Wird das US-Imperium einen Krieg gegen die verrückten Iraner wagen, die gerade im Geheimen an einer Atombombe bauen, um die Welt in einem dschihadistischen Inferno auszulöschen? Obama wäre in diesem Falle der siebte Kriegszeit-Präsident der Vereinigten Staaten, der zur Wiederwahl stünde – und bisher hat noch keiner verloren

Propagandafront.de, 23.12.2011

Laut westlicher Geheimdienstkreise bauen die Iraner aktuell an einer Atombombe. Die israelische Nachrichtenseite DEBKAfile, die auf nachrichtendienstliche Berichte spezialisiert ist und der enge Beziehungen zu israelischen Geheimdienstkreisen nachgesagt werden, schrieb am 22.12.2011 unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass die Iraner zurzeit die Komponenten für den Bau einer Atombombe zusammenstellen würden.

Am Montag erklärte der US-Verteidigungsminister Leon Panetta, dass der Iran innerhalb von zwölf Monaten an eine Atomwaffe gelangen könnte und ein Angriff durch die USA nicht auszuschließen sei.

„Trotz der Anstrengungen, das iranische Atomprogramm zum Stillstand zu bringen, haben die Iraner jetzt einen Punkt erreicht, wo sie innerhalb eines Jahres oder wohlmöglich in noch kürzerer Zeit eine Bombe bauen können … Die Vereinigten Staaten wollen nicht, dass der Iran eine Atomwaffe entwickelt. Das ist eine rote Linie für uns. Und für die Israelis ist es offenkundig auch eine rote Linie. Wenn sie [die Iraner] damit weitermachen und wir die Informationen erhalten, dass sie die Entwicklung einer Atomwaffe fortsetzen, werden wir alle notwendigen Schritte einleiten, das zu verhindern.“

Einen Tag später warnte der US-Generalstabschef Martin Dempsey, dass das US-Militär einen Militärschlag gegen den Iran einleiten würde, falls dies notwendig erscheint:

„Meine größte Sorge ist, dass sie sich bezüglich unserer Entschlossenheit verkalkulieren. Jede Fehlkalkulation könnte bedeuten, dass wir in einen Konflikt hineingezogen werden, und das wäre eine Tragödie für die Region und die Welt.“

Daraufhin verkündete der Iran am Donnerstag, dass die iranische Marine ab Samstag eine zehntägige Übung abhalten wird, die sich nicht nur auf die Straße von Hormus konzentriert, sondern auch das Seegebiet entlang der südlichen Grenze der Arabischen Halbinsel und den Golf von Aden umfasst. Der Iran hat in jüngster Vergangenheit wiederholt damit gedroht, im Kriegsfall die Straße von Hormus zu schließen.

DEBKAfile weist darauf hin, dass sich die Israelis über die gegenwärtigen Aktivitäten im Iran massive Sorgen machen würden. Beispielsweise sei bedenklich, dass der Iran seine Nuklearanlagen immer stärker sichern würde. Die Israelis gehen davon aus, dass der Iran über mehrere unterirdische Anlagen verfügt, wo an Atomwaffen gearbeitet wird.

Die harschen Worte der US-Amerikaner sollen laut DEBKAfile das Ergebnis eines Treffens zwischen dem israelischen Verteidigungsminister Ehud Barak und dem US-Präsidenten sein, die sich am 16.12.2011 im US-Bundesstaat Maryland besprachen.

„Im Hinblick auf die US-amerikanische und israelische Reaktion gegenüber der nun neu aufkommenden Situation im Iran endete [das Treffen] einvernehmlich. Seitdem hat das Weiße Haus die Einschätzung Israels bezüglich des Zeitplans für den Bau der iranischen Atombombe akzeptiert und geht nun auch davon aus, dass – sollten die Iraner ihren Entschluss, eine Atomwaffe zu bauen, nicht fallen lassen und den Prozess, den sie diesen Monat eingeleitet haben, rückgängig machen – die einzig noch verbleibende Möglichkeit, das Nuklearprogramm zunichte zu machen, ein Militärschlag wäre.“

Laut der westlichen Geheimdienste forschen die Iraner ja bereits seit vielen Jahren an der Atombombe. Der britische Auslandsgeheimdienst – derselbe Geheimdienst, der behauptete, Saddam Hussein könne Europa innerhalb 45 Minuten mit chemischen und biologischchen Massenvernichtungswaffen angreifen – geht davon aus, dass die Iraner bereits seit mindestens 2006 an der Atombombe arbeiten. Im September 2009 hieß es dazu im Guardian:

„Der Chefwaffeninspektor der Vereinten Nationen, Mohamed ElBaradei, sagte heute, dass er ´keine glaubwürdigen Beweise` gesehen habe, dass der Iran gerade ein Atomwaffenprogramm entwickelt und verwarf britische Geheimdienstvorwürfe, wonach ein solches Waffenprogramm bereits seit mindestens vier Jahren im Gang sei.“

Überdies gibt es verschiedene Quellen die behaupten, der Iran besitze bereits Atomwaffensprengköpfe. Im Jahre 2002 erklärte der russische General Juri Balujewski, der zwischen 2004 und 2008 Generalstabschef war, auf einer Pressekonferenz:

„Der Iran besitzt Atomwaffen. Dabei handelt es sich um nichtstrategische Atomwaffen. Was ich damit sagen will, ist, dass es sich hierbei nicht um Interkontinentalraketen mit einer Reichweite von über 5.500 Kilometern handelt. Als Militärführer sehe ich für Russland keine Aggressionsgefahr seitens des Iran. Und was die Gefahr eines iranischen Angriffs auf die Vereinigten Staaten anbelangt – die Gefahr liegt bei null.“

Reza Kahlili schrieb in einer Kolumne der Washington Times am 27.10.2011:

„Kasachstan, das über einen beträchtlichen Teil des sowjetischen [Atomwaffen-]Arsenals verfügte und überwiegend muslimisch geprägt ist, wurden vom muslimischen Iran hunderte Millionen von Dollars für die Bombe angeboten. Bald darauf tauchten Berichte darüber auf, dass drei Atomwaffensprengköpfe fehlen. Dies wurde durch den russischen General Viktor Samoilow bestätigt, der für Abrüstungsfragen im Generalstab verantwortlich zeichnete. Er räumte ein, dass in Kasachstan drei Atomwaffen verschwunden sind.

Unterdessen sagte Paul Münstermann, zu jener Zeit Vizepräsident des deutschen Bundesnachrichtendiensts, dass der Iran zwei der drei Atomwaffensprengköpfe und Mittelstreckenträgersysteme aus Kasachstan erhalten hat … Und noch schlimmer: Ein paar Jahre später erklärten russische Vertreter, dass, nachdem sie Dokumente zur Überführung der Atomwaffen von der Ukraine nach Russland abgeglichen hatten, eine Differenz von 250 Atomwaffen auftauchte.“

Laut Khalili sei unter Militär- und Geheimdienstkreisen bekannt, dass die Iraner Atomwaffen besitzen. Wie dem auch sei, die Iraner sind offenkundig unberechenbar und mit dem Gehörnten im Bunde – und bevor sie sich jetzt (noch) eine Atomwaffe bauen, müssen die friedliebenden Länder des Westens etwas unternehmen.

Also, wird Obama in 2012 einen Krieg gegen den Iran wagen? Für seine Wiederwahl wäre ein Irankrieg oder ein massiver Terroranschlag eigentlich unerlässlich. Die USA befinden sich in einer schweren Wirtschaftkrise. Die Inflation liegt über 10%, die US-Arbeitslosigkeit liegt bei über 20% und rund 50 Millionen US-Bürger sind auf staatliche Lebensmittelmarken angewiesen, um zu überleben.

Vor diesem Hintergrund könnten die Republikaner wahrscheinlich auch Micky Maus oder Kermit den Frosch zum Präsidentschaftskandidaten nominieren, ohne fürchten zu müssen, dass Obama weitere vier Jahre im Weißen Haus bleibt.

Der Kriegstreiber George W. Bush war der sechste US-Präsident der zu Kriegszeiten zur Wiederwahl antrat – bisher hat noch kein einziger Kriegszeitpräsident in den USA die Wiederwahl verloren. Mit einem Krieg gegen den Iran oder einem „Terroranschlag“ wie 1995 in Oklahoma City, der Bill Clinton die Wiederwahl bescherte, wäre so gut wie sicher, dass die gegenwärtige US-Administration weitere vier Jahre an der Macht bleibt.

Darüberhinaus darf hier nicht vergessen werden, dass Präsident Obama eine Marionette der angloamerikanischen Schattenregierung ist und sich, so gesehen, von seinen letzten paar Vorgängern in keinster Weise unterscheidet. Demzufolge ist er auch ein höriger Knecht des militärisch-industriellen Komplexes des US-Imperiums.

Die US-Militärausgaben belaufen sich in 2012 auf USD 1 Billion bis USD 1,5 Billionen. Zur selben Zeit wiesen die USA ein Haushaltsdefizit in Höhe von USD 1,5 Billionen aus. Das sind unvorstellbare Summen. Würden die „99%“ der Occupy Wall Street Sozialisten allen Milliardären der USA ihr Geld stehlen, könnten sie damit noch nicht einmal ein Jahr lang das Haushaltsdefizit der USA bestreiten!

Das US-Imperium hat somit bereits eine Größe und eine Dynamik erreicht, wo Rationalität keine Rolle mehr spielt, doch ob man tatsächlich einen Schlag gegen den Iran wagt, bleibt abzuwarten. Es würde ein für beide Seiten verlustreicher Krieg werden, der überhaupt nicht mit dem Afghanistan- oder dem Irakkrieg vergleichbar wäre, da der Iran wesentlich größer und schlagkräftiger ist.

Die militärischen Spannungen nehmen jedenfalls weiter zu. Die USA und ihre westlichen Verbündeten provozieren den Iran bereits seit Jahren. Gezielte Sabotageaktionen und die Förderung staatsfeindlicher inländischer Terrorzellen gehören zum Repertoire der geheimen Kriegsführung des Westens.

Vor kurzem hat der Iran eine US-amerikanische Überwachungsdrohne abgefangen. Nun meldeten iranische Kreise, dass die USA den Iran mittlerweile sogar unter direkten Raketenbeschuss nehmen würden. Daily Mail meldete am 22.12.2011:

„Zwei amerikanische Raketen schlugen heute im südwestlichen Iran ein. Die Meldung stand in einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. IRNA erklärte gestern, dass drei Menschen verletzt worden seien, als eine bereits zuvor eingeschlagene US-Rakete ein Öldepot in Abadan traf. Die staatliche Nachrichtenagentur sagte auch, dass britische und amerikanische Jets mehrmals in den iranischen Luftraum eingedrungen seien.“

Der Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Ron Paul erklärte vor kurzem, dass es aus Sicht des Irans nur logisch ist, zu versuchen, an Atomwaffen zu gelangen:

Bedauerlicherweise wurde der Iran durch die US-Außenpolitik in eine Ecke gedrängt, wo das Land die Entwicklung von Atomwaffen als einzig noch verbliebene Möglichkeit erachten könnte, sich seine Souveränität zu bewahren. Der Iran ist aktuell von ihm nicht freundlich gesinnten Atommächten eingekreist, deren Geschichte anschaulich verdeutlicht, dass das beste Mittel, sich vor einer Bombardierung oder einem Einmarsch zu schützen, darin besteht, Atomwaffen zu besitzen.“

In den alternativen Medien ist zurzeit zu lesen, dass der Irankrieg unter Umständen einen Dritten Weltkrieg zur Folge hätte. Das ist aus geostrategischer Sicht aber unrichtig. An einem Dritten Weltkrieg müssten die Kriegsgewinnler des Zweiten Weltkriegs teilnehmen, sonst wäre es kein Weltkrieg – aber weder China noch Russland verfügen gegenwärtig über die militärischen Kapazitäten, dies zu tun.

Russland hat zwar seit dem Fall des Eisernen Vorhangs massiv aufgerüstet und verfügt jetzt über die modernsten Atomwaffen der Welt, doch ist China noch nicht in der Lage, den Pazifik zu sichern. Geostrategen wie Joel Skousen gehen davon aus, dass China noch fünf bis zehn Jahre brauchen dürfte, um die Marine soweit aufgerüstet zu haben, dass es im Pazifik zu einem ernst zu nehmenden Gegner wird.

Die internationalen Beziehungen würden durch einen Irankrieg aber zumindest massiv abkühlen, da China und Russland enge Handelspartner des Irans sind und die Perser bei der Schanghaier Kooperation für Zusammenarbeit (SCO) einen Beobachterstatus innehaben. Für die asiatischen Staaten ist der Iran ein wertvoller und strategisch bedeutsamer Handelspartner.

Für die Menschen dieser Welt bleibt zu hoffen, dass das kommende Jahr auch ohne einen großen Krieg und ohne schwere Terroranschläge auskommt – auch wenn dies dem aktuellen US-Präsidenten vielleicht die Wiederwahl kosten könnte.

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