Die steigende Arbeitslosigkeit im Westen ist struktureller und langfristiger Natur. Der Traum vom Sozialismus ist ausgeträumt. Die Zusammenbruchsphase hat begonnen. Ab 2014 wird es extrem ungemütlich

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 18.07.2013

Die OECD hat bestätigt, wovor unsere Computermodelle gewarnt haben: Wir treten gegenwärtig in die Zusammenbruchsphase der westlichen Zivilisation ein, die durch den marxistischen Keynesianismus verursacht wird.

Der Staat erhöht die Steuern und macht Jagd auf die Reichen, wodurch die Kapitalbildung vernichtet wird und somit auch die Aussichten auf langfristiges Wirtschaftswachstum. Diese marxistische Einstellung des Staats erkennt man auch an dem 2011 in den USA verabschiedeten Gesetz, wonach jeder Unternehmung, die sich weigert, zu melden, was irgendein US-Bürger außerhalb der USA treibt, ihre Vermögenswerte innerhalb der USA konfisziert werden.

Das hat dazu geführt, dass die Amerikaner überall auf dem Planeten einfach rausgeworfen wurden. Als Amerikaner kann man heutzutage nicht einmal mehr eine Geldüberweisung an Nicht-Amerikaner in Asien durchführen, wenn sie ein Konto bei der HSBC haben, da sich die Bank weigert, mit Amerikanern Geschäfte zu machen. Nur dieses eine Gesetz sorgt bereits dafür, dass die Weltwirtschaft (deflationär) implodiert und die Beschäftigung überall auf dem Planeten zurückgeht.

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Der OECD-Beschäftigungsausblick 2013 ist gelinde gesagt düster. Dieser Arbeitsmarktbericht legt nahe, dass mittlerweile über die Hälfte der Arbeitslosigkeit langfristiger Natur ist (also ein Jahr oder länger) und es die jungen Menschen und die geringqualifizierten Arbeitnehmer – die in vielen europäischen Ländern bereits 60% aller Arbeitslosen stellen – am härtesten trifft.

Das ist ganz einfach völlig untragbar und es führt die westliche Gesellschaft an den Rand von Revolutionen, Bürgerunruhen und massivem politischen Chaos.

„Arbeitsplatzverlust und der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten betreffen vornehmlich geringbezahlte Arbeiter und übersteigen die Einkommensrückgänge hochbezahlter Arbeiter, die oft nur vorübergehend waren, bei Weitem. Daher ist die Einkommensungleichheit der Haushalte zwischen 2007 und 2010 in den meisten [OECD] Ländern auch stärker gestiegen, als die vorangegangenen zwölf Jahre,“ so die OECD.

Unsere eigenen Modelle warnen davor, dass es ab 2014 zunehmend zu Bürgerunruhen kommen wird. 2014 finden die Europawahlen statt, bei denen wir eine massive Gegenreaktion gegen die gehirnamputierten und antiquierten Theorien Brüssels sehen werden.

Das wird zu einem bedeutenden Problem werden, und es ist auch der Grund dafür, warum das US-Heimatschutzministerium gegenwärtig Panzer kauft und Obama die Anweisung ausgegeben hat, jede einzelne Kugel aufzukaufen, um zu verhindern, dass sich die Bürger gegen die Regierung auflehnen.

Es geht hier überhaupt nicht um Kriminelle. Der gesamte gesellschaftliche Zusammenhalt bricht derzeit zusammen, da die Politiker Rechtsanwälte und keine Wirtschaftsmanager sind. Sie haben einfach das Blaue vom Himmel versprochen, ohne dass sie es je finanziert hätten.

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Die Theorie von Marx – dass die Regierung die Wirtschaft manipulieren kann, was ja auch von Keynes verfochten wurde – hat sich leider als falsche Realität herausgestellt. Um fair zu sein: John Maynard Keynes erklärte 1946 kurz vor seinem Tod gegenüber Henry Clay, der zu jener Zeit Professor für Sozialwirtschaft und Berater der Bank von England war, dass er darauf hofft, dass Adam Smiths „unsichtbare Hand“ Großbritannien dabei helfen würde, wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen.

Er sagte zu Clay: „Ich stelle fest, dass ich bezüglich einer Lösung unserer Probleme immer mehr auf die unsichtbare Hand vertraue, die ich vor 20 Jahren aus dem wirtschaftlichen Denken zu verbannen versuchte.“

Es ist also völlig klar, dass Keynes vor seinem Tod mit eigenen Augen sah, dass der Staat objektiv betrachtet nicht in der Lage ist, die Wirtschaft zu steuern.

Jede republikanische Form des Staats hat sich historisch gesehen als korrupt erwiesen – sogar korrupter als ein Diktator, da ein Diktator seine Seele nicht verkaufen muss, um die nächsten Wahlen zu gewinnen.

Julius Cäsar nahm den Titel Pontifex Maximus (Hohepriester) an. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Gestaltung des Kalenders. Er führte eigenständig das Schaltjahr ein. Cäsar musste den Kalender neugestalten, da selbst der Kalender von den Politikern manipuliert worden war; sie hatten die Priester bestochen, um die Wahlen hinauszuzögern.

Nichts entzieht sich der Korruption durch den Staat, weil die Politiker immer alles Notwendige tun werden, um die Wahlen zu gewinnen. Als Julius Cäsar gegen die römische Oligarchie kämpfte, ging es im Grunde auch um eine riesige Schuldenkrise.

Es wird jetzt zunehmend klarer, dass der Sozialismus in den Industrieländern seit dem Beginn der Weltfinanzkrise 2007/2008 in sich zusammenbricht. Die Verfechter des Sozialismus beharren darauf, dass man die Reichen lediglich wie Ungeziefer verfolgen und ihnen jeden Cent abnehmen müsse und sich ihre gescheiterten Theorien dann schon bestätigen würden.

Was sie dabei aber nicht in Betracht ziehen, ist, dass die Kreditaufnahme alle Grenzen gesprengt hat und aktuell rund 70% aller Staatsschulden aufgetürmte Zinszahlungen sind, von denen bis auf die Banker und Anleihehalter überhaupt niemand profitiert hat. Die gesamte Theorie des Sozialismus bricht nun vor ihren eigenen Augen zusammen.

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Die OECD hat klargestellt, dass das größte Hindernis bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit immer noch die entsetzlichen Arbeitsmärkte in Europa sind, deren miserable Performance in den letzten fünf Jahren extremen politischen Bewegungen und massiven Bürgerunruhen Tür und Tor geöffnet hat.

Wenn wir auf Südeuropa blicken, dann hat sich die Arbeitslosenrate in Portugal „von dem Vorkrisenschnitt (der Jahre 2005 bis 2008) in Höhe von 7,7% auf prognostizierte 18,6% in 2014 mehr als verdoppelt.“

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In Griechenland und Spanien sind die Arbeitslosenzahlen sogar noch entsetzlicher. Der Vorkrisenschnitt in Griechenland lag bei 8,7% und die Prognose für das nächste Jahr liegt bei 28,4%, von der Jugendarbeitslosigkeit ganz zu schweigen. Das ist dasselbe Arbeitslosenniveau, das in den USA auf dem Höhepunkt der Großen Depression erreicht wurde. In Spanien lag der Vorkrisenschnitt bei 9,3%, während die Arbeitslosenquote für 2014 nun mit 28% veranschlagt wird, womit das Land ebenfalls über den Höchstständen der Großen Depression liegen würde.

Die Politiker arbeiten mit gescheiterten, antiquierten Theorien und haben alles getan, um sich an der Macht zu halten, anstatt objektiv in Erwägung zu ziehen, dass der Marxismus – der zum Zusammenbruch des Kommunismus führte – vielleicht immer noch die vorherrschende Doktrin des Westens ist und derzeit ebenfalls zusammenbricht.

Der Staat ist viel zu korrupt, um eine Wirtschaft auf faire und vorurteilsfreie Art und Weise zu leiten. Wir blicken hier auf ein systemisches Problem, das von den alten Politikern – die sich weigern zu begreifen, dass das, was sie seit Bretton Woods getan haben, falsch ist und aktuell in Schutt und Asche gelegt wird – weiter genährt wird. Die utopischen sozialistischen Träume haben ihren Zauber verloren.

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