Zahlreiche Marktbeobachter sind sich darüber im Klaren, dass der Silberpreis massiv nach unten manipuliert wird. Für mittel- und langfristig orientierte Sparer und Investoren dürften sich aufgrund dessen sehr günstige Einstiegspreise bieten

Propagandafront.de, 06.11.2011

Die US-Aufsicht für Options- und Terminscheinhandel, CFTC, gab nun bekannt, dass ihre bereits seit drei Jahren anhaltende Untersuchung über mögliche Manipulationen des Silbermarkts bisher noch keine öffentlich kommunizierbaren Ergebnisse hervorgebracht hat. Am 04.11.2011 erklärte die CFTC auf ihrer Internetseite:

„Im September 2008 gab die Kommission bekannt, dass es eine strafrechtliche Untersuchung über mögliche gesetzeswidrige Aktionen in den Silbermärkten gibt. Seit dieser Zeit haben die Mitarbeiter über 100.000 Dokumente analysiert, dutzende Zeugen befragt und Experten zu Rate gezogen. Es ist eine lange, detaillierte und gründliche Untersuchung gewesen, die auf ordnungsgemäße und wohlüberlegte Art weitergeführt wird.“

Wohlüberlegt? Angesichts der Tatsache, dass es sich beim Silbermarkt wahrscheinlich um den am stärksten manipulierten Rohstoffmarkt der Welt handelt, scheint der CFTC hier wohl auch gar nichts anderes übrig zu bleiben.

Silberexperten wie James Turk, Mike Maloney, Ted Buttler, David Morgan, Bob Chapman und Eric Sprott haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Manipulationen am Edelmetallmarkt von westlichen Regierungen, vornehmlich von der US-Regierung koordiniert werden. Aufgrund seiner geringen Größe ist der Silbermarkt gegenüber konzertierten Manipulationsangriffen bedeutend anfälliger als der wesentlich größere Goldmarkt, auch wenn der Goldpreis für das internationale Zentralbankwesen natürlich eine ungleich wichtigere Rolle spielt.

Es wird davon ausgegangen, dass die US-Regierung für ihre Silberpreismanipulationen sogenannte Primary Dealer nutzt. Primary Dealer sind Banken, denen von der US-Notenbank das Recht eingeräumt wurde, US-Staatsanleihen zu verkaufen.

Der Finanzmarktexperte Martin A. Armstrong, der in den 80er und 90er Jahren zahlreiche Staatsfonds und Notenbanken im Hinblick auf Anleihemärkte und Wechselkursrisiken beriet, wird nicht müde zu betonen, dass die Finanzaufsichtsbehörden der USA durch und durch korrupt sind und – abgesehen von Strafzahlungen, mit denen der Anschein erweckt werden soll, die Behörden würden ihrer Aufsichtspflicht nachkommen – nie gegen einen Primary Dealer vorgehen würden, da die Regierung auf diese Marktmacher angewiesen ist, um ihre Staatsschulden verkaufen zu können.

Und weil seit August 1971, als die USA das Goldfenster schlossen, keine Währung der Welt mehr durch Edelmetalle gedeckt ist, haben die westlichen Regierungen ein essentielles Interesse daran, die Preise der Edelmetalle so stark als möglich nach unten zu manipulieren, da Preisexplosionen bei Gold und Silber in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken könnten, dass das Vertrauen in die Papierwährungen wegbricht.

Das Gold Anti-Trust Action Committee (GATA), ein privater US-amerikanischer Verein von Gold- und Silberinvestoren, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Manipulationen an den Edelmetallmärkten aufzudecken, kommentierte die jüngste Erklärung der CFTC mit den Worten:

„Diejenigen, die die Untersuchung der CFTC ernst genommen haben, könnten aufgrund der Verzögerungen … durchaus wütend werden, doch spricht diese Verzögerung für sich selbst und sie spricht Bände … die CFTC ist sich mittlerweile wahrscheinlich im Klaren darüber, dass die Manipulation am Silbermarkt genauso wie die Manipulation am Goldmarkt eine Operation der US-Regierung ist, die über Stellvertreter, vornehmlich Primary Dealer von US-Staatsschulden durchgeführt wird, und daher öffentlich überhaupt nicht untersucht werden kann, ohne die ganze Operation zunichte zu machen und die Regierung an sich, von der die CFTC ja ein Bestandteil ist, in Frage zu stellen …

Am Tag der [CFTC-]Anhörung [von GATA und anderen im Jahre 2010] dümpelte Silber bei rund USD 15 pro Unze vor sich hin und machte mehr oder weniger überhaupt nichts. Bis Jahresende hatte sich der Preis verdoppelt, und diese Woche ging Silber mit über USD 34 pro Unze aus dem Handel, während es nun zahlreiche Hinweise auf eine physische Verknappung gibt und die Scheckbetrüger des fraktionalen Reserve-Edelmetall-Bankensystems händeringend versuchen, die Kontrolle über den Markt zurück zu erlangen.

Alles was darüber [über Untersuchungs- und Strafrechtsverfahren gegen Banken] hinausginge, würde es notwendig machen, dass eine Behörde der US-Regierung [die CFTC] gegen andere Regierungsbehörden vorgeht – und zwar gegen Behörden, die bedeutend größer und wesentlich böser sind. Daher ist es viel wahrscheinlicher, dass man als erstes gegen die CFTC vorgeht.

In Wirklichkeit ist es so, dass sich GATA regelmäßig um die Sicherheit von Chilton Sorgen macht und überrascht ist, dass er noch nicht in einer Situation aufgefunden wurde, die den Eindruck erwecken soll, er sei von einem Blitz, einem Meteoriten oder einem Güterzug erwischt worden.“

Bart Chilton ist ein leitender Beamter der CFTC, auf dessen Initiative hin die Ermittlungen überhaupt erst aufgenommen wurden. Chilton bekräftigte am 04.11.2011 erneut seine Auffassung, dass der Silbermarkt massiv manipuliert wird. Im Gespräch mit King World News sagte er:

„Aber wenn mir Leute E-Mails schreiben worin steht ´Schauen Sie sich den [Silber-]Markt morgen zwischen 9:15 Uhr und 9:45 Uhr an, dann wird er einbrechen oder dies oder jenes tun`, dann schaue ich mir den Markt natürlich an. Und was sie sagen, passiert dann auch. Ich sage jetzt nicht, dass es immer passiert, aber selbst wenn es nur in 50% oder 60% der Fälle passiert, da gehen bei mir dann auf alle Fälle alle Lichter an.

Das war der Grund, warum ich der Meinung war, dass man es untersuchen sollte. … Ich glaube, dass es Verstöße gegen das Börsenhandelsgesetz gegeben hat. Sie haben im Silbermarkt stattgefunden, und ich bin natürlich der Meinung, dass alle derartigen Verstöße vollumfänglich strafrechtlich verfolgt werden sollten. Ich glaube, dass es wiederholt Versuche der Preismanipulation im Silbermarkt gegeben hat. Es hat betrügerische und hinterlistige Versuche gegeben, den Silberpreis zu manipulieren.“

GATA kommt zu dem ironischen Schluss: „Also Danke CFTC, aber wir brauchen eure Silber-Untersuchung jetzt nicht mehr. Ihr habt uns bereits alles gesagt, was wir wissen müssen.“

Der Edelmetallexperte Mike Maloney schrieb diesbezüglich im Februar dieses Jahres in einem Artikel mit dem Titel „Silberpreismanipulation und der Preisausbruch bei Silber“:

„Es schien so, als wären die Manipulationen aufgedeckt worden. Im November 2010 wurde die Öffentlichkeit dann auf diese Sachverhalte aufmerksam, als Journalisten wie Max Keiser damit begannen, die Massen über die Manipulationsmachenschaften der Megabanken zu informieren …Als Geste des Entgegenkommens reduzierten einige Banken ihre Short-Positionen und schlossen ihre Büros für den Silber-Eigenhandel. Nichtsdestotrotz halten sie immer noch riesige manipulative Positionen im Silbermarkt, was gegen die CFTC-Regularien verstößt. Die CFTC ist aber der Meinung, hiergegen nichts unternehmen zu müssen …

Der Preisausbruch bei Silber setzte ein, als die Investoren begriffen, dass die ´Verschwörungstheoretiker` mit ihren Vorwürfen völlig richtig lagen. Bedauerlicherweise halten die Manipulationen aber weiter an. Dieselben Megabanken halten immer noch riesige Papiersilberpositionen – die Schließung ihrer Büros für Silber-Eigenhandel hält sie schlichtweg nicht davon ab, ihre Machenschaften einfach ins Ausland zu verlagern. Die ganze Sache wird erst dann erledigt sein, wenn die Megabanken zusammengebrochen und die Manipulationsmachenschaften vollständig aufgedeckt worden sind.“

Die Tatsache, dass der Silberpreis massiv nach unten manipuliert wird, sollte positiv gesehen werden. Sparer und Anleger, die nach soliden Anlagewerten suchen, um sich vor dem weltweit intensivierenden Abwärts-Wettlauf der Währungen zu schützen, dürften das „Gold des armen Mannes“ aufgrund der Silberpreismanipulationen auch heutzutage immer noch zu Schnäppchenpreisen bekommen.

Das Allzeithoch von Silber, das im Januar 1980 erzielt wurde, lag gemäß dem offiziellen (!) US-Verbraucherpreisindex im Jahre 2010 inflationsbereinigt bei sage und schreibe USD 140 pro Unze. Angesichts dieser Tatsache wird deutlich, wie stark die Silberpreismanipulation in Wirklichkeit ist. Welcher Rohstoff liegt denn heute noch unter seinem nominellen drei Jahrzehnte alten Höchstpreis!

Laut dem Edelmetallexperten James Turk befindet sich Silber im Gegensatz zu Gold noch nicht einmal in der zweiten Phase des säkularen Edelmetallbullenmarkts. Diese Phase wird laut dem Marktkenner erst dann eingeläutet werden, wenn das weiße Metall sein Allzeithoch von 1980 überschritten hat:

„Und es gibt noch einen weiteren großen Unterschied zwischen Gold und Silber. Gold befindet sich bereits in der zweiten Phase seines Bullenmarkts. Jeder Bullenmarkt hat drei Phasen. Phase eins ist Apathie und Nichtbeachtung. Phase zwei ist, wenn man sieht, wie es zu Preisanstiegen kommt. Das ist die längste Phase, wo immer mehr Menschen in den Markt gehen und das Metall kaufen. Die dritte Phase ist die spekulative Explosion. Silber befindet sich immer noch in Phase eins seines Bullenmarkts, und das obwohl Gold bereits in Phase zwei angelangt ist. Silber wird erst in Phase zwei eintreten, wenn bedeutend mehr Menschen in den Markt gekommen sind und der Preis über USD 50 pro Unze, dem Silberallzeithoch von Januar 1980 liegt. Inflationsbereinigt wären das heute fast USD 500 pro Unze. Das verdeutlicht, wie stark die Entwertung des US-Dollars in den vergangenen drei Jahrzehnten gewesen ist.“

Der Chef-Stratege von Cazenove Capital, Robin Griffiths, erneuerte jüngst seine Einschätzung, dass sich der Wert von Silber im Verlaufe des aktuellen Edelmetallbullenmarkts verzehn- oder verzwanzigfachen könnte. Griffiths sagte am 03.11.2011 im Gespräch mit Eric King:

„Im Goldmarkt gibt es momentan keinerlei Euphorie. Es ist kein gesättigter Markt. Es gibt zwar ein paar Goldbugs und vernünftige Investoren, die Gold nutzen, um sich davor zu schützen, dass zu viel Papiergeld gedruckt wird, aber von exponentiellen Sprüngen sind wir noch weit entfernt. Würde Gold erneut fallen, wäre ich auch wieder bereit nachzukaufen, und ich gehe nicht davon aus, dass wir zu Beginn nächsten Jahres über USD 2.000 pro Unze liegen werden.

Wie Sie wissen, rechne ich damit, dass Gold im Laufe der Zeit noch um hunderte Prozentpunkte zulegen wird. Und solange es nicht mehr Vertrauen in Gold gibt, gehe ich auch nicht davon aus, dass es zu einem überschwänglichen Glauben an Silber kommen wird. Was die launischen Kursbewegungen anbelangt, das ist der Gang der Dinge. Ich glaube, dass Silber künftig um das Zehn- oder Zwanzigfache zulegen wird, man muss halt nur die kurzfristigen Kursschwankungen aushalten können.“

Der Silbermarkt ist nichts für schwache Nerven, weder für Manipulanten noch für physische Silberanleger, wobei letztere Gruppe im Gegensatz zu den Papiersilbermanipulanten jedoch aufgrund der intrinsischen Eigenschaften des in der Geschichte der Menschheit am meisten genutzten Geldes vor Totalverlust geschützt ist.

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