Gold konnte am Montag ein neues Allzeithoch erringen, Silber durchbricht die USD 27,00 Marke pro Feinunze und klettert auf ein neues 30-Jahreshoch

Propagandafront.de, 09.11.2010

Die Preisexplosionen am Edelmetallmarkt halten weiter an. Gold konnte am 08.11.2010 wieder ein neues Allzeithoch erzielen und die psychologisch wichtige Marke von USD 1.400 pro Feinunze durchbrechen. Das gelbe Metall ging am Montag mit USD 1.410,20 pro Feinunze aus dem Handel und konnte damit im Vergleich zur Freitagsnotierung um USD 20,00 zulegen.

Der Silberpreis ist buchstäblich explodiert und erreichte am Montag eine Schlussnotierung von USD 27,76 pro Feinunze, womit das „Gold des armen Mannes“ erneut ein 30-Jahreshoch verzeichnen konnte. Silber konnte alleine in den letzten 30 Tagen um 20% zulegen und entwickelt sich momentan – wie seitens der Experten angesichts des sich nun langsam beschleunigenden Edelmetallbullenmarktes auch vermutet wurde – besser als Gold. Das Gold/Silber-Verhältnis ist seit Mitte August dieses Jahres von über 67 auf aktuell 50,8 buchstäblich eingebrochen. Im September 2008 erreichte dieses Verhältnis mit 82 seinen Höhepunkt.

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Die Nachfrage nach physischem Silber ist weiterhin gigantisch – und das trotz der Tatsache, dass praktisch überhaupt kein physisches Silber mehr vorhanden ist, da der Silbermarkt nicht nur von Privatanlegern und Investoren umlagert wird, sondern nahezu die komplette Technologiebranche von Silber abhängig ist, die das Metall mit der höchsten Wärmeleitfähigkeit, Lichtreflektion und elektrischen Leitfähigkeit für die Herstellung von Mobiltelefonen, Computern, Solaranlagen, Mikroprozessoren und vielen anderen technischen Produkten benötigen. Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass es weltweit gerade einmal 800 Millionen Unzen physisches Silber gibt, wohingegen die Goldbestände auf rund 2,2 Milliarden Unzen veranschlagt werden.

Darüberhinaus macht physisches Silber auf viele Anleger einen „geldigeren“ Eindruck als Gold, da es in der Geschichte der Menschheit traditionell das Edelmetall der einfachen Leute gewesen ist, um alltägliche Transaktionen zu begleichen. Aktuell decken sich im Besondern die Chinesen und US-Amerikaner mit physischem Silber ein. Für die US-Bürger dient Silber als Möglichkeit sich auf weitere Verwerfungen der in Nordamerika bereits massiv wütenden Depression vorzubereiten. Neben dem Kauf von physischem Silber zur Rettung ihrer sich immer mehr in Luft auflösenden Dollarersparnisse versuchen sich die Amerikaner auch mit dem Erwerb von Waffen vor möglichen sozialen Unruhen und einer Zunahme der Kriminalität zu schützen.

Im Oktober dieses Jahres kam es zu einer erneuten explosionsartigen Zunahme bei den Silberverkäufen der US-Münzprägeanstalt, US-Mint. Nachdem es im September zu einem leichten Rückgang kam und nur rund 1,9 Millionen 1-Unze „Silver Eagle“-Anlagemünzen verkauft wurden, schnellte die Verkaufsmenge im Oktober wieder auf 3,15 Millionen in die Höhe. Im Jahre 2010 wurden bisher jeden Monat im Durchschnitt über 2,8 Millionen Silver Eagles verkauft, was eine atemberaubende Zunahme bei der physischen Silbernachfrage darstellt, wenn man sich den historischen Durchschnitt dazu anschaut:

Die chinesische Nachfrage nach physischem Silber ist ebenfalls gigantisch. Da sich die chinesische Zentralbank gegenwärtig durch unauffällige Goldkäufe abzusichern versucht und praktisch das gesamte in China geförderte Gold aufkauft, um die Währungsreserven des Landes zu stabilisieren, bleibt einem Großteil der an Edelmetallinvestitionen interessierten Mittelschicht Chinas aktuell keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem günstigeren Silber zuzuwenden.

Es wird daher davon ausgegangen, dass China, der drittgrößte Silberproduzent der Welt, dieses Jahr als Silberexporteur praktisch völlig ausfällt und die Ausfuhr von Feinsilber im Vergleich zum Vorjahr um rund 75 Millionen Unzen zurückfährt.

Die Gold- und Silbernachfrage dürfte durch die extremen Preissprünge der letzten Tage weiter beflügelt werden und immer größere Kreise an Anlegern, Sparern, institutionellen Investoren und Hedge Fonds ansprechen. Robert Kiyosaki, ein angesehener Investor und Buchautor, warnte die Sparer bereits davor nicht zu spät in die Märkte einzusteigen und empfahl Menschen, die nur wenig frei verfügbares Papiergeld haben, lieber in Silber zu gehen. Vor zwei Wochen erklärte Kiyosaki in einem Radiointerview:

„Sie und ich halten Silber zu einem sehr guten Preis, aber worüber ich mir Sorgen mache, sind die Typen, die einsteigen, wenn Gold – sagen wir mal – USD 3.000 Dollar überschritten hat…Sie müssen cleverer sein. Wovor ich mich aktuell fürchte, ist, dass etwas eintreten wird, was sie ´parabolisch` nennen, wenn Gold USD 3.000 überschreitet, und dann jeder [in den Markt] hineinkommt, dann werden sie wieder abgezockt…das passiert jedes Mal, das passierte vor einer Weile im Immobilienmarkt…

Es geht nicht darum, wann man [aus der Blase] rausgeht, es geht darum, wann man reingeht. Die Profite werden beim Kauf gemacht. Gold bei USD 1.300, USD 1.500, USD 2.000 – ich würde sagen, dass ist kein schlechter Kauf. Ich habe eine Menge Gold und ich habe eine Menge Silber, ich warne die Menschen bloß davor, dass sie nicht zu spät einsteigen sollten.“

Der angesehene Edelmetallexperte und Analyst Bob Chapman erklärte vergangenen Freitag, dass bei Gold und Silber auch künftig jederzeit mit weiteren rasanten Preissteigerungen zu rechnen ist, und es verrückt sei mit seinen Edelmetallen kurzfristig zu spekulieren, da man in der Regel wesentlich teurer wieder einsteigen müsste. Genau davor warnte auch die National Inflation Association, die kurzfristige Spekulationen mit physischen Edelmetallen ausdrücklich verurteilte:

„Gewöhnlich halten diejenigen, die Gold und Silber aktiv handeln, US-Dollars, während sie auf Rücksetzer bei den Edelmetallpreisen warten. Es wird jedoch ein Zeitpunkt kommen, an dem der US-Dollar zusammenbricht und Gold um hunderte oder sogar tausende Dollars pro Tag zulegen wird, während Silber seinen Wert an einem Tag möglicherweise verdoppeln oder verdreifachen kann. Vertrauen Sie uns: An diesem Tag möchten Sie ganz bestimmt nicht auf der falschen Seite des Handels stehen. Die NIA konzentriert sich auf die langfristigen Risiken der Hyperinflation und befasst sich nicht mit kurzfristigen Schwankungen.“

Der legendäre Edelmetallinvestor Jim Sinclair erklärte bereits im Sommer dieses Jahres, dass im Januar 2011 ein Goldpreis von USD 1.650 pro Unze extrem wahrscheinlich sei und es bis Sommer 2011 sogar noch zu wesentlich stärkeren Preisausbrüchen kommen könnte. Aufgrund der Ankündigung der US-Notenbank von vergangener Woche den Geldmarkt alleine in den nächsten 8 Monaten offiziell mit weiteren USD 600 Milliarden fluten zu wollen, bekräftigte Sinclair erneut seine Warnung, dass Edelmetalle der einzig sichere Hafen sind, um in Papiergeld denominierte Vermögen in dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld zu schützen.

Der Edelmetallexperte James Turk geht aktuell von einem kurzfristigen Durchbruch des Silberpreises auf bis zu USD 30 aus. Angesichts der erneuten Preisausbrüche der letzten Tage erklärte Turk, der Gold- und Silbermarkt sei mittlerweile so spannungsgeladen, dass es auch beim Gold jederzeit zu enormen Preissprüngen kommen könne:

„Wenn wir das 50er Niveau als Ziel für das Gold/Silber-Verhältnis nehmen, dann kommen wir bei USD 30 Silber auf USD 1.500 beim Gold. Wir dürften daher erleben, wie sich Gold innerhalb von Tagen über USD 100 nach oben bewegt.“

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