Das Mutterland von Big Brother: Erst diskutiert man über das Verbot von Demonstrationen, und jetzt sollen alle Pornos im Internet gesperrt werden. Es stellt sich die Frage, was als nächstes an der Reihe ist
Kurt Nimmo, Infowars.com, 20.12.2010
Zunächst verbreitete die britische Regierung die Idee, Demonstrationen zu verbieten – jetzt sprechen sie darüber, das Internet zu zensieren.
Die britische Regierung hat angekündigt, dass sie nun Maßnahmen berät, mit denen alle pornografischen Internetseiten automatisch gesperrt würden. Man erklärte, diese Anstrengungen würden darauf abzielen, die Kinder zu schützen.
Laut NewsCore wurden jetzt die größten Internetdienstanbieter Großbritanniens wie BT, Virgin Media und TalkTalk zu einem vom britischen Kommunikationsminister Ed Vaizey anberaumten Treffen zitiert, das im nächsten Monat stattfinden soll, und bei dem sie dann angewiesen werden, entsprechende Inhalte zu sperren.
In der Vergangenheit war es so, dass die Menschen selbst darüber entschieden, was sie sich im Internet anschauten. Es lag in ihrem Verantwortungsbereich, die Inhalte zu überwachen, die von ihren Kindern angesehen wurden. Diese Aufgabe soll jetzt vom überfürsorglichen britischen Muttistaat übernommen werden.
Es kommt sehr oft vor, dass drakonische Maßnahmen, die auf die Einschränkung der Entscheidungsfreiheit des Individuums abzielen, gegenüber den Bürgern als Anstrengungen verkauft werden, die Kinder zu schützen. Viel zu viele Eltern händigen ihre Kinder dem Staat aus, und geben ihre elterliche Kontrolle über ihre Kinder an gesichtslose Bürokraten und Polizisten ab.
„Das ist ein sehr ernstes Thema. Ich denke es ist sehr wichtig, dass es die Internetdienstanbieter sind, die hier mit Lösungen zum Schutz der Kinder nach vorne kommen.“ so der Bürokrat Vaizey.
Die britische Abgeordnete der Torys, Claire Perry, die ihre Wählerschaft in Wiltshire vertritt, und als „eifrige Lobbyistin für mehr Beschränkungen“ beschrieben wird – was nichts weiter heißt, als dass sie sich für mehr staatliche Macht gegenüber dem Individuum einsetzt – erklärte:
„Es gibt da ein sehr beklommenes Gefühl bei den Eltern, dass wir den Wild-West-Ansatz nicht tolerieren müssen. Wir gehen an das Thema nicht mit einer Anti-Porno-Perspektive heran. Wir wollen lediglich sicherstellen, dass unsere Kinder nicht über Sachen stolpern, von denen wir nicht wollen, dass sie sie sehen.“
Der totalitäre chinesische Staat entscheidet ebenfalls darüber, was die Menschen im Internet sehen dürfen und was nicht. China konzentriert sich dabei nicht allein auf Pornos, sondern auch auf Protest gegenüber seiner autoritären Herrschaft. Die Chinesen sind mit äußerster Härte gegen Chatprogramme, Chaträume, SMS und Blogs vorgegangen, da diese Technologien erfolgreich eingesetzt wurden, um Demonstrationen gegen die Regierung zu organisieren.
Chinas Internetzensurmaßnahmen begannen zunächst mit Vorschriften. Bald darauf ergriff man dann Maßnahmen, um die chinesische Bevölkerung davon abzuhalten, die Regierung zu verunglimpfen, und schlussendlich führte man etwas ein, was unter dem Begriff der Großen Firewall von China bekannt wurde. Aktuell wird der gesamte Internetverkehr durch Proxy-Server und durch von der Regierung kontrollierte Knotenpunkte geschleust.
Die Maßnahmen der britischen Regierung, den Bürgern den Zugang zu Inhalten zu sperren, nahmen mit Kinderpornografie ihren Anfang. Nun kommt auch Erwachsenenpornografie hinzu. Wer weiß, was als nächstes dran sein wird – vielleicht politische Internetseiten, auf denen man sich gegen die Regierung ausspricht.
Wenn die britische Regierung in der Lage ist, den politischen Demonstrationen auf der Straße ein Ende zu bereiten, kann sie auch genauso gut das Internet schließen, besonders, wenn sie sich hierfür auf Internetseiten gewaltbereiter Dschihadisten beruft, um die Menschen dazu zu zwingen, sich dem Regierungswillen zu unterwerfen.
Nachdem britische Studenten jüngst gegen Pläne der Regierung demonstrierten, die Studiengebühren zu verdoppeln, erklärte der Leiter der Metropolitan Police, Sir Paul Stephenson, dass die Abschaffung der bürgerlichen Freiheiten der britischen Bevölkerung nicht „auszuschließen“ sei.
„Es ist eine der Taktiken, die wir uns anschauen werden, und etwas, das wir auch weiterhin überprüfen werden, und wenn wir der Meinung sind, dass es richtig ist, dann werden wir es tun.“ erklärte Stephenson zu der Idee, Demonstrationen ganz einfach zu verbieten.
Die Diskussionen darüber, den Bürgern das Recht auf Demonstrationen zu verwehren, folgten Beschwerden, nachdem das Hauptquartier der Tories im Londoner Stadtteil Millibank schwer beschädigt wurde, es auf dem Parliament Square zu gewaltsamen Ausschreitungen kam, auf dem Trafalgar Square Massenverhaftungen durchgeführt wurden, und ein Auto angegriffen wurde, in dem sich Prinz Charles und Camilla befanden.
Die Medien berichteten eifrig über den Zwischenfall mit dem königlichen Pärchen und malten das Schreckgespenst der Gewalt an die Wand, wobei im Rahmen der Berichterstattung auch der Entführungsversuch von Prinzessin Anne im Jahre 1974 Erwähnung fand.
Die Aufstände folgten einem vorhersagbaren Muster. Während tausende Studenten und andere Protestler gegen die Anhebung der Studiengebühren demonstrierten, griffen die üblichen „Anarchisten“ das Hauptquartier der Torys in Millibank und die Polizei an. Die Gewalt wurde dann von Kameras aufgezeichnet und in der Berichterstattung mit entsprechender Propaganda versehen, was dann wiederum zu der Ankündigung von Stephenson führte.
Während der frühere US-Präsident George W. Bush im Jahre 2008 Großbritannien besuchte, bezichtigte der hitzköpfige britische Parlamentarier George Galloway die Londoner Polizei einer „absichtlichen Verschwörung, um Szenen gewaltsamer Unruhen herbeizuführen“. In London griffen Agents Provocateurs – auch unter dem Namen Anarchisten bekannt – während des G20-Gipfels Banken auf der Victoria Street an, und lieferten den Polizisten einen Vorwand, Aktivisten zu verhaften und eine Person sogar umzubringen.
Während der Olympischen Spiele in Vancouver zu Beginn dieses Jahres beschuldigten Aktivisten die Polizei, Agents Provocateurs eingesetzt zu haben. Beim G20-Treffen im September 2009 mischten sich Undercover-Polizisten unter Protestler, die an der University of Pittsburgh gegen Polizeigewalt demonstrierten.
Vom „Anstacheln“ ahnungsloser Sündenböcke durch das FBI bis hin zu Polizisten, die vorgeben Aktivisten zu sein, so wie wir es in Griechenland, Kanada und anderen Ländern sahen, gehört es zum Geschäft der Regierung Gewalt und Chaos – und einige würden auch sagen Pornografie – zu schaffen, um daraufhin drakonische Gesetze vorzuschlagen, zu verabschieden und umzusetzen, Gesetzte, mit denen der gewöhnliche Bürger dann unter dem Vorwand, die Regierung wolle ihn schützen, seiner Freiheiten beraubt wird.