Christopher Monckton, Viscount of Brenchley, SPPI Blog, 10.04.2010

Viele leere Sitzplätze gibt es nicht hier in Bonn in diesem trostlosen und hallenden Konferenzsaal in dem grauenhaften Betonklotz namens Hotel Maritim, wo seit heute der letzte Versuch der Vereinten Nationen seinen Lauf genommen hat 194 Staatsparteien in das Rahmenabkommen zum Klimawandel hineinzumanövrieren.

Die „internationale Gemeinschaft“, wie sie jetzt genannt wird, ist hier in voller Mannschaftsstärke in Form teuer gekleideter Bürokraten mit glänzenden Schuhen, kultiviertem Auftreten und absolut keiner Ahnung von Klimawissenschaft vertreten.

Ein freier Sitzplatz ist jedoch ein Hinweis auf die noch kommenden Dinge. Der Heilige Stuhl – eine winzige Nation mit 1 Milliarde Erdenbürger auf der ganzen Welt hat den Platz freigelassen. Und das ist bedeutend. Wenn die „Erderwärmung“ immer noch ein Thema wäre, dann hätte der Vatikan sichergestellt, dass seine Vertreter während dieses bedrückenden Zusammentreffens der Möchtegern-Weltregierer durchgehend anwesend sind.

Die Notfallkonferenz – aus Angst von UN-Bürokraten einberufen, dass Cancun im Dezember ebenso spektakulär scheitern könnte wie Kopenhagen im letzten Jahr – ist eine wesentlich ruhigere Veranstaltung als der Klimagipfel in Kopenhagen. Nicht nur, dass nach den ganzen Skandalen von Klimagate, Himalayagate, Amazonasgate uns so weiter die ganze Siegesgewissheit verflogen ist – der Glaube an sich, dass es sich bei der „Erderwärmung“ um eine globale Katastrophe handeln würde, ist ebenfalls größtenteils verschwunden.

Unter den Vertretern der einzelnen Länder gibt es ein paar wenige wirklich Gläubige, jedoch finden nun viel mehr Gespräche als früher über die zuvor verbotene Frage statt: Was ist, wenn Klimaextremisten die ganze Sache nur erfunden haben?

Zum Beispiel ging die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua an den Tisch der Umweltschutzaktivisten des „Komitees für ein konstruktives Morgen“, eine Gruppe von Klimaskeptikern, die einen abgebrühten und zynischen Standpunkt gegenüber der Auffassung einnehmen, dass ein winziger Anstieg der atmosphärischen Konzentration eines Spurengases die wahrscheinliche Ursache für tausende internationaler Katastrophen sei.

Die Reporter waren wirklich daran interessiert die andere Seite der Geschichte zu erfahren. Huan Gongdi, der leitende Deutschlandkorrespondent der Agentur, fragte mich, was ich vom Kopenhagen-Akkord halten würde (Zeitverschwendung), was in Bonn passiere (ein hoffnungsloser Versuch einen bindenden Vertrag durchzuboxen, den man dem US-Senat vor die Nase halten kann, obwohl es vor den Mid-Term-Wahlen völlig undenkbar ist, dass der Senat einen derartigen Vertrag akzeptieren würde) und ob es überhaupt eine Klimakrise gäbe (nein, gibt es nicht).

Ich erklärte Herrn Huan, dass, selbst wenn die Vereinten Nationen die Folgen der Erwärmung durch CO2 nicht so oft übertrieben hätten, es trotzdem nichts gäbe, was man gegen die angebliche „Krise“ tun könne, schon alleine deshalb, weil wir so wenig von dem Zeug emittieren.

Für seine Aufzeichnung machte ich ihm eine Rechnung auf. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre beläuft sich heute auf 388 Teile pro Millionen. Davon geben wir jedoch gerade einmal 2 Teile pro Millionen im Jahr an die Luft ab. Also beläuft sich die von uns jedes Jahr verursachte Erwärmung, selbst wenn man den wilden Übertreibungen der Vereinten Nationen über die Auswirkungen des CO2 auf die Erwärmung Glauben schenken sollte, auf gerade einmal auf das 4,7-fache des natürlichen Logarithmus der Differenz aus dem Anstieg der CO2-Konzentration von 388 auf 390 Teile pro Millionen.

Macht 4,7 ln (390/388) = 0,043 Grad – das ist weniger als ein Zwanzigstel eines Grades „Erderwärmung“ jedes Jahr. Oder anders ausgedrückt würde es fast ein Vierteljahrhundert ohne jegliche CO2-emitierenden Aktivitäten brauchen – kein einziger Zug, kein Flugzeug, Auto oder mit fossilen Brennstoffen betriebenes Kraftwerk – um ein Grad „Erderwärmung“ zu verhindern.

Das ist auch der Grund, warum ein Vertrag, der auf der Kontrolle der Menge des von der Welt emittierten CO2 beruht, überhaupt nicht funktionieren kann. Darum gibt es auch überhaupt keinen Grund zur Eile. Der einzige Grund, warum die Vereinten Nationen so ein Gefühl der Dringlichkeit verbreiten – eine Panik, welche hier von der Mehrheit der Delegierten nicht mehr verspürt wird – ist, weil die Bürokraten sich darüber im Klaren sind, dass das Spiel aus ist. Auf der ganzen Welt zeigen die Meinungsumfragen, dass den Klimaextremisten von Niemandem mehr auch nur ein Wort geglaubt wird. Wenn sie in diesem Jahr keinen verbindlichen Vertrag zustande bringen, werden sie überhaupt keinen mehr bekommen und das wissen sie auch.

Ich werde regelmäßig von der Konferenz berichten, wenn sich neue Ereignisse abzeichnen. Schauen Sie öfters mal auf dem SPPI Blog vorbei.

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