichtung in Edelmetalle vor Totalverlust schützen wollen, die Risiken des Edelmetall-Derivatemarkts durch physische Käufe komplett ausschalten können. Hier sollte nicht vergessen werden, dass der Edelmetall-Papiermarkt wahrscheinlich der meist manipulierte Markt auf dem Planeten ist.

Extreme Ausschläge: Gold/Silber-Verhältnis 1870 bis 1990

Aber selbst ohne das unvermeidlich auf seinen Höhepunkt zusteuernde Finanzchaos im Euroraum dürfte sich Silber laut Auffassung zahlreicher Analysten alleine schon aufgrund der physischen Angebots- und Nachfragesituation als eine der besten Anlagen dieses Jahrzehnts erweisen. Ted Buttler, seit Jahrzehnten ein Schwergewicht unter den Silberanalysten, machte am 05.10.2011 noch einmal deutlich, was Silber im Vergleich zu Gold gegenwärtig so besonders macht:

„Ich habe mich noch einmal hingesetzt und die weltweiten Bestände an verfügbarem Anlagegold und Anlagesilber den aktuellen Preisen angepasst. Die weltweiten physischen Silberbestände, die sich auf 1 Milliarde Unzen belaufen, haben nun einen Wert von USD 30 Milliarden, wohingegen die weltweiten Goldbestände bei 3 Milliarden Unzen liegen und einen Wert von USD 4.900 Milliarden (USD 4,9 Billionen) haben.

Alles Gold der Welt ist aktuell also 163 Mal mehr wert als das gesamte weltweite Anlagesilber, und das obwohl es bedeutend weniger Silber gibt als Gold. Ich würde daher behaupten, dass diese Situation einfach nur absurd ist, und Silber dazu verdammt ist, massiv im Wert zuzulegen, absolut wie auch im Vergleich zu Gold.“

Am 25.04.2011, kurz bevor Silber von seinem 31-Jahreshoch von über USD 48 pro Unze auf das heutige Preisniveau einbrach, lag das Gold/Silber-Verhältnis bei 1:30. Aktuell liegt es wieder bei über 1:50. Gold hat sich gegenüber Silber innerhalb von 5 Monaten also um mehr als 60% verteuert.

3-Jahreschart Gold/Silber-Verhältnis - Zum Vergrößern anklicken.

Edelmetallexperten wie Eric Sprott oder James Turk gehen davon aus, dass sich das Gold/Silber-Verhältnis im weiteren Verlauf des säkularen Edelmetallbullenmarkts wieder seinem historischen Langzeitschnitt von unter 1:20 annähern könnte, ein weiterer Aspekt, der Silber in den Augen vieler langfristig orientierter Käufer von physischen Edelmetallen besonders attraktiv macht.

Die deutschen Edelmetallhändler bieten die 1-Unze Silber-Anlagemünze gegenwärtig für unter EUR 30 an. Wie sich die künftige Entwicklung des Silberpreises konkret darstellen wird, bleibt abzuwarten, doch angesichts all der Turbulenzen, mit denen die europäische Einheitswährung, die westlichen Staaten und das Bankensystem zurzeit zu kämpfen haben, könnten sich die gegenwärtigen Preise des weißen Metalls für all jene, die ihre hart erarbeiteten Ersparnisse vor der anhaltenden und sich weiter beschleunigenden Kaufkraftentwertung der Papierwährungen sowie der Gefahr des Totalverlusts schützen wollen, im Rückblick durchaus als Schnäppchen erweisen.

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