Kim Jong-Ils Atomwaffen wären ohne die direkte Hilfe der Vereinigten Staaten undenkbar gewesen

Paul Joseph Watson, Prisonplanet.com, 25.05.2010

Kim Jong-Il hat die nordkoreanischen Truppen in Kampfbereitschaft versetzt und droht mit militärischen Aktionen, wenn der Süden in die Gewässer Nordkoreas eindringt. Gleichzeitig spielen die weltweiten Aktienmärkte verrückt, die sich einen Krieg ausmalen, der, sollte er eintreten, direkt der Geschichte der US-Regierung angelastet werden kann, welche den stalinistischen Diktator mit Atomwaffen ausrüstete.

Die koreanischen Märkte gaben über Nacht um 3,3% nach, da Investoren erschrocken auf die zunehmenden Spannungen der zwei Länder reagierten, nachdem Südkorea dem Norden vorwarf für die Torpedierung eines ihrer Kriegsschiffe am 26.03.2010 verantwortlich gewesen zu sein.

Kim Jong-Il reagierte auf den Vorwurf, indem er sein Militär in Alarmbereitschaft versetzte und ihnen sagte sie sollen sich „auf den Krieg vorbereiten“ und ankündigte Maßnahmen zu ergreifen, wenn Südkorea in die Gewässer an der Westküste der Halbinsel eindringt.

Am Montag erklärte Obama ebenfalls gegenüber dem US-Militär, sie sollen sich auf einen Konflikt vorbereiten, während gerade die Durchführung einer U-Boot und Marineübung mit Südkorea geplant ist.

Wie wir dokumentierten, ist Nordkoreas atomare Kriegsfähigkeit fast ausschließlich auf die US-Regierung zurückzuführen, da sie den stalinistischen Staat direkt wie auch indirekt über durch sie kontrollierte internationale Waffenhändler, besonders durch Dr. Abdul Qadeer Khan, bewaffnete. Während die US-Regierung Nordkorea zur „Achse des Bösen“ zählt, finanzierte sie das Atomprogramm dieses Landes voller Begeisterung in jeder Phase.

Die Regierung unter Bill Clinton wie auch die unter George W. Bush spielte eine entscheidende Rolle, indem sie Kim Jong-Il ab Mitte der 90er Jahre bei der Entwicklung der nuklearen Fähigkeiten des Landes half.

Genauso wie bei Saddam Husseins chemischem und biologischem Waffenprogramm, war es Donald Rumsfeld, der bei der Bewaffnung von Kim-Jong-Il eine besondere Rolle einnahm.

Rumsfeld war die Person, welche im Jahre 2000 für einen USD 200 Millionen Vertrag verantwortlich war, der die Lieferung von Ausrüstung und Dienstleistungen zum Bau von zwei Leichtwasserreaktoren in Nordkorea zum Gegenstand hatte, zu einem Zeitpunkt, als er der Geschäftsführer von ABB (Asea Brown Boveri) war. Wolfram Eberhardt, ein Sprecher von ABB, bestätigte, das Rumsfeld während seiner Tätigkeit in der Firma nahezu an jeder Aufsichtsratssitzung teilnahm.

Rumsfeld übernahm jedoch lediglich den Staffelstab der Clinton-Regierung, die im Jahre 1994 einwilligte Nordkoreas selbst gebauten Atomreaktor durch Leichtwasserreaktoren zu ersetzen. Die staatlich finanzierten sogenannten „Experten“ behaupteten, dass man mit Leichtwasserreaktoren keine Bomben herstellen könne. Das sieht Henry Sokolski, der Chef des in Washington ansässigen Non-proliferation Policy Education Centers, jedoch ganz anders:

„LWRs könnten in Nordkorea wie auch im Iran dazu verwendet werden dutzende von Bomben mit waffenfähigem Plutonium herzustellen. Das ist die Wahrheit bei allen LWRs – eine bedrückende Tatsache, welche von den politischen Entscheidungsträgern in den USA ausgeblendet wurde.“

„Diese Reaktoren sind wie alle Reaktoren, sie verfügen über das Potenzial Waffen herzustellen. Es könnte also sein, dass man letzten Endes einem der schlimmsten Nuklearverbrecher die Mittel zukommen lässt um an genau jene Waffen zu gelangen, deren Aneignung wir versuchen zu verhindern.“ sagte Sokolski.

Das US-Außenministerium behauptete, die Leichtwasserreaktoren könnten nicht zur Herstellung von waffenfähigem Material verwendet werden, drängte Russland jedoch im Jahre 2002 dazu seine Nuklearzusammenarbeit mit dem Iran zu beenden, weil sie nicht wollten, dass man den Iran mit Massenvernichtungswaffen aufrüstet. Zu jener Zeit baute Russland gerade einen Leichtwasserreaktor im Iran. Laut dem US-Außenministerium kann man mit Leichtwasserreaktoren im Iran waffenfähiges Nuklearmaterial herstellen, wobei diese Regel in Nordkorea aus irgendeinem Grund jedoch keine Anwendung findet.

April 2002 verkündete die Bush-Regierung, dass sie USD 95 Millionen des amerikanischen Steuerzahlers für den Start des Baus eines „harmlosen“ Leichtwasserreaktors in Nordkorea bereitstellen würde. Bush behauptete, dass die Aufrüstung des größenwahnsinnigen Kim Jong-Ils mit der Möglichkeit hunderte von Atombomben pro Jahr zu bauen, „entscheidend für die nationalen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten“ war. Bush gab im Januar 2003 sogar noch weitere Gelder frei, wie Bloomberg News zu berichten wusste.

Er gab die Gelder frei, obwohl eine südkoreanische Zeitung die erschreckende Information enthüllte, dass ein nordkoreanischer Raketengefechtskopf in Alaska gefunden wurde.

Der Bau des Reaktors wurde letztendlich ausgesetzt, aber Nordkorea verfügte über eine alternative Quelle, durch welche sie an die notwendigen Nukleargeheimnisse gelangen konnten um ein Atomwaffenarsenal aufzubauen – den CIA-Agenten und internationalen Waffenhändler AQ Khan.

2004 gestand der Vater des pakistanischen Atomwaffenprogramms, Dr. Abdul Qadeer Khan, ein, dass er über ein weltweites Schmuggelnetzwerk, zu dem auch Anlagen in Malaysia gehörten, wo man wichtige Teile für Zentrifugen baute, Nukleartechnologie übermittelte.

Khans Kollaborateur, B. S. A. Tahir, leitete eine Frontfirma mit Sitz in Dubai, welche die Bauteile für die Zentrifugen dann nach Nordkorea versandte.

Trotz der Tatsache, dass Khans Aktivitäten den niederländischen Behörden bereits 1975 zutiefst suspekt waren, bewahrte ihn die CIA bei zwei unterschiedlichen Gelegenheiten vor der Festnahme.

„Der Man wurde fast 10 Jahre lang verfolgt und war ganz offenkundig ein ernstes Problem. Aber man teilte mir wieder mit, dass der Geheimdienst die Sache effektiver klären könnte.“ so Hollands Ex-Premierminister Ruud Lubbers. „Den Haag hatte in der Angelegenheit nicht das letzte Wort. Washington hatte es.“

Lubbers erklärte, dass es Khan mit dem Segen der CIA erlaubt wurde in die Niederlande ein- und wieder auszureisen, was es ihm letztendlich – laut Aussagen von George W. Bush selbst – möglich machte „Hauptverkäufer eines weitreichenden internationalen Netzwerks zur Verbreitung von Nukleartechnologie- und Knowhow“ zu werden und die Nukleargeheimnisse zu veräußern, mit denen Nordkorea Atomwaffen bauen konnte.

„Lubbers vermutet, dass Washington Khans Aktivitäten zuließ, weil es sich bei Pakistan um einen wichtigen Verbündeten im Kampf gegen die Sowjets handelte.“ berichtet CFP. „Zu jener Zeit finanzierte und bewaffnete die US-Regierung Mudschaheddin wie Osama bin Laden. Sie wurden vom pakistanischen Geheimdienst trainiert um Sowjetsoldaten in Afghanistan zu bekämpfen. Anwar Iqbal, der Washington-Korrespondent für die pakistanische Zeitung Dawn, erklärte gegenüber ISN Security Watch, dass Lubbers Aussagen richtig sein könnten: ´Langfristig gesehen, war es Teil einer idiotischen Strategie. Die USA wussten, dass Pakistan Atomwaffen entwickelte, aber sie scherten sich überhaupt nicht darum, weil diese nicht gegen sie eingesetzt würden. Sie dienten der Abschreckung gegenüber Indien und wohlmöglich die Sowjets.`“

September 2005 kam heraus, dass dem Amsterdamer Gericht, welches Khan zu vier Jahren Haft verurteilte, im Jahre 1983 die Gerichtsakten des Falles abhanden kamen. Die Vizepräsidentin des Gerichts, Richterin Anita Leeser, beschuldigte die CIA die Akten gestohlen zu haben:

„Hier stimmt irgendetwas nicht, wir verlieren solche Dinge nicht einfach so.“ erklärte sie der niederländischen Nachrichtensendung NOVA. „Ich finde es befremdlich, dass Menschen Akten aufgrund von politischen Zielen abhanden kommen, besonders, wenn dies auf Verlangen der CIA ist. Das ist unerhört.“

2005 räumte der pakistanische Präsident, Pervez Musharraf, ein, dass Khan den Nordkoreanern Zentrifugen und ihre Pläne zur Verfügung gestellt hatte.

Durch ihre Strategie den Nordkoreanern beim Bau der Leichtwasserreaktoren behilflich zu sein und mithilfe des CIA-Agenten AQ Khan, welcher durchweg geschützt wurde, während er Nordkorea mit den Mitteln zum Bau eines Atomwaffenarsenals versorgte, war die US-Regierung selbst direkt daran beteiligt dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Il genau die Atomwaffen zu verschaffen, mit welchen er nun Südkorea, dem Verbündeten der USA, droht.

Nordkorea wird von einer stalinistischen Erbdiktatur kontrolliert, die zwei Million ihrer Bürger verhungern ließ um eine millionenstarke Armee aufzubauen. Einige haben diese Zahl auch mit vier Millionen Menschen, einem Viertel der gesamten nordkoreanischen Bevölkerung, veranschlagt. Ganz im Norden des Landes gibt es ein Netzwerk aus Zwangsarbeitergulags, wo Menschen, die auch nur eine „unbedeutende politische Meinung zum Ausdruck brachten“, gemeinsam mit ihrer gesamten Familie festgehalten, gefoltert, vergewaltigt und hingerichtet werden. An den Menschen werden massenhaft schreckliche biochemische Experimente verübt. Zur Welt gebrachte Babies werden von den Lagerwächtern zu Tode getreten. Wenn die Mutter schreit, während die Wächter auf den Nacken des Kindes eintreten, wird sie umgehend von einem Erschießungskommando hingerichtet. Diese Wächter erhalten Boni und Beförderungen, wenn sie den Gefangenen die Augäpfel herausreißen.

Das nordkoreanische Volk wird von einer Regierung versklavt, die Nahrungsmittel als Waffe benutzt. Vielleicht ist das der Grund, warum die EU und die Vereinigten Staaten Ende Februar 2003 die Lieferung tausender Tonnen an Nahrungsmittelhilfen über die Welthungerhilfe der Vereinten Nationen einstellte. Diese Hilfen gehen direkt an die amtierende Diktatur, die dann darüber entscheidet, wer diese nach Maßgabe des Gehorsams gegenüber dem Staat dann erhält. Die Nahrungsmittelhilfe stärkt lediglich die Macht von Kim Jong-Il und trotzdem bleibt dies unter der herzzerreißenden humanitären Rhetorik der Vereinten Nationen verborgen. Das Geld wird direkt dafür ausgegeben, der nordkoreanischen Führung ein Leben zu ermöglichen, wo sie in westlichen Luxus mit Casinos und noblen neuen Autos schwelgt.

Präsident Bush hat öffentlich behauptet Kim Jong-Il zu verabscheuen und dennoch war es seine Regierung, genauso wie es zuvor die Regierung Bill Clintons war, welche die Politik festgelegte Nordkorea dabei zu helfen an Nuklearwissen zu gelangen. Das US-Geheimdienstnetzwerk hat AQ Khan auch dabei geschützt und es ihm erlaubt den Nordkoreanern die Mittel zur Verfügung zu stellen, mit denen sie dann zur Einsatzfähigkeit der Nukleartechnologie gelangten.

Wenn sich die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea zu einem uneingeschränkten Krieg ausweiten, rechnen Sie nicht damit, dass die kastrierten amerikanischen Massenmedien erwähnen werden, wie Kim Jong-Il überhaupt erst zu so einer Bedrohung heranwuchs – mit der Hilfe von Atomwaffen, die begeistert von der US-Regierung und ihren Stellvertretern geliefert wurden.

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