Die Parasiten beißen sich fest – wird Zeit, dass wir ihnen den Riegel vorschieben

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 04.06.2013

Der Hauptgrund, warum ich die ganze Zeit darüber rede, dass eine Besteuerung auf Bundesebene nicht mehr länger notwendig ist, ist, weil das Geld heutzutage nicht mehr länger etwas Handfestes ist. Die Evolution von Geld in etwas rein Elektronisches erlaubt es uns in Wirklichkeit sogar, unsere Freiheit wiederzuerrichten.

Früher, als Geld noch etwas Handfestes war, wurden Steuern benötigt, da das Geld nicht einfach geschaffen werden konnte. Die Hardcore-Goldbugs wollen eine Rückkehr zur Austerität. Sie wollen Gold zu Geld machen, um die Inflation zu beenden und den Staat zu einem verantwortungsvollen Verhalten zu zwingen. Das ist mittels einer Änderung des Geldsystems aber nicht zu erreichen. Das ist so, als würde man die Ehefrau dafür abstrafen, dass ihr Mann den Müll nicht rausbringt. Wir müssen die Probleme schon direkt angehen.

Geld in irgendwelche Sparmedien zu verwandeln, wird nicht funktionieren. Ein Tauschmedium verfügt nicht über einen mythischen, fortwährend fixen Wert, während alle anderen Werte drum herum – auch Gehälter und Investments – fluktuieren. Aber wenn alles fluktuiert, ja wie kann es dann sein, dass der Wert des Geldes fix bleibt? Wenn alles im Wert steigen kann und es in Geld gemessen wird, muss die Kaufkraft von Geld ganz zwangsläufig sinken.

Schauen wir also auf die Situation, in der wir uns nun wiederfinden: Die Staaten sind am Ende. Und jetzt geben sie uns die Schuld dafür, dass wir erwarten, dass sie ihre gemachten Versprechungen tatsächlich auch einlösen, und dann nennen sie uns auch noch „die gierigste Generation“. Wir verlieren derzeit alle Freiheiten, Rechte, Privilegien und Sicherheiten – schlicht weil die Regierungen Geld brauchen, um es den Anleihehaltern zu zahlen (Austerität), um so den Wert des Geldes zu bewahren – sie tun also genau das, was die Verfechter des Goldstandards fordern. Dadurch wird der Gesellschaft ihr ganzes Lebensblut ausgesaugt, unser Lebensstandard reduziert und uns Deflation aufgezwungen.

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Zum jetzigen Zeitpunkt sind rund 70% aller Staatsschulden angehäufte frühere Zinszahlungen – die Schulden explodieren, angeheizt durch den Sozialismus, der nun in sich zusammenbricht. Die Theorie des Sozialismus ist gescheitert, weil der überwiegende Teil des geschaffenen Geldes zu den Anleihehaltern ging, nicht zu den Verbrauchern. Daher haben sich die Behauptungen, man würde es den Reichen nehmen, um es den Armen zu geben, auch als falsch herausgestellt – dafür braucht man lediglich der Spur des Geldes folgen.

Auf diese Art wurde ein Heer von Lobbyisten geschaffen (offizielle Form von Bestechung) und alles innerhalb des Staats kaputt gemacht – das reicht von Renten bis hin zur der Einstellung von Familienmitgliedern von Politikern in den Staatsdienst.

Es gibt keine Hoffnung. Wenn man ändern würde, was Geld ist, würde das System dadurch nicht repariert werden. Dieses Mal müssen wir wirklich komplett ausmisten. Schulden sind historisch gesehen immer der große Vernichter gewesen. Also: Was können wir mit dem Blatt tun, dass wir nun in den Händen halten. Es ist ein Blackjack-Spiel mit riesigem Einsatz; wir spielen um unser Leben.

Da Geld elektronisch ist und fast 40% des gesamten Staats nur deshalb existiert, um der Öffentlichkeit Geld ihr wegzunehmen, um sich so selbst am Leben zu halten, kann die Lösung nur eine vollumfängliche Reform sein. Wir müssen

  • die Einkommenssteuer abschaffen;
  • die Größe der Regierung dramatisch verkleinern;
  • alle Regulierungsbehörden zusammenstreichen und auflösen, sodass in jeder Branche nur noch eine Behörde übrig bleibt;
  • buchstäblich alles privatisieren, weil es viel besser ist, wenn private Firmen um einen Auftrag buhlen, wo ihre Arbeitnehmer auch wirklich eine Leistung abliefern müssen und so wie der Rest von uns ohne spezielle Ausnahmeregelungen zu leben haben;
  • den Berufs- und Karrierepolitiker abschaffen, indem man nur einmal ein einjähriges politisches Amt innehaben darf, wo Menschen aus dem Privatsektor die Regierung tatsächlich auch kontrollieren;
  • dafür Sorge tragen, dass es keine großen Ausgabenprogramme ohne echte demokratische Abstimmung gibt – also nicht durch gewählte Vertreter, sondern direkt.

Wenn man das alles macht, wird man den überwiegenden Teil der Lobbyarbeit und Korruption auslöschen können, weil es dabei zum hauptsächlich nur um Steuern geht.

Aktuell löst sich die Freiheit in Luft auf, weil alle Regierungen Geld brauchen. Wenn wir die Einkommenssteuer abschaffen und die Menschen nur eine regionale, reine Verbrauchssteuer zahlen und überdies auch die Grundsteuer abgeschafft wird, ist es auf einmal auch völlig unerheblich, wer sich im Land aufhält, da jeder für die Lokalregierung zahlen müsste – was die Lokalregierungen dazu zwingen würde, miteinander in Wettbewerb zu treten. Wir brauchen solide Gesetze, um die Größe der Lokalregierungen zu begrenzen – mit harten Strafen für Korruption.

Nehmen Sie nur die neue Einwanderungsreform in den USA, die gegenwärtig im Senat diskutiert wird. Sollte dieser Gesetzesentwurf verabschiedet werden, würde dadurch eine nationale biometrische Datenbank geschaffen, in dem sich praktisch jeder erwachsene US-Bürger wiederfindet. Das wäre der finale Schlag zur Vernichtung aller Rechte und der Privatsphäre, da dadurch ein omnipräsentes nationales Identifikationssystem geschaffen würde, das derzeit noch ganz tief in den über 800 Seiten dieses parteiübergreifenden Gesetzesentwurfs versteckt ist.

Dort finden sich erschreckende Regelungen, die die Schaffung eines sogenannten „Foto-Werkzeugs“ vorschreiben. Im Grunde handelt es sich dabei um eine riesige Datenbank der Bundesregierung, die von jedem Bürger des Landes Name, Alter, Sozialversicherungsnummer und Fotos enthält, gemeinsam mit einem Bild des Führerscheins oder eines von den Bundesstaaten ausgegebenen Ausweises. Und wer verwaltet das dann alles? Die US-Heimatschutzbehörde natürlich. Verstehen Sie jetzt, warum sie Panzer brauchen?

Und während herumposaunt wird, dass diese Regelungen ein entscheidender Bestandteil des „Border Security, Economic Opportunity and Immigration Modernization Act“ sind, geht es Wirklichkeit überhaupt nicht um die Beschäftigung nicht gemeldeter Zuwanderer, sondern darum, alle im Blick zu haben, die tatsächlich gemeldet sind. Die Arbeitgeber werden verpflichtet, jeden, den sie einstellen, mittels dieser Datenbank zu überprüfen und das Foto mit der Person abzugleichen. Und wer sich nicht daran hält, wird natürlich mit Strafzahlungen belegt.

Es ist ganz unvermeidlich, dass die Polizei dann eine Foto-Pistole haben wird, mit der sie Ihnen ins Gesicht schießt, um Sie dann mittels der Bilderkennungssysteme zu identifizieren. Auf diese Art wird jeder seine Identität beweisen müssen, ob man nun ein Haus mieten, ein Konto eröffnen, Geld überweisen, einen Kredit beantragen oder eine Waffe kaufen will – zum Schluss wird man es sogar tun müssen, um ins Kino, in Konzerte oder zu einer Sportveranstaltung zu gehen.

Bloomberg verlangt heute schon eine Fingerabdruck-Verifikation, wenn man sich ins System einloggen will. Sie werden dann auch auf die an die Regierungsdatenbank gekoppelte Foto-ID umsteigen, und dann können sie sehen, was Sie sich alles anschauen, bevor Sie traden. Es wäre ein Leichtes, der Anonymität im Internet den Garaus zu machen.

Das verändert das Verhältnis zwischen Bürger und Staat. Auf uns wird ja heute bereits des Geldes wegen Jagd gemacht. Sie werden über absolut alles von Ihnen – wer Sie sind und was Sie tun – Aufzeichnungen haben. Sehen Sie, Orwell lag tatsächlich völlig richtig.

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