Sean Sailor, Infowars.com, 03.12.2009

Als die Türkei in den späten 40er Jahren eine Wirkungsstätte der NATO und der USA wurde, wurde auch ihr Position als größter Opium- und Heroinlieferant für die Märkte in Europa und den USA gefestigt. Dieser illegale Opiummarkt konzentrierte sich hauptsächlich auf Europa, wo die abschließenden Verarbeitungsstufen zum Heroin statt fand, bevor das Heroin seinen Weg auf die restlichen Märkte der Welt fand. Die Profite wurden daher zum überwiegenden Teil von Europäern gemacht. Die Regierung unter Nixon ordnete 1968 eine Untersuchung an, bei der herausgefunden wurde, dass 80 % der türkischen Opiumernte dazu bestimmt war als Heroin auf europäische und nordamerikanische Märkte zu gelangen. (1)

Die Regierung unter Nixon behauptete, dass diese Situation eine Bedrohung für die Sicherheit des Landes sei, verkündete gleichzeitig einen „Krieg gegen Drogen“ und begann mit vielschichtigen Anstrengungen die Menge des in der Türkei produzierten Opiums, welches die Vereinigten Staaten erreichte, einzuschränken. (2) Dazu gehörte in erster Linie ein Programm (was tatsächlich das Einzige mit einem Minimum an Erfolg war) zum Aufkauf der Ernten von den Farmern in der Türkei (wo sie bis zum heutigen Tage noch Opium anbauen) und das zu haarsträubenden Preisen, die jedes Jahr erhöht wurden und zum Schluss USD 25 pro Kilogramm betrug. Der US-Steuerzahler war somit gezwungen diese Gelder, in einem Versuch, die gesamte Opiumernte der Türkei aufzukaufen, auszugeben. Als diese Entscheidung getroffen wurde, schien man die Tatsache völlig ignoriert zu haben, dass man über illegale Kanäle selbst USD 100 pro Kilogramm hätte bezahlen können und dies keinen größeren Einfluss als 1 Cent auf den Preis einer USD 5 Dosis in New York gehabt hätte.(3) Auch wurde ignoriert, dass das Opium praktisch überall in der Welt angebaut werden kann und als man damals die gesamte Ernte der Türkei kaufte (zu inflationären Preisen auf Kosten der Steuerzahler), zeichnete sich ab, dass der Rest der Welt den Platz der Türkei einnehmen würde. Aber zu jenem Zeitpunkt hatte die Bedeutung der Türkei als größter Opiumlieferant zur Weiterverarbeitung zum Heroin für die Nachfrage in den USA bereits abgenommen und es entstanden während des Vietnamkrieges neue Mitbewerber in Südostasien, einem Markt, der mit dem Rückzug der USA aus Vietnam dann auch wieder abnahm.

Jetzt könnten die meisten durchschnittlich konservativ eingestellten Amerikaner vielleicht denken, dass das Ziel der Nixon Regierung darin bestand, den Preis einer Dosis Heroin um einen Cent zu steigern um somit den Heroinsüchtigen in den USA endgültig klar zu machen, dass es sich einfach nicht mehr lohnt. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Was passierte war, dass der neue Opiummarkt, dessen Entwicklung durch den Einsatz des US-Militärs in Vietnam beschleunigt wurde, eine Monopolstellung erhielt (und das auf einmal zu viel günstigeren Preisen!). Das wurde erreicht und ich überlasse es Ihnen sich eine Meinung darüber zu machen, was das wirkliche Ziel war.

Das für den Heroinmarkt der USA bestimmte Opium aus Südostasien wurde hauptsächlich in Laos produziert und durch die CIA Airline Air America nach Vietnam geflogen, wo es zu Heroin verfeinert wurde um es danach mit US-Militärtransportmaschinen in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln. (4) (5)

opiumchart-production

Jetzt, seit dem Jahr 2002, ist es Afghanistan. Der Anbau von Opium war immer ein Teil der Kultur dort, so wie dies auch in der Türkei der Fall ist, wo aktuell Opium von über 100.000 Farmern legal angebaut wird. (6) Die Taliban hatten die Opiumpflanzen kurz nachdem sie an die Macht kamen jedoch ausgemerzt bis…der „Krieg“ in Afghanistan anfing. Ein Jahr nach Beginn der Besetzung erlebte Afghanistan einen 3000 % Anstieg der Opiumproduktion im Vergleich zu den Tagen der Taliban, so Einschätzungen der Vereinten Nationen und der USA. Diese Opiumernten, welche, wie das US-Militär zugibt, nun von Soldaten bewacht werden…stellen 92 % des weltweit illegal hergestellten Opiums dar, der größte Teil davon zur Verwendung als Heroin in den USA und Europa. Irgendwie, wurde hier schon wieder ein Monopol geschaffen.

Die USD 39 Milliarden, die von den USA seit 2002 (angeblich) in den Wiederaufbau in Afghanistan geflossen sind, müssen in den Wiederaufbau einer USD 65 Milliarden starken jährlichen Opiumwirtschaft gegangen sein. Wenn man sich die Größe des Landes vergegenwärtigt, die Zahl der Menschen die dort leben und die hoffnungslose Armut von nahezu Jedem dort, könnte man auf den Gedanken kommen, dass Teile dieser Gelder abgezweigt worden sind. Jetzt möchten Ihnen die Massenmedien weiß machen (wenn sie gezwungen sind, darüber zu sprechen), dass das ganze Geld an die in Lumpen gekleideten Menschen, die auf den Opiumfeldern arbeiten, gegangen ist. An dieselben Menschen deren Schulen und Hochzeiten Bombardements von Drohnen explodiert sind.

Ich für meinen Teil glaube, dass die Gelder von Leuten abgezweigt wurden, denen es anvertraut worden ist um das Land damit zu verwalten. Das sind dieselben, die auch die Opiumfelder bewachen. Aber das ist nur so eine Vermutung.

1) Moynihan, Daniel P. (Assistant to the President) ‘Memorandum for Honorable John N. Mitchell, Attorney General’ (18 September 1969); in: Foreign Relations.

2) “The President is convinced that the problem of narcotics addiction in the U.S. has reached proportions constituting a threat to our national stability.” Henry A. Kissinger, ‘Memo: Study of Means to Stop International Traffic in Heroin(Sept 29, 1969): in Foreign Relations

3) Licit and Illicit Drugs Consumers Union ISBN 0-316-15340-0

4) Special Study Mission June ,1971 United States House of Representatives Special Study Mission June ,1971

5) Alfred McCoy The Politics of Heroin in Southeast Asia (Harper and Row, 1972)

6)

7) Nations International Drug Control Programme (UNDCP) (PDF). Annual Opium Poppy Survey 2001.

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