Die libyschen Rebellen werden von bekannten CIA-Agenten angeführt, während islamistische Gotteskrieger „an der vordersten Front“ kämpfen und die NATO-Länder eine Bewaffnung in Erwägung ziehen
Steve Watson, Prisonplanet.com, 30.03.2011
Ein ehemaliger Anführer einer mit Al-Qaeda in Verbindung stehenden Gruppe behauptet, dass sich in Libyen rund 1.000 islamistische Gotteskrieger den Aufständen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi angeschlossen haben. Diese Zahl steht auch mit Geheimdienstberichten und unabhängigen Schätzungen in Einklang. Dennoch denken die NATO-Länder immer noch darüber nach, die Rebellen zu bewaffnen.
Der frühere Dschihadist Noman Benotman, der sich von Al-Qaeda im Jahre 2000 lossagte, erklärte in einem Interview mit der Washington Times, dass sich in Libyen seiner Meinung nach über 1.000 islamistische Gotteskrieger aufhalten. Er nannte die Kämpfer „freischaffende Dschihadisten“ und führte aus, dass sie Teil einer afrikanischen Terrorzelle namens „Al Qaeda im islamischen Maghreb“ (AQIM) seien. Diese Gruppe habe bisher vergeblich versucht, die Regierung Gaddafis zu unterwandern.
Darüberhinaus merkte Benotman an, dass sich diese Kämpfer nicht als Anführer der Aufstände bezeichnen würden, sondern die libysche Opposition stattdessen infiltriert hätten, damit es nicht so aussieht, als würden sie das lybische Volk hintergehen. Er sagte, die Gotteskrieger befürchteten, man würde herausfinden, dass es ihr Wunsch ist, Libyen in eine islamistische Republik zu verwandeln, da der die libysche Opposition anführende Übergangsrat beabsichtigt, demokratische Wahlen durchzuführen.
Gestern gab der oberste Kommandierende der NATO, Admiral James Stavridis, in Washington eine Erklärung ab, worin er die Anwesenheit dieser Fundamentalisten unter den libyschen Rebellengruppen bestätigte.
Die Schätzung, dass sich in Libyen eine hohe Zahl an Gotteskriegern aufhält, steht mit unabhängigen Analysen und Geheimdienstanalysen des US-Militärs in Einklang. In einem West Point Bericht des Jahres 2007 wird nahegelegt, dass die Gegend um Bengasi, Darna und Tobruk die weltweite Hauptregion zur Rekrutierung von Al-Qaeda-Selbstmordattentätern ist.
In einem Artikel mit dem Titel „Die libyschen CIA-Rebellen: Dieselben Terroristen, die US- und NATO-Truppen im Irak töteten“, stellte der Autor Webster Tarpley die Details des Berichts vor. Darin heißt es:
„Die spezielle institutionelle Grundlage zur Rekrutierung von Guerilla-Kämpfern im Nordosten Libyens hängt mit einer Organisation zusammen, die sich früher selbst die Libysche Islamistische Kampfgruppe (LIFG) nannte. Im Verlaufe des Jahres 2007 erklärte sich die LIFG selbst zu einem offiziellen Unterarm von Al Qaeda und nahm später den Namen Al Qaeda im islamischen Maghreb (AQIM) an.
Ein Ergebnis dieses Zusammenschlusses im Jahre 2007 war, dass eine zunehmende Zahl an libyschen Guerilla-Kämpfern im Irak ankam. Felter und Fishman schreiben dazu:
´Der offenkundige Anstieg bei den libyschen Rekruten, die in den Irak reisten, könnte mit der zunehmenden kooperativen Beziehung zwischen der Libyschen Islamistischen Kampfgruppe (LIFG) und Al-Qaeda in Zusammenhang stehen, die ihren Höhepunkt fand, als die LIFG Al-Qaeda am 03.11.2007 offiziell beitrat.`
Dieser Zusammenschluss wird auch durch andere Quellen bestätigt: In einer Erklärung aus dem Jahre 2008, die Ayman al-Zawahiri zugeschrieben wird, wird ebenfalls behauptet, dass die Libysche Islamistische Kampfgruppe Al-Qaeda beigetreten ist.“
Noman Benotman ist ein früheres Mitglied der AQIM (der früheren LIFG), was auch für den aktuellen Kommandeur der Anti-Gaddafi-Streitkräfte in Libyen, Abdel-Hakim al-Hasidi, zutrifft.
Al-Hasidi hat in einem Interview mit einer italienischen Tageszeitung vergangene Woche eingeräumt, dass er früher mit Al-Qaeda in Verbindung stehende Fundamentalisten für den Kampf im Irak rekrutierte. Er sagte auch, dass diese Kämpfer „heute an der vordersten Front in Adschabija“ stünden. Diese Gotteskrieger bekämpfen das säkulare Regime von Gaddafi und wünschen sich die Einführung der Scharia.
Trotz all dieser Fakten und Eingeständnisse erklärte die US-Vertreterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, dass die Obama-Regierung die militärische Unterstützung der libyschen Rebellen immer noch in Erwägung zöge.
Der britische Premierminister David Cameron wiederholte heute die Kommentare von Rice und unterstrich die Auffassung von US-Außenministerin Hillary Clinton, dass die Vereinten Nationen die Bewaffnung der Rebellen bereits erlaubt hätten.
Wir hatten in der Vergangenheit bereits darüber berichtet, dass die mit Al-Qaeda in Verbindung stehende Rebellenarmee, die von den Vereinten Nationen, den Vereinigten Staaten und der globalistischen Koalition unterstützt wird, mittlerweile von bekannten Gaddafi-feindlichen CIA-Agenten angeführt wird.
Und wir wissen ja auch, dass die CIA 1979 die afghanischen Mudschaheddin bewaffnete, um so die Niederlage der Sowjets in Afghanistan herbeizuführen. Die Liste mit Kämpfern, mit denen die CIA zusammenarbeitete, war unter dem Namen „Al Qaeda“ bekannt, was nichts weiter als „die Basis“ heißt. Der negativen Folgen dieser Operation haben maßgeblich zum aktuellen politischen Klima mit beigetragen.
Durch eine Bewaffnung der libyschen Rebellen würde man im Grunde das wiederholen, was man bereits Ende der 70er Jahre in Afghanistan tat: Man würde Streitkräfte ausrüsten, die von radikalen Fundamentalisten unterwandert sind, die sich gewaltsam gegen demokratische Regierungssysteme zur Wehr setzen.
Die herrschende globalistische Elite schert diese jedoch herzlich wenig, vielmehr nutzt sie dieses System bereits seit mehr als 100 Jahren, um ihr Imperium im Nahen Osten – und nun auch in Afrika – weiter auszudehnen.
Die Muslimbruderschaft, aus der später die Mudschaheddin und Al-Qaeda hervorgingen, ist zu Beginn der 20er Jahre durch den britischen Geheimdienst geschaffen wurden. Diese Bruderschaft wurde bewaffnet und ausgebildet, um gegen nationalistische Unabhängigkeitsbestrebungen Ägyptens vorzugehen.
Das „britische Imperium“ ist nicht untergangen, sondern hat sein Hauptquartier lediglich in die USA verlegt. Es ist dieselbe globalistische Elite, die ihr Imperium auch heute noch weiter ausbaut.