Die nächste Inflationswelle schwappt gerade über den Erdball. Bürger sollten sich darauf einstellen und ihre Ersparnisse in sicheren Häfen parken

Propagandafront.de, 02.11.2011

Die US-Notenbank ist der Taktgeber für die Zentralbanken der Industrieländer und der Schwellenländer, wenn es darum geht, wie viel Papiergeld in die Märkte gepumpt wird. Und entgegen der landläufigen Meinung kommt es durch die Monetisierung – also dem Schaffen von Geld aus dem nichts zum Stopfen von Schuldenlöchern – nicht etwa zu einer Wirtschaftsbelebung, sondern lediglich zu einer Verteuerung der verfügbaren Waren und Dienstleistungen, da nun eine größere Geldmenge weniger Waren und Dienstleistungen hinterherjagt.

Der US-amerikanische Verbraucherpreisindex liegt aktuell bei atemberaubenden 4% – atemberaubend deshalb, weil der von der US-Regierung ermittelte Verbraucherpreisindex genauso stark manipuliert wird wie in Deutschland und jedem anderen westlichen Land auch, wo korrupte Politiker auf Kosten der Steuerzahler das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen.

Die reale US-Inflation liegt gegenwärtig bei rund 12%. Einige Beobachter wie Bob Chapman gehen davon aus, dass die US-Inflation alleine aufgrund der quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) der Vergangenheit bis Ende dieses Jahres bei 14% liegen dürfte.

Die Inflation frisst die Bürger mit Haut und Haaren auf. In Wirklichkeit ist sie eine versteckte Steuer, die den Bürgern der westlichen Länder angesichts der schlechten Wirtschaftslage buchstäblich die Luft zum Atmen raubt. Lance Roberts von Street Talk Advisors geht davon aus, dass die US-Notenbank aufgrund der hohen offiziellen Inflation vorerst keine weiteren quantitativen Lockerungsprogramme auflegen wird:

„Mit der Inflation, die aktuell im Jahresvergleich bei knapp 4% liegt, befindet sich die Fed nicht nur außerhalb ihrer Zielvorgaben in Höhe von 1% bis 3%, sondern es kommt auch noch hinzu, dass jeder weitere Kostendruck bei den Verbrauchern ein Abgleiten der Wirtschaft in die Rezession zur Folge haben wird.

Wie wir jüngst … aufzeigten, bleibt dem gewöhnlichen Amerikaner mit Nahrungsmittel- und Energiekosten von über 23% seines Einkommens nur noch sehr wenig Spielraum … Die Verbraucher sind klamm, die Wirtschaft ist bedeutend schwächer, als die Zahlen in den Überschriften vermuten ließen, und ohne Liquiditätsstützungen der Fed ist damit zu rechnen, dass die Rezession in 2012 Fuß fassen wird.“

Inwiefern die USA in 2012 von einer Rezession erfasst werden, scheint eher eine Frage der Perspektive zu sein. Laut den Daten von John Williams befindet sich die US-Wirtschaft seit 2005 in einer anhaltenden „Rezession“:

Das Phänomen der Stagflation (steigende Preise für Waren und Dienstleistungen bei stagnierenden oder sinkenden Gehältern) lässt sich natürlich auch in Europa beobachten. Ein sehr gutes Beispiel ist die Kostenexplosion bei Strom, wo die Teuerung aufgrund politreligiöser zentralplanerischer Weltrettungsprogramme besonders massiv ausfällt.

Ann Robinson, Chefin für Verbrauchspolitik bei uSwitch, einer britischen Firma, die Preisvergleiche von Stromanbietern durchführt, warnte jüngst:

„Wir sind jetzt nur noch GBP 207 oder 14% davon entfernt, die Preisdecke zu erreichen, bis zu der sich die Konsumenten ihren [Strom]Verbrauch noch leisten können. Danach werden sie damit anfangen, ihren Verbrauch zu rationieren, so als würden sie in der Dritten Welt leben.“

Strompreisentwicklung in Deutschland für einen vierköpfigen Haushalt

Und auch in Deutschland ist der Strompreis innerhalb der vergangenen 10 Jahre von EUR 0,14 pro Kilowattstunde auf EUR 0,25 pro Kilowattstunde um sagenhafte 80% in die Höhe geschossen. Praktisch überall finden sich substantielle Preissteigerungen, oder wer kann sich schon daran erinnern, in einem gewöhnlichen Cafe DM 6 für einen Cappuccino bezahlt zu haben!

Die „gefühlte Inflation“ lag in Deutschland zu Anfang des Jahres bei rund 5,2%, und wahrscheinlich ist sie für einen bedeutenden Teil der Bevölkerung bereits doppelt so hoch, weshalb sich auch niemand darüber zu wundern braucht, dass das Vertrauen der Deutschen in die europäische Einheitswährung immer weiter einbricht.

Unterdessen scheint die weltweite Inflation nun in die nächste Runde zu gehen, wie aus der nachfolgenden Grafik, in der die Dollar-Geldmenge M3 zu sehen ist, deutlich hervorgeht:

Bei der Geldmengenvermehrung sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass die Zentralbanken und Politiker natürlich nicht mit offenen Karten spielen, sondern fortwährend Nebelkerzen werfen, um die wirklichen Auswirkungen der inflationären Geldpolitik zu verschleiern. So kam beispielsweise im Rahmen einer oberflächlichen Überprüfung der US-Notenbank ans Licht, dass sie seit 2007 sage und schreibe weltweit über USD 16 Billionen an Notkrediten zur Verfügung gestellt hat.

Und zu dieser Geldschwemme aus den USA kommen ja auch noch die Monetisierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank, der einzelnen nationalen Zentralbanken der Eurozone und der anderen westlichen Zentralbanken wie der Bank of England hinzu.

Die Verbraucher und Sparer verfügen nur über wenige Optionen, sich vor dieser räuberischen Inflationswelle zu schützen. Der texanische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Ron Paul, der sich aktuell um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bemüht, erklärte im Sommer 2010 im Hinblick auf die Inflation:

„… In der Zwischenzeit retten Länder ohne Geld andere Länder, die kein Geld haben – außer dem von den Politikern, Bürokraten und ihren kriminellen Mittätern bei den Zentralbanken erfundenen Geld. Das könnte dafür sorgen, dass große Banken mit guten Verbindungen davor bewahrt werden, massive Verluste einzufahren, aber dies geschieht alles auf Kosten der steuerzahlenden Bürger.

Da die Regierungen und Zentralbanken … die Inflationierung fortzusetzen, geht die Kaufkraft ihrer Währungen ständig weiter zurück. Diese Währungen sind es, wofür die Menschen arbeiten gehen und mit denen sie sparen. Durch diese Inflation beschneidet man die Ersparnisse und Gehälter der Menschen, die nur über sehr begrenzte Möglichkeiten verfügen, sich vor diesen verheerenden Auswirkungen zu schützen. Eine Möglichkeit ist es, ihre Fiat-Währung in etwas einzutauschen, das wie Gold oder Silber außerhalb der Reichweite der Zentralbanken und der Regierungsausgaben liegt …

Bei Gold handelt es sich nicht um ein typisches Investment. Es ist eine Verteidigung gegen das voraussagbare Verhalten der Regierungen, die die unter ihrer absoluten Kontrolle stehenden Fiat-Währungen entwerten.“

Das aktuelle Finanz- und Wirtschaftsumfeld lässt den Verbrauchern, Sparern und Anlegern, die darum bemüht sind, ihre Kaufkraft zu schützen, nur wenig Spielraum. Zum einen gibt es da die systemischen Risiken, die man gegenwärtig beispielsweise im Rahmen der Euro-Schuldenkrise eindrucksvoll beobachten kann, und zum anderen natürlich die desperaten Maßnahmen der Geldmengenausweitung, mit denen das Polit-Establishment und das internationale Zentralbankwesen versuchen, genau diesen systemischen Instabilitäten Herr zu werden.

Der Investor Bill Fleckstein, Präsident von Fleckstein Capital, erklärte am 01.11.2011 im Gespräch mit Eric King:

„Morgen wird die Fed wohlmöglich QE3 einleiten, während sich Europa in einem Zustand der Auflösung befindet. Für Gold wird sich all das als positiv herausstellen, selbst wenn der Preis die nächsten paar Tage zurückgehen sollte. Die Japaner, die Briten, die Schweizer, die Amerikaner – alle drucken Geld … Die EZB druckt jetzt mithilfe dieser Repos Geld durch die Hintertür. Und sie kaufen auch Schulden, die sie nicht sterilisieren, das ist auch eine Art des Gelddruckens.

Wir haben uns innerhalb der vergangenen 20 bis 30 Jahre – seit wir uns vom Goldstandard verabschiedeten – in eine Gesellschaft verwandelt, wo wir ein ums andere Mal auf die Druckerpressen angewiesen sind … Ja mittlerweile haben wir praktisch einen Druckerpressen-Standard. Das wird ein Ende haben, wir befinden uns diesbezüglich im Endspiel. Das könnte ein oder zwei Jahre dauern …“

Paul Brodsky von QB Asset Management schließt sich dieser Auffassung an sagte am 02.11.2011 im Gespräch mit Eric King:

„Nun ja, die Ereignisse des heutigen Tages, mit Papandreou und seinem Referendum für das griechische Volk, lassen QE jetzt näher heranrücken. Wir glauben, dass die Zentralbanken das Bankensystem solvent halten werden, obwohl die französischen und deutschen Banken immer schwächer werden. Wir sind ganz klar der Meinung, dass die Zentralbanken schneller agieren müssen, als sie ursprünglich gedacht hatten. Wir rechnen also damit, dass QE3 aufgrund dessen … schneller kommen wird, als wir gestern noch gedacht hatten, so viel ist sicher.“

Die Inflation ist ein gefährlicher Räuber, der sich lautlos heranschleicht und sich der hart erarbeiteten Ersparnisse der Bürger bemächtigt. Die Geldentwertung wird umso mehr ausufern, desto stärker das Zentralbankwesen und das Polit-Establishment versuchen, den größten Schuldenberg in der Geschichte der Menschheit durch die Schaffung von noch mehr Schulden vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

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